Dank Papa: Meine Initialzündung zur Freien Rednerin an der Mosel

Veröffentlicht am Kategorisiert in Freie Rede
Der Altarraum in einer evangelischen Kirche, im Vordergrund Kränze mit Urne
Auch Kirchen ermöglichen immer häufiger eine persönliche Freie Rede bein einer Beerdigung

Dies ist die Geschichte, wie ich zur Freien Rednerin wurde. Die Erstversion dieses Blogartikels veröffentlichte ich bereits am 11.01.23, doch warum meine Geschichte zweimal erzählen, wenn die vorhandene bereits so gut passt zur Blogparade von Ulrike Storny, die in ihrem Aufruf „STORYTELLING like a Pro – Mit welcher Geschichte bringst du Leben in deine Marke?“ genau nach dieser Geschichte fragt? Ich entdeckte die Freie Rede auf dem letzten Weg meines Vaters. Traurig? Schon. Doch mit Liebe im Herzen und wertvollen Erinnerungen lässt sich Abschied ganz besonders gestalten. Doch lest selbst:

Ein inneres Bedürfnis erwacht

Ich habe einen Beruf, einen guten: Industriekauffrau seit der Abschlussprüfung 1987. Er ernährt mich gut, ich habe viele verschiedene Anstellungsverhältnisse erlebt, bin durch sämtliche Beschäftigungsfelder gelaufen. Vertrieb, Einkauf, Buchhaltung, technischer Innendienst. Bin organisiert und strukturiert, kann Informationen schnell und gut verknüpfen, arbeite zuverlässig und selbstständig. Sicher kommen mir mein Faible fürs Verschriftlichen von Sachverhalten und gute Kommunikation zugute, sodass Kunden und Lieferanten gleichermaßen mit mir wirklich zufrieden sind, mein Chef natürlich auch 🙂

Von der kaufmännischen Angestellten zur Freien Rede: Was ist geschehen, dass ich dieses Talent an mir entdeckte und es nebenberuflich ausgebaut habe? Liest sich jetzt womöglich krass und abgefahren, mag dem Einen und der Anderen pietätslos erscheinen: mein Papa hat meine Initialzündung verursacht, und zwar dadurch, dass er starb. Direkt nach dem ersten Lockdown der Corona-Pandemie Anfang Juli 2020. Überraschend der Zeitpunkt, doch erwartet hatten wir das „Irgendwann wird er“ schon…

Die Nachricht, dass er in den ersten Stunden des neuen Tages friedlich eingeschlafen war, übermittelte mir meine Mama morgens am Telefon. Trauer und Tränen, die Erkenntnis des Unumkehrbaren, Endgültigen packte mich in vielfachen Wellen. An konzentrierte Arbeit war an diesem Tag nicht zu denken. Als ich mich etwas gefangen hatte, rief ich meine Mama erneut an und bat darum, dass ich die Trauerrede halten darf. In der Kirche, obwohl ich selbst seit mehr als dreißig Jahren kein Kirchenmitglied mehr bin. Dieser Wunsch war mir ein starkes inneres Bedürfnis.

Die Vorstellung, ein mir, meinem Vater sowie unserer gesamten Familie vollkommen fremder Pastor würde meinen geliebten Papa in seiner Ansprache unvollkommen würdigen, war mir ein Gräuel. Er war so viel, für meine Mama, meine Geschwister und mich, unsere Kinder und dem Rest unserer Sippe. Wer anderes, als ein enges Familienmitglied könnte das erfassen und vortragen? Ich kann reden, verständlich und klar. Hab keine Scheu, vor vielen Menschen zu sprechen. Mir macht das sogar Freude, denn eine gute Rede berührt und leitet, drückt Wertschätzung für den geliebten Verstorbenen und auch alle Zuhörenden aus. „Bist du einverstanden, Mama?“ „Da musst du deine Geschwister fragen, ich habe nichts dagegen. Meinst du wirklich, dass du das kannst?“

Gefragt, gesagt, getan. Mein erster Entwurf ging per E-Mail an meinen Bruder und meine Schwester, gute Ideen der Ergänzung auch meiner Schwägerin floßen mit ein. Nach ein paar Runden Hin- und Her-Gemaile stand der Text fünf Tage vor der Trauerfeier: ausgefeilt, genehmigt und für gut befunden. Nun lag es an mir, die Rede zu üben. Als ich zum ersten Mal sämtliche Blätter ausgedruckt vor mir liegen hatte, war mir schon ein wenig flau im Magen.

Ein Text ist erst dann in Ordnung, wenn er laut vorgelesen „fliesst“. Kein Stocken oder Verhaspeln verursacht, eine angenehme Sprachmelodie ermöglicht und zur Vortragenden passt. Er bestand aus meinen Worten, meinem Sprachgebrauch. Als ich begann, ihn mir allein laut vorzulesen, mit laufender Stoppuhr, denn länger als fünfzehn Minuten sollte meine Rede nicht sein, versagte mir die Stimme auf Seite zwei. Emotional involviert und mit meiner Trauer kämpfend war mir klar: die Herausforderung, bei der Feier mit aufsteigenden Tränen und stockender Stimme trotzdem zu reden, würde nicht ohne sein. Doch ich habe nicht aufgegeben. Mich durch die Rede gearbeitet und siehe da: Jeden Tag weinte ich an einer anderen Stelle. Am Tag vor der Fahrt nach Norden, meiner Geburtsstadt Pinneberg, schaffte ich das Lautlesen meines Textes von Anfang bis Ende, ohne mein Sprechen unterbrechen zu müssen.

Ein Gesteck bestehend aus bunten Blumen: rote und weiße Rosen, gelbe und blaue Blüten plus Blattgrün
Bunte Blumen als Ausdruck der Vielfalt und Farbe in Papas Leben schmückten den Altarraum.

Für den Fall der Fälle, dass mir in der Kirche doch die Stimme ihren Dienst versagen sollte, brauchte ich nur noch ein Backup. Weder mein Bruder noch meine Schwester sahen sich dazu in der Lage. Meine Schwägerin jedoch erklärte sich dazu bereit, eine Kopie der Rede in ihrer Manteltasche. So vorbereitet sah ich mich gewappnet, meinen Papa auf die erdenklich liebevollste, authentischste und persönlichste Art und Weise, auch im Namen meiner Familie, zu verabschieden.

Die Trauerfeier

Kurz vor Beginn der Trauerfeier trat meine Schwägerin zu mir. „Ich habe mit dem Pastor gesprochen, wenn du nichts dagegen hast, könnte er dein Backup sein, dann kann ich mich ganz auf das einlassen, was kommt. Wäre dir das recht?“ fragte sie. Nach einer kurzen Rücksprache mit ihm war ich natürlich einverstanden. Er übernahm den zweiten Ausdruck meiner Worte und wir vereinbarten, dass, sollte ich nicht weiter sprechen können, ich zwei Schritte vom Rednerpult neben dem Altar zurücktreten würde. Das wäre sein Zeichen, den Rest meines Vortrags zu übernehmen.

Die Trauerfeier begann, die Kirchenmusik setzte ein. Meine Tränen flossen, Orgelklänge haben, seit ich denken kann, diese Wirkung auf mich! Leichte Panik stieg in mir auf. „Du bist ja noch nicht dran“, beruhigte ich mich. Konzentrierte mich auf die bunten Blumen, seine wunderschöne Urne mit dem Leuchtturm darauf, die meine Mama ausgesucht hatte. Sie saß tapfer neben mir in der ersten Reihe. Und dann war ich dran.

Eine Urne, auf der ein Leuchtturm und Meer zu erkennen sind, umgeben von bunten Blumen und Kerzen.
Papas Urne: Leuchtturm und Meer, seine geliebte Ostsee lässt grüßen.

Ich stand auf, ging nach vorn, klappte die Bögen mit meiner Rede auseinander, atmete einmal tief ein und aus, schaute zu den Trauergästen und begann. Mit fester Stimme und ohne jegliche Unsicherheit hielt ich meine Rede. Wenn ich in die Kirchenreihen sah, erkannte ich gebannte Gesichter, Aufmerksamkeit pur für meine Worte. Ein einziges Mal spürte ich Tränen hochsteigen, suchte einen festen Blick und fand diesen bei meiner Mutter! Sie saß tapfer und ruhig gefaßt vor mir, sah mich an, nickte vielfach und hielt mir quasi meine Hand. Unsere Verbindung im Raum schenkte mir die Kraft und Konzentration, sogar das eine und andere Lachen entlockte ich den Zuhörenden, denn natürlich hatte ich auch ein paar, meinen Papa typisch auszeichnende Anekdoten parat.

Am Ende war ich sehr erleichtert, trotz aller Trauer in frohe und anerkennende Gesichter blicken zu dürfen. Gelungen. Geschafft. Ohne Unterbrechung vorgetragen.

Vielfach erhielt ich hinterher ein persönliches Dankeschön, von meinen Geschwistern und Halbgeschwistern, meiner Tante und dem Vater meiner Schwägerin. Mein Wunsch, meinen Papa liebevoll zu würdigen, für ihn genau den Abschied zu gestalten, den er verdient hatte, seinen Familiensinn und seine ganz besondere Art durch meine Rede zu verdeutlichen und ihn damit zu ehren, ging in Erfüllung.

Meine Selbsterkenntnis und ja, irgendwie auch Überraschung, ging mir danach nicht mehr aus dem Kopf: „Du bist talentiert! Du kannst reden! Du hast diese für dich ganz besondere Herausforderung gemeistert! Da du das geschafft hast, kannst du jede weitere Rede halten!“

Ich habe eine Überzeugung, die mich schon sehr, sehr lange leitet: „Du kommst immer dort an, wo du hinschaust!“ Daher war es von da an kein weiter Weg mehr, die Initialzündung war gesetzt. Als mich im Herbst 2020 der Freie Redner Uwe Klink auf die Freie Rede und die Möglichkeit, mir einiges dazu beizubringen, ansprach, brauchte ich nicht lange darüber nachdenken und erkannte: Ja, ich möchte Freie Rednerin werden.

Jedes Mal, wenn in einer Vollmondnacht die runde, helle Scheibe in mein Schlafzimmmer scheint, sehe ich dich, Papa. Denn du hast mir in deiner letzten Nacht direkt nach deinem Umzug dorthin zugelächelt. Mir Mut geschickt, dass dein kleines Mädchen sehr viel schaffen kann in seinem Leben. Danke dir. Ich hab dich lieb, vermisse dich und trage dich für immer in meinem Herzen.

Ein Frauenporträt, sie lächelt versonnen nur für sich.
Nach der Trauerfeier treffen wir uns im Garten meiner Schwester, jeder für sich spürt seinen stillen Momenten nach.

Will jemand wissen, welchen Inhalts meine Rede war? Der möge hier weiterlesen, aus persönlichen Gründen habe ich die Vornamen der genannten Familienmitglieder auf die Anfangsbuchstaben verkürzt.

Meine Trauerrede für Papa

Tschüss Papa!
Als die Nachricht am Montagabend vor fast zwei Wochen vom Heim kam, dass du, Papa, die Nacht wohl nicht mehr überstehen würdest, war mein erster Gedanke: „In Ordnung, aber so schnell jetzt doch schon?“
Erste Tränen kullerten, gefüllt mit Traurigkeit über den nahenden Abschied, aber auch Freude darüber, dass du es bald geschafft hast. Du wusstest genau, dass sich dein Geist vom Acker machte, hast sehr wohl bemerkt, dass du dich verlorst.
Umso besser war mir die Vorstellung, dass du selbst deinen Reisebeginn auf die andere Seite doch noch irgendwie sehr klar und bewusst selbst gewählt haben könntest.
Nicht mehr essen, nicht mehr trinken, vielleicht deine Antwort auf deinen Zustand, ein deutliches „Ich will nicht mehr“.

Dies bedenkend machte ich eine gute Flasche Moselwein auf und trank auf dich, prostete dir im Geiste zu und wünschte dir eine gute Reise hinüber.

In jener Nacht schien der Vollmond durch mein Schlafzimmerfenster und weckte mich. Ich blinzelte ins Licht. Stellte mir vor, du säßest dort oben als Mann im Mond, machtest einen kleinen Zwischenstopp, um mir noch ein letztes Mal zuzuwinken.
Ein tröstender Gedanke und mir wurde warm ums Herz.

Und so denke ich heute an dich, wie auch gestern und die Tage zuvor.
Ich denke schweigend an dich, oft blitzt eine Erinnerung an dich auf und wenn jemand in der Nähe ist, erzähle ich davon.

Von den kleinen Kriegen in meiner Kindheit, als ich wieder einmal eine Mathe-Aufgabe nicht verstand, du nicht verstehen konntest, was ich nicht verstehe und wir so sehr darüber stritten, dass ich weinen musste. Wütend warst du oft, aber das war auch ganz schnell wieder vorbei und wir sahen uns an, lächelten und vertrugen uns wieder. Niemals nachtragend sein, eine meiner großen Lehren durch dich!

Ich sehe uns drei Kinder mit dir und Mutsch am Mittagstisch. Kein Tag verging ohne gemeinsame Mahlzeiten. Kamst du von einer Heizungsmontage mit ölverschmierten Sachen und Händen, legte Mutsch dir auf den Stuhl ein altes Handtuch und wir erzählten von der Schule und was am Nachmittag anstand. Deine Selbstständigkeit machte unser sehr lebhaftes Familien-Miteinander möglich, du warst immer präsent. Sicher hat Mutsch im Hintergrund die nötigen Strippen gezogen und all unsere Bedürfnisse unter einen Hut bekommen.

Du warst mit A. zum Reiten, fördertest J.s Fußballspiel als Trainer, hast mich bei jedem Crosslauf mit ausgebreiteten Armen im Ziel aufgefangen, lerntest Zeitnehmer für meine Schwimmwettkämpfe. Und als A. mit Opa Kres altem Simca irgendwann abends einmal einen kleinen Unfall hatte, fragtest du lediglich, als klar war, dass sie und ihre Freundin unversehrt geblieben waren: „Und? Soll ich euch jetzt in die Disko fahren?“
Dein Engagement für die gegründete Jugendgruppe im AC Pinneberg führtest du fort, da waren selbst deine Enkelkinder schon groß.

Ein silberner Pokal mit roten Rosen dekoriert.
Stellvertretend für die vielen, vielen gewonnenen Pokale in deiner Motorsport-Karriere als Rallye-Beifahrer!

Deine aktive Rallye-Zeit Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre steht als vorgelebter Beweis für das Geschwindigkeits-Gen, das wir Kinder alle von dir geerbt haben. Jeden Tag komme ich an der Urkunde deines Deutschen Automobil Amateur-Meistertitels von 1970, 72 und 74 vorbei, einer deiner Siegerpokale schmückt meinen Treppenaufgang und ich fühle mich glücklich, ein Apfel deines Baumes zu sein.
An Verbote kann ich mich nicht mehr erinnern, wohl aber an die stete Aufforderung, wenn ich etwas machen wolle, es auch zu tun.

Besonders warm in meiner Erinnerung: Als du Opa wurdest und ich dich Anfang der 90er zum ersten Mal Kinderlieder singen hörte, C. und P. eng an deinen dicken, warmen Bauch gekuschelt, wohl geborgen und zugetan. Diese Szene mag stellvertretend dastehen für deinen Familiensinn. Wir alle waren deine Priorität, auch wenn Du „das eine oder andere Mal deine Interessen zuerst bedient“ hast.

Zu deinem Leben gehört auch, dass du vor A., J. und mir schon sehr jung Vater geworden warst: B., deine Erstgeborene, die erst Anfang der 2000er mit 44 Jahren an deine Seite zurück und von unserer Sippe mitsamt ihren Kindern herzlich willkommen geheißen wurde. Die deine erste Familie war, welche leider viel zu früh scheiterte, unsere hier in Pinneberg aber erst möglich machte. Sicher war B. in all den Jahren in deinen Gedanken, so schade, dass du ihre Kindheit verpasst hast und sie dich als Vater in jungen Jahren nicht erleben konnte. Hast du mit uns- als deiner zweiten Familie – die Chance ergriffen und bekamen wir daher all die Jahre ein wenig mehr Zuwendung an ihrer statt? Traurig, dass Birgit und wir nur gut zehn gemeinsame Jahre hatten, viel zu früh ihr Sterben, doch da, wo sie hinging hat sie jetzt dich – für sich ganz allein. Bedeutsam mag sein, dass gerade B.s Kinder unseren Familiennamen Kremeskötter als Einzige weitertragen werden.

Du Knurrkopp, leicht jähzornig und streitlustig rüberkommendes Alphatier, hattest dein sehr weiches Herz gut im Griff.
Du fandest dein Glück in den kleinen Dingen, Sonnenschein und einem Lächeln von Mutsch.
Deine Antwort auf meine Frage, welches Geschenk für dich einen ganz besonderen Wert hatte, war kurz und knapp: „Dass deine Mutter zu mir Ja gesagt hat“.
Die einsame Insel hättest du geteilt mit einem fürs Schach, einem dritten Mann fürn Skat und natürlich Mutsch auf der anderen Seite!
Wir alle haben es schriftlich, wir, deine ganze Bagage, machten dein Leben reicher und das war keine Einbahnstraße!

Zusammen mit Mutsch bildetest du die verlässliche Einheit, die mich mein Leben lang stärkte und das auch heute noch tut.
Beispielhaft denke ich an die Wochen zurück, als ihr mir wieder einmal bei einem kräftezehrenden Renovierungsprojekt zur Seite standet. Da konnte ich beobachten, wie du mit deinen zweiundachtzig Jahren mit der Kappsäge akribisch Fußleisten zusägtest. Oder im Keller meine ungezählten Schrauben, Werkzeugeinsätze und sonstigen Kleinteile einer Ordnung zuführtest, die ihresgleichen suchte. Zärtlichkeit kam hoch in mir. Das Blatt hatte sich gewendet. Du warst langsamer geworden. Treppen gehen, aufstehen, knien immer beschwerlicher. Du pustetest, dein Atem ging schwer. Ich machte mir Sorgen, war verunsichert. Mein starker Vater schwach?
Ich merkte, wie mich das anfangs überforderte. Doch dann übernahm ich die eine und andere deiner Rollen: Trug selbst die schwersten Kisten. Lief flott die Treppen hoch und runter, um dir ein bestimmtes Werkzeug anzureichen. Ging in die Knie und half dir in die Schuhe. Zärtlichkeit erfüllte mich und die Dankbarkeit, dass ich einen Teil meiner selbst empfangenen Unterstützung in all den Jahren zurückgeben konnte.
Und überhaupt nicht selbstverständlich: Dass du die Hilfe auch annehmen konntest! Da war ein neuer Zug an dir: Demut. Gelassenheit. Weisheit. Liebe zeigen. Herzlich sein.
Erstarken konnte ich, weil du dich zurücknahmst. Bewusst oder unbewusst mir den von dir früher beanspruchten Raum frei gabst, für mich öffnetest und mich bereitwillig vorliesst. Ein warmes Gefühl. Ein stolzes Gefühl. Sämtliche früheren Konflikte traten in den Hintergrund. Konnte mich frei schwimmen und letzten Endes meine Arme aufspannen.

Ich spreche oft von dir, Papa.
A. und ich nennen dich Papa, für J. bist du Vadder, unsere Kinder sagen Opa
und Mutsch meist „euer Vater“.
Wir haben jetzt keinen – im wahrsten Sinne des Wortes – Augen-Blick mehr von dir, doch die Erinnerungen und Bilder sind präsent. Sie sind unser Andenken, das wir nicht verlieren werden: Wir tragen dich in unseren Herzen.
Mach´s gut, Papa, du wirst uns fehlen.

….mit geliehenen Worten:
Du bist nicht mehr dort, wo du warst. Aber du bist überall, wo wir sind.
Ein Dank an Victor Hugo

Deine Gabi.


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8 Kommentare

  1. Liebe Gabi,
    so ein berührender Artikel und so eine einzigartige Geschichte, wie du zur freien Rede gekommen bist. Die Trauerrede deines Vaters als Einstieg, das ist wirklich ein Riesensprung – das hätte ich mir nicht zugetraut.

    Bei der Beerdigung meines Vaters hat zum Glück sein früherer Chef einen Teil der Trauerrede übernommen und sehr persönlich und lebendig von meinem Vater erzählt.

    Ich finde es sehr schön, dass dein Vater dich praktisch dazu gebracht hat, jetzt so vielen anderen Menschen durch deine freie Rede glückliche Momente zu schenken.

    Liebe Grüße
    Petra

    1. Liebe Petra,
      herzlichen Dank für deine Nachricht und Nachfühlen-Können.
      Ja, so ist und bleibt mein Papa immer irgendwie an meiner Seite🥰
      … Und sind es ja oft die schweren Momente, die Entwicklung forcieren😉

      Grüße zu dir!
      Gabi

  2. Liebe Gabi,
    ich sitze auf dem Bett, Laptop auf den Knien und mir laufen die Tränen. Eine traurig-schöne Geschichte mit ganz viel Gefühl.
    Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne, kann ich mir nach all den Artikeln und dem Buch, die ich von dir gelesen habe, gut vorstellen, wie du dort vorn standest.
    Vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade. 🤍
    Liebe Grüße Ulrike

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