Ich gebe zu, auch ich muss ab und zu etwas nachschlagen. Die deutsche Sprache ist sehr reich an Begriffen und leider auch Regeln. Als Korrektorin & Lektorin wende ich sie an, doch auch mich befällt nach wie vor die eine oder andere Unsicherheit. Der Unterschied von „Worte“ und „Wörter“ ist so ein Fall, denn in der Tat werden sie unterschiedlich eingesetzt! Welcher Begriff wann der richtige ist, erkläre ich dir kurz und knapp in meinem Blogbeitrag.
Definition Wort
Der Begriff „Wort“ ist hochinteressant. Was ein Wort ist, weiß jeder, der lesen und schreiben gelernt hat: Ein Wort kann aus einem Buchstaben bestehen – wie z. B. in der Ansprache „O du lieber Augustin“ das O – oder aber, was in der Mehrheit aller Fälle vorkommt, aus zwei und mehr Buchstaben. Ein Wort ist somit die sinnvolle Aneinanderreihung von Buchstaben zu einer festen Einheit.
„Wort“ ist rein grammatikalisch die Einzahl (Singular) des Hauptworts „Wort“. So weit ist alles klar. Die große Verunsicherung findet jedoch bei der Nutzung der Mehrzahl (Plural) von Wort statt. Da hat die deutsche Sprache nämlich zwei Varianten: Worte und Wörter – und was bitte ist nun der Unterschied?
Wann der Plural „Worte“ eingesetzt wird
Der Plural „Worte“ wird verwendet, wenn Gedanken ausgedrückt werden.
- Gedanken und ihre Verschriftlichung oder Aussprache werden in Worte gefasst, mit Worten definiert.
- Durch Worte werden Aussagen verständlich formuliert.
- Inhalte werden mit Worten veranschaulicht.
Wann der Plural „Wörter“ richtig ist
Der Plural „Wörter“ wird verwendet, wenn von der kleinsten grammatikalischen Einheit eines Satzes gesprochen wird, im Grunde die reine Zusammensetzung von Buchstaben.
- Ein Satz besteht aus mehreren Wörtern.
- Der Plural „Wörter“ wird auch verwendet, wenn Sprachen miteinander verglichen werden und auf Gemeinsamkeiten hingewiesen wird, z. B.: Viele englische Wörter sind mit deutschen Wörtern verwandt.
- Auch der Begriff Wörterbuch deutet darauf hin: In ihm finden sich Erklärungen zu einzelnen Wörtern, darum heißt es auch nicht Wortebuch.
Zwei gute Eselsbrücken, die den Unterschied enthalten
- Wörter, die durch Worte erklärt werden, stehen in einem Wörterbuch.
- Worte erklären den Unterschied, dieser Satz besteht aus zehn Wörtern.
Ich hoffe, ich habe dir gut erklären können, wann du in Zukunft den Plural „Worte“ oder „Wörter“ einsetzen musst, der Unterschied ist letzten Endes gar nicht so schwer, wenn du die Eselsbrücken behältst. Ich freue mich auf deine Worte als kurzen Kommentar unter diesem Artikel.
Liebe Grüße, Gabi.
Gabi Kremeskötter
Liebe, die durch Worte strahlt
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Den Unterschied kenn ich wohl, allerdings verwende ich die beiden gelegentlich auch falsch, danke fürs Geraderücken.
Liebe Grüße
Ulrike
Lach, Ulrike,
aus Fehlern lernen wir am besten, oder?
Ich habe diesen jetzt allein durchs Blogartikel-Schreiben derart verinnerlicht, dass der Unterschied nun wirklich bei mir sitzt.
Gruß Gabi
Schöne Eselsbrücken! Die kannte ich noch nicht. Ich hab es mir immer gemerkt mit „Worte können verletzen, Wörter können es nicht wiedergutmachen“
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
danke für deine dritte Brücke, auch richtig gut!
Viele Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
wie schön, dass du dich auch immer wieder mit den Feinheiten der deutschen Sprache befasst. Ich habe noch weitere Hinweise und Beispiele zum Thema für dich in meinem Beitrag vom Februar 2021:
https://projekttext.com/kurz-gestreift-was-ist-der-unterschied-zwischen-der-pluralform-woerter-und-der-pluralform-worte
Liebe Nicole,
ja, ich stolpere selbst so manches Mal über die eine oder andere Falle und lerne am besten dazu, wenn ich mich schriftlich damit auseinandersetze. So entsteht ganz nebenbei der eine und andere Blogartikel 🙂
Ich springe direkt einmal bei dir hinein!
Liebe Grüße
Gabi
Spannend, da hab ich tatsächlich noch nie richtig drüber nachgedacht. Das ist wahrscheinlich etwas, das man meist intuitiv richtig macht, aber gar nicht richtig erklären kann. Danke für die leicht verständliche Erklärung 🙂
Liebe Mara,
mir begegnen solche kleinen Unsicherheiten manchmal beim Überarbeiten von eigenen oder fremden Texten, da gehe ich gern direkt hinein und verinnerliche selbst beim Darüberschreiben 🙂
Ich freue mich, dass du aus meinem Artikel etwas mitnehmen konntest 🙂
Gruß Gabi