Monatsrückblick Mai 2025: Liebe & Freundschaft

Veröffentlicht am Kategorisiert als Rückblick
Freie Rednerin Gabi Kremeskötter am Mikro einer freien Trauung, dazu Text: Monatsrückblick Mai 2025: Liebe & Freundschaft
Wenn Mama ihren Sohn verheiraten darf: Momente puren Glücks! Mein Highlight des Monats - die freie Trauung in Eschweiler :-) Foto www.redfairy.de

Last Updated on 19. Juli 2025 by Gabi Kremeskötter

Warum nur wird der Mai als Wonnemonat bezeichnet? Weil der Frühling voll durchbricht und damit auch die Stimmung der Menschen aufhellt? Wie auch immer – für mich war er tatsächlich auch einer. Voller Liebe und Freundschaft, großartigen Begegnungen und sogar viel Zeit für mich zum Lesen (das immer erst dran ist, wenn ich meine wichtigeren Dinge erledigt habe). Was der zurückliegende Monat alles für mich bereit hielt, erzähle ich dir in meinem Monatsrückblick Mai 2025.

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Meine Hochzeitssaison beginnt

Der Mai ist ein klassischer Hochzeitsmonat. Als freie Rednerin begann daher auch in diesem Jahr meine Hochzeitssaison. Jedoch nicht mit irgendeiner Trauung, sondern einer, die mein Herz doppelt und dreifach anrührte. Doch lies selbst:

Freie Trauung von Steffi & Philipp in Eschweiler

Wenn ein Paar JA zueinander sagt und ich unmittelbar daneben stehe, weil ich sie danach gefragt habe, ist das ein sehr bewegender Moment. Wenn ich jedoch in meiner Funktion als Freie Traurednerin UND Mutter des Bräutigams die entscheidende Frage stelle, ist dieser Moment einmalig, hochemotional und eine riesengroße Ehre für mich – als Mutter UND Rednerin 🙂

Somit waren das Ja von Steffi & Philipp am 10. Mai 2025 für mich wahre Herzensmomente, die auch mich mit Glücksgefühlen überfluteten. Und obwohl ich bei dieser einzigartigen Zeremonie mein Muttersein nicht ignorieren konnte, gelang es mir, meine Haltung zu wahren und trotz aller Rührung meine Stimme zu beherrschen. Bin schon ein klein wenig stolz, dass die freie Trauung von Steffi & Philipp wunderbar verlief.

Und ja: Ich bin jetzt eine Schwiegermama – eine liebe, versteht sich von selbst:-) Übrigens: Das Gasthaus Rinkens in Eschweiler, die Fotografin Nathalie von Redfairy.de und DJane Jutta Stoffels haben dem Tag einen wunderbar gelungenen Rahmen geschenkt.

Freie Trauung in einem Garten mit Blick auf den Gang hin zum Brautpaar und der freien Rednerin unter Sonnenschirmen
Wunderschöne Atmosphäre bei bestem Frühlingswetter: Die freie Trauung für meinen Sohn und seine Braut war mein Highlight des Monats. Foto: www.redfairy.de

Zweites Treffen mit Jascha & Gregor

Nicht weniger persönlich und gründlich bereite ich die freie Trauung von Jascha & Gregor Ende August auf der Burg Landshut in Bernkastel-Kues vor. Nach unserem persönlichen Kennenlernen stand Anfang Mai die grundlegende Besprechung von Ablauf und weiteren persönlichen Wünschen und Details an. Für beide wird’s ihre zweite Ehe sein, die dem Motto folgt: Wir wissen, was wir wollen – und vor allem, was nicht 🙂

Genau darum ist die freie Trauung für sie perfekt. Ihre Musik, ihre persönliche Liebesgeschichte, ihre zum Teil eigenen Worte: Ich freue mich über das Vertrauen dieser beiden, um den Auftakt für ihren besonderen Tag zu gestalten!

Mein Online-Kurs „KREativ mit Gabi“ macht Pause bis Juli

Nach dem Kurs ist vor dem Kurs? Na klar, dennoch nutze ich die 6 Wochen, bis der nächste am 3.7. beginnt, für mich als KREative Pause. Ich habe so viele Themen neben dem Schreiben, dass ich auch ohne Kursgestaltung keine Langeweile kenne. Ich kann nunmehr auf drei gelungende Online-Kurse zurückblicken, stelle fest, dass mein Konzept aufgeht und die Schreibfreude und Aha-Momente sich nicht abnutzen, ganz im Gegenteil. Die eine und andere Wiederholungstäterin habe ich bereits – und alle, die nur einen 6-Wochen-Durchlauf gemacht haben, bestätigten mir eine nachhaltige Wirkung.

Dass Schreiben zur Gewohnheit wird, möchte ich bei den mit mir Schreibenden verankern. Der Erfolg gibt mir recht 🙂

Andrea L. aus Bonn hat mir nach Kursende diese Worte geschickt:

Liebe Gabi, nun sind unsere gemeinsamen 6 Wochen kreatives Schreiben vorbei. Eine erfüllte und wunderbare kreative Zeit, die mich absolut  geflasht hat. Die  Inhalte deines Kurses sind sehr gut strukturiert, interessant, lehrreich und fördern mit einer Leichtigkeit, die ich sehr schätze.
Ich habe viel Neues lernen dürfen, nicht nur, was das Handwerkszeug zum Schreiben betrifft, sondern viel über mich. Schon in der ersten Woche habe ich durch deine wertschätzende Art Mut gefasst, euch meine Gedanken in Worten mitzuteilen und weiter zu schreiben. Ich erkannte  meinen Autopiloten, weiß, wie er sich bemerkbar macht und dass ich mir Zeit lassen darf, damit er schon mal vorbereitet.
Ich scheuche ihn nicht mehr weg, denn ich schätze ihn jetzt, schreibe mir sofort auf, was meine Gedanken hervorbringen.
Zusammen in einer kleinen Gruppe, wertschätzender Umgang, deine Anregungen und Tipps und dein Know How werden mir weiter helfen, dran zu bleiben.
Ich komme wieder!
Herzlichen Gruß
Andrea

Wenn dich das neugierig macht und du Lust hast, das KREative Schreiben mit mir zu entdecken und für dich zu entwickeln, melde dich an! Der nächste Kurs beginnt am 03.07.25.

Frau am Laptop lächelt in die Kamera

Schau dir direkt mein Angebot an:

KREativ mit Gabi – Schreib dich frei in 6 Wochen

Der KREative 6-Wochen-Schreibkurs mit Live-Feedback: gemeinsam schreiben, vorlesen und wachsen.

Du hast Lust zum Schreiben und Austausch über Texte? Das ist alles, was du brauchst, um in meinem 6-Wochen-Kurs deine Angst vor dem weißen Blatt zu verlieren – und so ganz nebenbei noch deine Schreibstimme zu entdecken. In wöchentlichen Live-Modulen erhältst du von mir stets neue Schreibimpulse. Dabei verbinde ich weitere Inhalte und Methoden des KREativen Schreibens, z. B. die Einführung verschiedener Textarten und stilistische Hinweise.

Workshop „So geht Lesung“ in Traben

Mein Präsenzangebot bei der VHS Wittlich-Stadt und Land e.V. geht inzwischen ins fünfte Jahr und wie in den letzten Jahren auch, werden wir sozusagen als Abschluss unseres „Schuljahres“ im Juli wieder eine Lesung halten. Da die Organisation etwas zeitaufwändig ist, habe ich einen Workshop mit allen Lesenden veranstaltet, wegen am Wochenende geschlossener Schulgebäude dieses Mal sogar bei mir zuhause.

Gruppenfoto: 7 Frauen und ein Mann in einem Wohnzimmer
Acht planten die Lesung in privater Umgebung – eine fehlte leider gesundheitsbedingt.

„Alle Neune – AusLeseZeit“ – so der Titel für unsere Lesung. Wir haben die Texte besprochen und ausgewählt, die Dramaturgie der Vorträge entwickelt, unser Werbeplakat gestaltet und Pressetexte zur Bewerbung erstellt. Zudem haben wir alle weiteren organisatorischen Dinge, wie Abendkasse, Büchertisch und Getränkeverkauf für den Veranstaltungstag besprochen. Das waren 6 kompakte Stunden zum Thema „So geht Lesung“.

Plakat "Alle Neune - AusLeseZeit" für die Lesung am 04.07.25 in Wittlich, Ankündigung mit den neun Autor:innenfotos und Informationen
Unser Plakat „Alle Neune – AusLeseZeit“ für die Lesung am 04.07.25 in Wittlich

SEO & Co – ich durchlaufe die SEO-Schatzkarte von Jane von Klee

Ich bin inzwischen im dritten Monat meines SEO-Lernens. Habe die Module fast alles durchlaufen, doch türmt sich immer wieder eine technische Hürde auf. Zuletzt wollte ich auf Empfehlung von Jane Klee auf RankMath umstellen, da dieses SEO-Tool auch regionales SEO anbietet. Meine im SEO-Tool Yoast eingegebenen Daten sollten übernommen werden im Einrichtungsprozeß von RankMath.

Ob ich an entscheidender Stelle ein Häkchen setzte oder nicht, jedenfalls waren plötzlich bei Rankmath alle Metabeschreibungen verschwunden, und das bei inzwischen über 300 Blogartikeln, die ich habe. Wollte ich die alle manuell neu erstellen? Nein, definitiv nicht. Einfachste Möglichkeit: Alles wieder rückgängig machen und bei Yoast bleiben. So weit so gut, aus Erfahrung werde auch ich schlauer.

Was mich jedoch zwei Tage später echt überforderte, war die Erkenntnis, dass nun sämtliche Weiterleitungen, die ich bei Redirection eingetragen habe (weil sich meine Permalink-Struktur nach dem Neuaufsetzen meiner Website Anfang des Jahres geändert hatte), fehlgeleitet werden. Die WeiterleitungsURL stimmen alle, doch „das System“ macht irgendeinen nicht nachvollziehbaren Schlenker, der aktuell noch ungelöst ist. Da müssen sich nun Fachleute drum kümmern.

Meine Lehre daraus: Wenn mir eine technische Umstellung geraten und als „ganz einfach“ erklärt wird, werde ich in Zukunft tunlichst die Hände davon lassen. „Never change a running team„, das werde ich noch mehr beherzigen.

Screenshot des WordPress-Dashboards von Gabi Kremeskötter nach RankMath-Installation
Alle alten Blogartikel tragen ein N/A – hier hätte ich jeden Artikel nacharbeiten müssen 🙁

40 Jahre Abitur – Jahrgangstreffen in Pinneberg

Fast ein Jahr haben mein Schulkamerad Carsten und ich daraufhingearbeitet. Haben Adressen recherchiert im Internet und Social-Media, telefonierten alten Anschlüssen nach und befragten das Schwarmwissen weiterer Ehemaliger, bis von unseren über 120 Schülerinnen und Schülern mehr als 100 identifiziert waren. Sehr geholfen hat uns dabei meine Kontaktliste aus dem Jahr 2000, als ich damals unser 15jähriges organisiert hatte.

Als Lokation kam uns die altehrwürdige Pinneberger Drostei mit Meusels Restaurant entgegen, wir konnten ab dem Nachmittag mit unserer lauten, erzählfreudigen Gesellschaft ihre Räume nutzen. Kaffeetafel und Abendessen, dazwischen kurze Ansprachen und mein Rausscheuchen für das natürlich obligatorische Jahrgangsfoto auf den Treppen der Drostei.

So viele Hallos, Dankes, Ahas und Ohs schallen auch heute, eine Woche später, noch in meinen Ohren. Wir sehen uns wieder, keine Frage! Unser 45. in 2030 ist gesetzt 🙂 Danke, dass ihr alle dabei wart!

Gruppe von knapp 60 Personen auf Treppe vor einem alten Backsteingebäude
2025er Edition des 1985er Abiturjahrgangs der Theodor-Heuss-Gymnasiums in Pinneberg, hier vor der Drostei.

Und darüber habe ich im Mai gebloggt

Meinen Veröffentlichen-Button drückte ich im Mai elf Mal. Hier sind meine Blogartikel des Monats – und wenn du dich fragst, warum die so unterschiedlich dargestellt sind – mal mit kleinem, dann wieder großem Beitragsbild: Ich weiß es nicht, könnte vielleicht daran liegen, dass die kleinen „nur ein Foto“ sind, die anderen Beitragsbilder, die ich bei Canva kreiert habe.

Ich nutze der Einfachheit halber die Möglichkeit, den Link einzufügen und zack: Schon wird der Artikel angezeigt. Wenn du eine Idee hast, wie ich das einheitlicher gestalten könnte – immer her damit 🙂

Übrigens: Auch ich veranstalte zur Zeit eine Blogparade! Mein Aufruf „Wie hast du Ja gesagt (oder wozu) und was ist daraus geworden?“ wurde bereits 6 Mal beantwortet! Ich freue mich und magst du auch dein „Ja gesagt“ dazu beitragen?

Und sonst so?

Wandertreffen mit meiner Blog-Buddie Heike Kreten-Lenz

Mitte Mai war endlich einmal wieder Draußen-Zeit mit meiner Blog-Buddie Heike Kreten-Lenz. Sie schlug dien Traumpfad Eltzer Burgpanorama vor – gesagt, getan. Bei besten Bedingungen erwanderten wir die 12,2 Kilometer, genossen die frische Luft, Sonne und Wind. Natürlich hatte ich meine Espresso-Ausrüstung dabei und so machten wir eine feine Rast mit Kaffee & Muffins am Rande unseres Weges.

Ich war überrascht von meiner Fitness, quasi ohne große Vorbereitung den doch etwas schwereren Rucksack ohne Mühe gut tragen zu können. Meine täglichen Schritte zeigen ihren Effekt, doch dazu im nächsten Kapitel mehr 🙂

Mein Mai-Durchschnitt täglicher Schritte: 7351

An einem einzigen Tag habe ich meine Mindestschrittzahl von 6000 nicht erreicht, mein Jahrgangstreffen in Pinneberg war eben eine Steh- und Sitzveranstaltung 🙂 Dafür hat mich an den anderen Tagen der Mai vor die Tür gelockt und ich bin gegangen, Schritt für Schritt …

Mein Handy ist auch im Mai immer mit dabei, hier eine kleine Auswahl meines Wonnemonats 🙂

Leseempfehlungen / Buchtipps

Ohne Lesen würde mich sehr viel fehlen. Ich habe diese drei Titel im Mai gelesen und teile wie gewohnt meine Gedanken dazu:

Das glückliche Geheimnis von Arno Geiger

Genau ein Jahr stand das Buch in meinem Regal der noch zu lesenden Bücher. Beim Eifel-Literatur-Festival 2024 in Prüm erlebte ich den überaus sympathischen Autor auf der Bühne, als er sein neuestes Werk vorstellte. Im Interview hatte er bereits viel zum Inhalt erzählt, daher wusste ich bereits, was sein glückliches Geheimnis war. Und doch sind mir beim Lesen seines Buches mit 12 Monaten Abstand sehr viele unerwähnte Details und Hintergründe gewahr geworden.

Arno Geiger lässt in seinem Roman seine Schriftstellerkarriere Revue passieren, dabei ist er erst 57 Jahre alt und wird ganz sicher weiterschreiben. Doch waren seine Schreibanfänge in seinen Zwanzigern alles andere als erfolgreich. Er musste sich über Wasser halten mit saisonalen Aushilfstätigkeiten und dem einen und anderen Stipendium.

Zufällig entdeckte er, lebend in Wien, die städtischen Altpapiercontainer und entwickelte eine Passion. Das Durchsuchen, was andere weggeworfen hatten, entpuppte sich als Schatzkiste. Bücher, private Briefkonvolute, Postkarten – manches machte ihn nur neugierig, anderes war durchaus wertvoll und brauchte durch Verkauf auf Flohmärkten Geld in seine leere Kasse.

Jahrelang, einmal die Woche, zunächst zu Fuß, später mit dem Fahrrad – drehte er seine Runden und klapperte die Altpapiercontainer ab. An den anderen Tagen schrieb er, nie die Hoffnung auf den großen Durchbruch aufgebend. Als der kam, er gewann den allerersten Deutschen Buchpreis 2005, behielt er seine Runden bei, niemand erkannte ihn und sein Doppelleben wurde Ausgleich und bleibende Inspirationsquelle.

Nur wer sich mit Menschen auskennt, kann auch fesselnd über Menschen schreiben. So in etwa Geigers Verständnis zum Menschenstudium, das ihm insbesondere durch die gefundene Privatkorrespondenz der unterschiedlichsten Ungekannten möglich wurde. Meine Lieblingsstelle im Buch finde ich auf Seite 97, wo Arno Geiger schreibt:

„In vielen Briefen stieß ich auf eine beiläufige Offenheit, die mir gefiel, eine gänzlich unverkrampfte Direktheit, die mich zuerst beeindruckte, dann beeinflusste und schließlich mein Schreiben veränderte.“

Erst 2024, mit der Veröffentlichung seines glücklichen Geheimnisses, lüftete er seine zweite Identität des Abfall durchsuchenden Lumpensammlers, wie er sich selbst bezeichnet.

Geigers Sprache ist humorvoll, dabei stets um absolute Ehrlichkeit bemüht – auch sich selbst gegenüber. Seine Gedanken zu seinen zurückliegenden fast 30 schreibenden Jahren zeugen von Selbstkritik und Hinterfragung, lassen mich teilhaben an Misserfolgen, Zweifeln und Verirrungen. Aber auch an der Entwicklung seiner schriftstellerischen Stimme und seinem kreativen Ansatz, die gefundenen Schriften als das zu nutzen, was sie sind: Dokumente von Zeitzeugen, die authentischer und näher am Menschen dran nicht sein könnten.

Wer sich für das Autorenleben von Arno Geiger interessiert bzw. tief in eine Autorenseele hineinschauen möchte, dem spreche ich eine unbedingte Leseempfehlung für Das glückliche Geheimnis aus.

Immer am Meer entlang von Franziska Jebens

Was für ein Buch! Suchtfaktor! Fange nicht an, diesen Roman zu lesen, wenn du nicht mindestens einen, besser zwei Tage frei hast – oder dir erlauben kannst, alles andere liegen lassen zu können 🙂 So erging es mir, nachdem ich die erste Seite gelesen hatte. Schlummert tief in mir die Sehnsucht, auszusteigen aus dem Alltag oder hat mich lediglich der Traum von nacherzählten Tagen, Wochen und Monaten am Meer gereizt, dieses Buch in die Hand zu nehmen?

Was auch immer – ich habe jeden Ort genossen, den mir die Autorin durch die Augen von Josi und Paul nahe gebracht hat. Josi, Polizistin in Ludwigsburg, und Paul, Architekt, aus Berlin beschließen unabhängig voneinander aus ihrem Alltag auszubrechen und mit einem Bulli bzw. Landrover durch Europa zu fahren. Sie begegnen sich zufällig auf der Autobahn, danach ein weiteres Mal, spüren Zuneigung, doch die würde nur ihre unabhängigen Reisepläne stören.

Frankreich, Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und Schottland sind ihre Stationen, bis sie am Ende sich selbst gefunden, tief liegende Verletzungen aus der Vergangenheit verarbeitet und eine neue Vision ihres künftigen Lebens entwickelt haben.

Die gesamte Geschichte wird übrigens aus der Ich-Perspektive sowohl von Josi als auch Paul erzählt. Das ist erfrischend und lässt mich beiden in den Kopf schauen – und jeder von ihnen hat meine unbedingte Sympathie. Einer meiner Lieblingssätze der Autorin, die herrlich „normal“, daher sehr authentisch nachfühlbar schreibt, ist übrigens dieser hier, der sich auf 369 findet:

„Was hat er den beiden gewünscht?“ „Dass sie sich gegenseitig ihr Leben lang Sonne und Regen sind.“

Als ich die letzte Seite des 407 langen Romans gelesen habe, bin ich traurig und froh zugleich. Traurig, weil das Buch zu Ende ist, froh, weil ich mich freue, so fesselnde Lesestunden erlebt zu haben. Unbedingte Leseempfehlung – nicht nur für Liebhaber von Vanlife oder Roadtrips. Ich jedenfalls möchte nach der Lektüre m liebsten sofort einen Bulli kaufen möchte, um loszufahren 🙂

Die Parabel vom Sämann von Octavia E. Butler

Ein 1991 geschriebener Science-Fiction-Roman, der quasi in meiner Jetztzeit spielt – von 2024 bis 2027: Das hat mich neugierig gemacht. Dazu der Hinweis auf dem Klappentext, dass diese Dystopie ein „Meisterwerk der amerikanischen Literatur“ darstelle, und zack, war das Buch gekauft.

Die Autorin schildert aus der Sicht der farbigen Lauren, 16 Jahre alt, den Niedergang der Gesellschaft in Kalifornien. Aufgrund von einer Klimakatastrophe, die nicht näher beschrieben wird, ist die Gesellschaft aufgespalten in die Reichen und jene, die obdachlos, arbeitslos, krank – oder wie Lauren in einer noch halbwegs geschützten, weil mit einer Mauer umgebenen, Gemeinschaft – leben. Recht und Gesetz existieren nur noch auf dem Papier, die nackte Notwendigkeit zu überleben löst zunehmend Moral und Ethik auf. Plünderungen, Vergewaltigungen, Brandstiftung und Mord sind an der Tagesordnung, das Gesetz des Stärkeren macht die Menschen zu Tieren.

Als auch ihre Gemeinschaft durch ein mutwilliges Feuer zerstört wird, verliert Lauren ihre komplette Familie. Nur weil sie belesen ist, ihr Vater war Prediger, ihre Mutter Lehrerin, ist sie vorbereitet auf ihre persönliche Katastrophe und kann den Plünderungen entkommen. Auf der Flucht trifft sie Harry, der ebenfalls überlebt hat und gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Norden. Ihre Gruppe wird größer, Misstrauen wird überwunden und am Ende finden sie Zuflucht auf einem Stück Land. Ob ihnen ein Neubeginn gelingen wird?

Damit endet das Buch, doch die eigentliche Geschichte steckt dahinter: Die Vorstellungen, die die Autorin in den frühen 1990igern bewog, ihren Roman zu schreiben, spiegeln sich zu großen Teilen in unserer Gegenwart. Klimawandel und die immer größere Schere zwischen Arm und Reich bringen Konflikte hervor, die in vielen Ländern und Regionen unserer Erde genau das befördern: Korruption, Lohnversklavung, Ausbeutung und Hunger.

Wer die Natur des Menschen, seine inneliegenden Instinkte und Reflexe ernstnimmt, den wundert nicht, dass sie in lebensbedrohlichen Lagen, die als Kulisse für den Roman dienen, zu wilden Tieren mutieren. Ob tatsächlich der Glaube an selbstbestimmte Veränderung, die Lauren „Earthseed“ nennt, letzten Endes die zerstörerischen Machtfantasien einiger weniger besiegen kann, muss jeder für sich selbst beantworten.

Mich hat das Buch berührt und im Vergleich zu heute in meiner Weltsicht bestätigt. Wir sind umgeben von machthungrigen, geldgierigen, werteverachtenden Menschen. Nur wer sich mit anderen Menschenfreunden zusammenschließt und dadurch Stärke entwickelt, wird sich wehren können und der Realität menschenwürdiges Leben schenken. Klare Leseempfehlung!

Und was war vor genau einem Jahr?

Mein Monatsrückblick Mai 2024 weiß das genau: Lies gerne selbst 🙂


Ausblick auf Juni

Diese Dinge und Erlebnisse machen mir große Lust auf den Juni:

  • Freie Trauung von Annemi & Max
  • Freie Trauung von Judith & Julian
  • Lektorat Fantasyroman Teil drei
  • Endlich mal wieder Motorradfahren

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Frau vor Efeuwand schaut durch das Fingerloch ihrer rechten Hand und lächelt

Sodele, habe fertig! Tschüss, Mai, hallo Juni 2025 🙂

In diesem Sinne: lieben Dank für das Lesen und dass ich dich hier am Ende meines Artikels mit herzlichen Grüßen in deinen Morgen, Tag oder Abend entlassen darf, je nachdem, wann du ausgelesen hast 🙂

Gabi


Lächelnde Frau vor Efeu-Wand mit einem Notizbuch in der Hand, darauf der Claim "Liebe, die durch Worte strahlt"

Gabi Kremeskötter

Liebe, die durch Worte strahlt

Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat


Von Gabi Kremeskötter

Geb. 1966 in Pinneberg, wohnhaft in D-56841 Traben-Trarbach/Mosel/Rheinland-Pfalz, Dozentin für KREatives Schreiben, Lektorin & Korrektorin, Freie Rednerin für Trauungen, Kinderwillkommensfeste und Trauerfeiern, Autorin Juli Norden. Mehr zu mir und meinem Schaffen findest du auf meiner Über-mich-Seite.

5 Kommentare

  1. Liebe Gabi,
    Du warst mir Nachmittagslektüre beim Kaffee.
    Dein Mai war ja wirklich wonnig. Ich freue mich sehr für Euch alle, dass die Trauung Deines Sohns und Deiner Schwiegertochter so ein schönes Erlebnis war. Bei uns gab es immerhin eine Verlobung. Schwiegermama-mässig ziehe ich nächstes Jahr nach, vielleicht sogar auch im Mai. Die Planungen sind gerade erst gestartet.
    Das Meerweh-Buch hört sich ganz nach meinem Geschmack an und ist auf meiner Liste gelandet.
    Komm gut in den Juni
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta,
      wie schön, dass auch bei euch eine Verlobung auf die Vollendung im nächsten Jahr deutet, freue mich!
      Ein Jahr Planung und Vorbereitung ist beinahe schon „normal“, obwohl ich selbst in meiner Eigenschaft als freie Traurednerin darüber meinen Kopf schütteln muss. Liebe ist das Größte, keine Frage, doch der Hype (und Kommerz!) der Hochzeitsbranche ist zugegebenermaßen zweifelhaft.
      In diesem Sinne: Viel Glück und allzeit Liebe schon heute aus meiner Richtung 😉

      Freue mich, dass „Immer am Meer entlang“ auch bei dir demnächst zu finden ist, das Buch ist wirklich großartig!

      Herzliche Grüße
      Gabi

  2. Liebe Gabi,
    dein MoRüBli war Teil meines Tees nach getaner Arbeit. Herrlich! Hab vielen Dank dafür.
    Deine Blogparade liegt hier noch und ich werde in den nächsten Tagen meinen Artikel dazu fertig schreiben.
    Deine Leseempfehlungen gucke ich mir genauer an. Ich brauche neues Futter und freue mich immer über Inspiration, die über meine eigene Blase hinausgeht.
    Das Traurigkeitsgefühl am Ende eines tollen Buches kenne ich auch sehr gut. Meist beschäftigt mich das Werk dann auch noch länger in Träumen und Gedanken. Bücher sind eben doch Freunde.

    Liebe Grüße, wir lesen uns.
    Irina

    1. Liebe Irina,
      oh, Leselektüre zum Tee zu sein, welche Ehre 🙂
      Herzlichen Dank!
      Auf deinen Artikel freue ich mich, was wohl dein JA gesagt sein wird?
      Wir lesenden Menschen verstehen uns – bleiben wir also dran 🙂
      Herzliche Grüße
      Gabi

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