Eine Website, vier Themen – warum ich bewusst die Regeln breche

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Frau in Weinberg an Herzrebe lächelt in die Kamera. Text auf Foto: Eine Website, vier Themen - warum ich bewusst die Regeln breche
Meine Vielfalt an Themen auch auf meiner Website spiegeln - dafür stehe ich.

Last Updated on 21. Mai 2025 by Gabi Kremeskötter

Anna Koschinski ruft in ihrer 55. Blognacht auf, darüber nachzudenken – und natürlich zu schreiben –, wo ich gezielt Regeln breche. Eine Revoluzzerin bin ich nicht gerade, aber in Bezug auf meine Website habe ich eine sehr klare Entscheidung getroffen, die gegen viele gängige Empfehlungen in der Onlinewelt steht. Ich breche bewusst klassische Website-Regeln und vereine meine vier inhaltlich unterschiedlichen Themen auf einer einzigen Website:

  • Freie Rede für Trauungen, Kinderwillkommensfeste und Abschiede,
  • KREatives Schreiben,
  • Korrektorat & Lektorat,
  • und meine künstlerische Seite als Autorin Juli Norden.

Jeder dieser Bereiche könnte eine eigene Website füllen. Doch ich habe mich ganz bewusst dagegen entschieden – und zwar nicht (nur) aus pragmatischen Gründen. Sondern, weil sie alle unter einem Dach zusammengehören: dem Dach der Sprache.

Welche Vorteile das hat – und welche Herausforderungen ich dafür in Kauf nehme –, erzähle ich dir in diesem Artikel. Und vielleicht inspiriere ich dich, einmal selbst über das Regeln brechen auf der eigenen Website nachzudenken 🙂

Die 5 größten Vorteile, Website-Regeln bewusst zu ignorieren

1. Ein gemeinsames Dach: Sprache

Alle meine Themen haben sprachliche Tiefe als verbindendes Element. Egal, ob ich als professionelle Rednerin eine freie Trauung durchführe, ob ich Texte lektoriere & korrigiere, in meinen Kursen meinen Teilnehmer:innen das KREative Schreiben näher bringe oder gar selbst künstlerische Texte als Juli Norden veröffentliche – bei allem nutze ich Sprache als Ausdrucksmittel.

„Sprache ist mein gemeinsamer Nenner – egal ob beim Reden, Schreiben oder Überarbeiten.“

Meine Liebe für Worte, für besondere, berührende Formulierungen, aber auch ihre richtige Anwendung und damit verbundene Ausdruckskraft spiegeln sich auch in meinem Claim wieder: Liebe, die durch Worte strahlt.

2. Ich zeige mich als Ganze

Viele Websites sind funktional – aber oft wenig persönlich. Ich dagegen möchte mich als Mensch zeigen, mit all meinen Interessen und Erfahrungen.

„Ich bin nicht nur Lektorin oder freie Rednerin – ich bin Gabi. Und genau das möchte ich zeigen.“

Bereits als ich 2022 mit meiner Website online ging, war mir das Zeigen meiner Vielfalt ein großes Anliegen. Ich liebe Buntes, die Abwechslung belebt meine Wahrnehmung und bestimmt meine Arbeit. Beginne ich morgens mit Kalkulationen und technischen Skizzen in meinem Haupterwerb, wechsle ich nachmittags in die Vorbereitung einer freien Trauung oder schreibe mein Tagesgedicht.

Meist einmal wöchentlich bereite ich meine Kursabende im KREativen Schreiben vor und schreibe einen Blogartikel. Dabei vergesse ich die Zeit, finde mich im eigenen Flow wieder. Gerade weil ich mich nicht für nur Eines entscheiden muss, bin und schreibe ich frei.

3. Synergieeffekte entstehen ganz von selbst

Wer bei mir einen Kurs im kreativen Schreiben macht, stolpert vielleicht über meine Bücher – oder beauftragt mich später fürs Lektorat. Meine Angebote ergänzen sich wunderbar.

„Manche Schreibkurs-Teilnehmer:innen kommen später fürs Korrektorat zurück.“

Dabei bewerbe ich meine unterschiedlichen Angebote nicht offensiv, sondern vertraue auf die persönliche Bindung, die bei einer Zusammenarbeit mit mir nach und nach entsteht. Viele meiner Kursteilnehmer:innen sind Wiederholungs“täter:innen“, weil meine Schreibimpulse sie inspirieren.

Auch organsieren wir Lesungen zusammen, auf denen eigene Werke vorgetragen werden und sie von meiner Erfahrung als Autorin profitieren können. Ich nehme ihnen die Angst vor der Bühne, trainiere ihren Auftritt und/oder korrigiere die Texte. Ich verstehe mich als „Allrounderin“ in Sachen Sprache: bin Ratgeberin und Lehrerin, Motivierende und Unterstützerin.

4. Technik: einmal eingerichtet, läuft’s

Vier Websites zu pflegen? Vier Domains mit erhöhten Kosten, vier Datenschutzerklärungen, vier Designs? Nein danke. Eine Seite zu betreuen ist zwar auch Arbeit, aber sie ist machbar – und überschaubar. Ich bin zudem eine Technik-Laiin und froh damit, dass ich mit der einmal erstellten Website anschließend selbstständig umgehen kann. An dieser Stelle mein Dank an meine mich unterstützenden Kinder!

„Ich habe keine Lust auf vier verschiedene Website-Logins, Update-Pflege oder Impressumsseiten.“

Ich bin ohnehin recht ambitioniert unterwegs mit meiner Angestelltenstelle und zusätzlichen Nebenberuflichkeit. Die gesparte Zeit nutze ich lieber zum Beispiel für die Erstellung neuer Inhalte und Kursabende, für neue künstlerische Texte und ja: auch für Freizeitaktivitäten wie Wandern, Lesen oder um meine Familie und Freunde zu treffen.

5. Ich habe kreative Freiheit

Ich kann bloggen, wann und wie ich will. Mal poetisch, mal informativ, mal persönlich. Ich bin nicht auf ein Format oder einen Stil festgelegt. Bei der Themenvielfalt, die ich habe, gehen mir die Ideen für neue Texte oder Artikel nicht aus. Meine Liste, auf der ich spontane Einfälle notiere, wird länger und länger, dabei blogge ich regelmäßig mindestens ein bis zweimal die Woche!

„Ich liebe es, einen Blogartikel zu schreiben, der mal persönlich, mal mehr informativ ist – ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob das auf diese Website passt.“

Ich entwickle mich nach wie vor stetig weiter. Durch die Offenheit meiner Themen – und deren möglicher Verknüpfung – werde ich mir auch in der Zukunft keine Gedanken zu meiner Positionierung machen müssen. Ich kann sie jederzeit erweitern oder anpassen, gerade weil mir so viele Facetten meines Tuns zur Verfügung stehen. Ausweitung statt Eingrenzung (oder Abgrenzung) – kann Freiheit größer sein? Ich meine nein! Mag das womöglich ein Schlüssel meiner KREativität sein?

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Frau vor Efeuwand schaut durch das Fingerloch ihrer rechten Hand und lächelt

Die 5 größten Nachteile – und wie ich sie als Regelbrecherin handhabe

1. Erstbesucher:innen brauchen Orientierung

Vier Themen auf einer Seite können überfordern. Deshalb bemühe ich mich, Navigation und Struktur besonders klar zu gestalten.

„Ich arbeite viel mit Unterseiten, klaren Überschriften und kurzen Beschreibungen.

Wer meine Startseite besucht, findet mein Foto und meine vier sprachlichen Leidenschaften: Freie Rednerin, Dozentin für KREatives Schreiben, Korrektorin & Lektorin, Autorin. Mit nur einem Klick öffnet sich die jeweils detaillierte Unterseite, die meine daszugehörigen Leistungen und Angebote darstellt sowie mich als Person beschreibt.

Screenshot der Startseite von Gabi Kremeskötter
Meine Startseite mit meinen Themenblöcken und Farben 🙂

Von dort leite ich weiter auf die unterschiedlichen Blog-Kategorien, so dass ein zielgerichteter Pfad keine Irritation hervorruft. Durch das Klicken zurück auf die Startseite können auch die anderen Themen gefunden werden – oder auf dem Blog die anderen Kategorien.

Ich vertraue dabei auf ein gewisses sprachliches und kognitiv fähiges Zielpublikum, dem sich die Navigation auf meiner Website erschließt 🙂

2. Marketing wird anspruchsvoller

Was ist meine Zielgruppe? Wer soll angesprochen werden? Diese Fragen lassen sich nicht mit einem Satz beantworten – das ist der Preis, den ich für den Verstoß gegen Website-Regeln zahlen muss.

„Ich spreche unterschiedliche Zielgruppen an – das bedeutet Mehraufwand beim Teilen meiner Angebote und Inhalte.“

Für jedes meiner vier Themen habe ich daher eigene Farben festgelegt: Gelbgold für die freie Rede, Grün für KREatives Schreiben, Blau bei Korrektorat & Lektorat sowie Magenta für mich als Autorin. Diese Farben finden sich auf den Buttons und Unterseiten, auch meine Beiträge bei Social-Media gestalte ich farblich unterschiedlich.

Das drückt wiederum meine Vielfalt und Buntheit aus – und zeigt sich somit auch in meinem optischen Auftritt. Doch statt nur einer Vorlage brauche ich somit mindestens vier, die ich mit passenden Texten ausstatte. Ich gehe diesen Weg des kleinen Mehraufwandes jedoch gern, da er inzwischen für mich geübte Routine ist.

Hier findest du mich auf Social-Media:

Gabi Kremeskötter:

Autorin Juli Norden:

3. SEO ist eine Herausforderung

Google liebt Spezialisierung. Eine thematisch breite Website ist schwerer zu optimieren. Ich brauche deshalb mehr Geduld und gezieltere Texte.

„Ich investiere mehr Zeit in gute Meta-Beschreibungen und Keywords, um nicht zu beliebig zu wirken.“

Hätte ich nur ein Thema, bräuchte ich viel weniger „Was-ist-Artikel“, hätte deutlich weniger unterschiedliche Kund:innenstimmen einzuholen, bräuchte weniger Fragen jeweils themenspezifisch auf meiner Website zu beantworten. Allein die Keyword-Recherche, die ich für SEO-Zwecke anstrengen muss, nimmt viermal so viel Zeit in Anspruch, als hätte ich nur ein Thema zu vermitteln.

Diesen Nachteil mache ich durch Ausdauer, Konsequenz und Zielstrebigkeit wett, ich selbst bestimme schließlich, wofür ich mir Zeit nehme und was mir wichtig ist. Gut strukturierte Recherche, effizient nacheinander durchgeführt, lässt den Aufwand dafür tatsächlich effektiv senken. Einmal gelernt, wie das für ein Thema geht, kann ich es zügiger für das nächste anwenden 🙂

4. Die Welt erwartet oft „Experten-Schubladen“

Viele suchen den/die einen Spezialistin für ein Thema. Ich wirke da vielleicht auf den ersten Blick zu breit.

„Ich vertraue darauf, dass meine Inhalte und mein Stil meine Expertise zeigen – auch ohne Nischenschild.“

Für mich ist meine Entscheidung für nur eine Website eben auch Spiegel meiner Haltung: Ich möchte mich nicht einschränken, nicht beschränken. Ich möchte mich in meiner gesamten Vielfalt zeigen und mache das auch deutlich. In jedem Thema bin ich fachlich kompetent. Habe Erfahrung und Erfolg. Die Begrenzung auf nur ein Thema käme einer Verleugnung meiner anderen Talente gleich. Ich sehe diese Begabung als Geschenk, das ich wertschätze und bei dem ich sicher bin, dass auch meine Kund:innen dies erkennen.

Eine Autorin, die Gedichte schreibt, kann die freie Traurede emotional aufwerten; eine Dozentin für KREatives Schreiben weiß um die Schreibblockaden einer Autorin; eine Lektorin, die selbst bereits Bücher veröffentlicht hat, kenn den Entstehungs- und Bearbeitungsprozeß eines Manuskripts. Die Verknüpfung meiner Themen unter dem Dach der Sprache ist somit eindeutig gegeben und kann aus einem Nachteil in meinem Fall als Vorteil gereichen 🙂

5. Ich muss den roten Faden aktiv vermitteln

Ohne Erklärung wirkt das alles womöglich zusammengewürfelt. Ich weiß: Ich muss den Zusammenhang zeigen, nicht voraussetzen.

„Deshalb steht als verbindendes Element auf meiner Startseite mein Claim: Liebe, die durch Worte strahlt – er zeigt, warum Sprache mein verbindendes Element ist.“

In meinen Blogartikeln zeige ich vielfach die Verknüpfungen meiner einzelnen Themen. Die Verbindungen sind manches Mal subtil, oftmals jedoch eindeutig und klar. Und dennoch nehme ich bewußt in Kauf, dass ich erklären muss.

Dass ich mehr Worte brauche an der einen und anderen Stelle, um Irritationen aufzulösen bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen. Da kommt mir meine Schreibfreude sehr entgegen. Denn wenn ich eines kann, dann mit Worten und Sprache umgehen. Daher vertraue ich darauf, dass mein Verständnis meiner Website auf Gefallen und rege Nutzung stößt 🙂

Mein Fazit: Regeln brechen – aber mit Konzept

Ich habe nicht aus Bequemlichkeit so entschieden – sondern mit klarem Blick. Ich will keine künstliche Trennung meiner Themen. Ich will nicht vier Gabis im Netz präsentieren – ich bin eine, mit vielen Facetten. Und die haben alle ihren Platz auf www.gabi-kremeskoetter.de.

Wenn das gegen klassische Website-Regeln verstößt? Dann ist das eben so.
Manche Regeln sind wichtig. Andere darf ich gezielt brechen – wenn ich weiß, warum.


Lächelnde Frau vor Efeu-Wand mit einem Notizbuch in der Hand, darauf der Claim "Liebe, die durch Worte strahlt"

Gabi Kremeskötter

Liebe, die durch Worte strahlt

Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat


Von Gabi Kremeskötter

Geb. 1966 in Pinneberg, wohnhaft in D-56841 Traben-Trarbach/Mosel/Rheinland-Pfalz, Dozentin für KREatives Schreiben, Lektorin & Korrektorin, Freie Rednerin für Trauungen, Kinderwillkommensfeste und Trauerfeiern, Autorin Juli Norden. Mehr zu mir und meinem Schaffen findest du auf meiner Über-mich-Seite.

5 Kommentare

  1. Liebe Gabi, ich finde Deine Argumentation und Deine Entscheidung, Dich ganz bewusst nur für eine einzige Website mit Deinen unterschiedlichen Themen/Angeboten zu entscheiden, absolut richtig und schlüssig.
    Die Frage ist doch: Wer hat diese Regel aufgestellt? Nur weil „man“ das so macht (oder die Web-/Marketingagenturen dadurch mehr Geld verdienen), heißt das doch noch lange nicht, dass dies eine allgemein gültige Regel im Sinne von „Du darfst nicht bei Rot über eine Ampel fahren“ ist, oder? 😉 Deine Website, Dein Business, Deine Regeln! Also weiter so! Mir gefällt Deine Seite und Dein Ansatz und da bin ich bestimmt nicht die Einzige.

    Ich liebe die Weisheit: „Mut steht am Anfang, Erfolg am Ende“ und da sehe ich Dich auf einem sehr erfolgreichen Weg.
    Lieben Gruß an die Mosel
    Heike

    1. Liebe Heike,
      herzlichen dank für deine Rückenstärkung!
      Deine Meinung als Unternehmensberaterin ist mir damit doppelt wichtig,
      und dass Mut sich mit Erfolg koppeln kann, wird sich hoffentlich in der Zukunft zeigen,
      ich jedenfalls bin froh mit meiner Entscheidung 🙂
      Viele Grüße Gabi

  2. Liebe Gabi,
    „ich bin eine – mit vielen Facetten“ – Chapeau. Sehr wohl formuliert.
    Das gefällt mir auch gut an Deiner Webseite, ich sehe den roten Faden durchaus.
    Ich glaube auch, Du bist damit auf dem richtigen Weg. Du brauchst Kunden, die Dir vertrauen und dieses Vertrauen strahlt Deine Webseite aus. Somit bist Du damit im Vergleich mit anderen unpersönlicheren Seiten ja durchaus spezialisiert.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta,
      herzlichen dank für deine Rückenstärkung, das tut gut! Letzten Endes sind ja wir die Bestimmerinnen unseres Web-Auftritts, und da kommen für mich nur Inhalte infrage, zu denen ich zu 100 % Ja sagen kann (lach, passt zu meiner aktuell laufenden Blogparade, lach)!
      Liebe Grüße
      Gabi

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