Ich kann kein Multitasking – und das ist gut so!

Veröffentlicht am Kategorisiert als Business, Kreatives Schreiben
Frau vor Bougainvillea mit grübelndem Gesichtsausdruck, daneben Schriftzug "Ich kann kein Multitasking - und das ist gut so!"
Foto: Michaela Grönnebaum

Multitasking klingt effizient, modern, leistungsstark. Doch für mich ist es eher ein Rezept für Stress, Unkonzentriertheit und verpasste Zwischentöne. Vor allem im Schreibprozess hat es bei mir nichts zu suchen. Ich arbeite lieber Schritt für Schritt. Höre ganz genau hin, was mir meine Gedanken sagen. Schaue mir die Bilder intensiv an, die in meinem Kopf herumschwirren. Schreibe mit voller Konzentration. Ich kann kein Multitasking und ehrlich gesagt, möchte ich das auch gar nicht lernen. Denn durch meine ungeteilte Aufmerksamkeit wird meine Arbeit so besonders. Wer schon einmal mit mir als Dozentin für KREatives Schreiben oder Freie Rednerin gearbeitet hat, weiß genau das zu schätzen.

Mein Bekenntnis

Ja, ich gebe zu: Ich bin raus, wenn zwei Dinge gleichzeitig passieren. Manchmal reicht schon ein banaler Moment: Ich beantworte eine Nachricht, und jemand spricht mit mir. Ich nicke. Ich lächle. Und frage fünf Minuten später: „Was hast du gerade gesagt?“ Weil mein Kopf noch beim zweiten Satz dieser E-Mail war.

Ich bin kein Mensch, der mehrere Dinge gleichzeitig erledigen kann. Ich verliere dabei den Faden – nicht nur in Gedanken, sondern auch im Gespräch. Früher empfand ich das als Makel, konnten die viele Menschen um mich herum doch mehrere Dinge gleichzeitig. Heute jedoch stehe ich dazu: Ich kann kein Multitasking – und das ist gut so.

In meinem Alltag bedeutet das manchmal, dass Dinge länger dauern. Ich telefoniere nicht beim Aufräumen. Ich führe keine intensiven Gespräche beim Kochen. Und wenn ich schreibe, dann schreibe ich. Ohne Ablenkung, ohne nebenbei.

Gerade im Schreibprozess wäre Multitasking für mich der sichere Weg in die Oberflächlichkeit. Denn echte Gedanken entstehen nicht zwischen zwei Tabs. Sie brauchen Stille, Tiefe, Zeit. Und die nehme ich mir – für meine Texte. Und für die Menschen, mit denen ich arbeite und zusammen bin.

Multitasking funktioniert bei mir nicht. Punkt. Zwei Aufgaben auf einmal? Geht nicht. Wenn ich etwas tue, dann richtig – aber eben nur eins nach dem anderen. Ich kann kein Gespräch führen und gleichzeitig Nachrichten beantworten. Ich kann nicht telefonieren und dabei den nächsten Blogartikel vorbereiten. Ich kann auch keinem Webinar folgen, während ich Mails sortiere.

Wer mit mir sprechen möchte, dem widme ich meine volle Aufmerksamkeit. Aber erst, wenn ich die Chance bekomme, mich darauf einzustellen. Wenn die Person wartet, bis ich konzentriert bei ihr bin. Wer so mit mir umgeht, bekommt meine volle Aufmerksamkeit. 100 Prozent Gabi. Und genau da liegt mein Vorteil 🙂

Kostenloses Kennenlerngespräch

Frau mit langen grauen Haaren vor Schieferwand
Lass uns ein kostenloses Kennenlerngespräch vereinbaren, das geht ganz einfach: Ich freue mich auf deine Anfrage per E-Mail

Kein Multitasking im Schreibprozess: mein Weg zu echter Tiefe

In einer Welt voller Ablenkung ist echte Aufmerksamkeit fast schon ein Luxus geworden. Viele hören nur halb zu, lesen quer, antworten zwischen Tür und Angel. Ich mache das anders. Wenn ich mich ernsthaft einem Menschen zuwende, dann ganz. Mit Kopf, Herz und Gefühl.

Was mich als Dozentin für KREatives Schreiben, freie Rednerin oder Lektorin auszeichnet, ist eben das: Ich bin da. Wirklich da. Ich höre zu, ich frage nach, ich nehme jedes Wort ernst. Nicht nur, weil ich es beruflich sollte, sondern weil ich gar nicht anders kann.

Gerade in meinen Schreibkursen zeigt sich das immer wieder: Ich lese voll konzentriert, erkenne, wo ein Satz noch unsicher tastet oder ein Bild in meinem Kopf entsteht. Wenn du vorliest, höre ich mit geschlossenen Augen zu und antworte mit Gedanken, die nicht von der Stange kommen. Sondern die aus dem wahren Erlebnismoment heraus entstehen, weil ich voll da bin.

Ich nehme mir Zeit für jede Rückmeldung, denn jedes deiner Worte verdient ein Gegenüber, das nicht auf Autopilot läuft. Ich bin überzeugt davon: Wer schreibt, oder anderen beim Schreiben hilft, braucht genau diese Haltung.

Auch in der Vorbereitung für freie Trauungen oder Kinderwillkommensfeste ist diese Form der Aufmerksamkeit mein größter Schatz: Ich will euch verstehen. Eure Geschichte fühlen. Und dafür brauche ich Konzentration, Nähe, echte Präsenz. Ich höre zu, wenn mir Brautpaare ihre Geschichte erzählen. Ich frage nach, wenn zwischen zwei Sätzen eine Sehnsucht aufblitzt. Ich erinnere mich an kleine Details, weil ich ganz im Gespräch bin. Und nicht halb auf dem Handy oder mit dem Kopf schon beim nächsten Termin.

Multitasking hat in meiner Arbeit keinen Platz. Nicht beim Schreiben. Nicht beim Zuhören und auch nicht im KREativen Prozess. Denn kein Multitasking im Schreibprozess bedeutet: tiefer denken, klarer fühlen, wahrhaftiger schreiben.

Der Vorteil bewusster Gedanken

Wir leben in einer Zeit, in der vielfach zu lesen ist: Sei schnell. Sei überall. Mach dies und das auch noch, am besten gleichzeitig. Aber: Wer immer mehrere Tabs offen hat, verliert irgendwann den Überblick, oder? Ich jedenfalls schreibe lieber leise, statt laut zu posten. Ich höre lieber genau hin, statt nebenbei noch etwas anderes zu machen.

Und ich gestalte meine Arbeit so, wie ich denke: fokussiert, Schritt für Schritt, im eigenen Takt. Multitasking klingt effizient, aber ist es das tatsächlich? Ich meine: Was wirklich zählt, ist Tiefe, Aufmerksamkeit, Raum und Zeit.

Mein Fazit zum Multitasking

Ich bin keine Multitasking-Queen. Ich bin keine, die alles parallel schafft. Aber ich bin eine, die ganz bei dir ist.

Im privaten Kontext kommt zum Beispiel vor, dass wir gemeinsam einen Salat zubereiten und ich beim Erzählen über meinen Tag vollkommen die Tomaten vergesse – oder ich gleich alle in Scheiben schneide, obwohl drei gereicht hätten. Auch dass ich meinen Einkaufsrucksack schnappe, aber den Einkaufszettel zu Hause vergesse, weil im Moment des Gehens mein Telefon klingelt.

Wenn du aber mit mir schreibst, mir etwas anvertraust, wenn du willst, dass deine Worte in guten Händen sind, bin ich ganz Ohr und lasse mich vollkommen auf dich ein. Mein Handy ist lautlos, die Umgebung ausgeschaltet und nur du und ich füllen den Raum. Und das, finde ich, ist richtig gut so.

Abonniere meinen Newsletter

… so bleibst du immer auf dem Laufenden!

Frau vor Efeuwand schaut durch das Fingerloch ihrer rechten Hand und lächelt

Und nun bist du dran. Wie arbeitest du? Bist du Team Multitasking oder Eins-nach-dem-Anderen? Ich bin gespannt auf deine Sicht darauf. Wenn du magst, schreib mir einfach in die Kommentare etwas weiter unten.

Lesen wir uns? Ich freue mich darauf!

Viele Grüße Gabi


Lächelnde Frau vor Efeu-Wand mit einem Notizbuch in der Hand, darauf der Claim "Liebe, die durch Worte strahlt"

Gabi Kremeskötter

Liebe, die durch Worte strahlt

Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat


Von Gabi Kremeskötter

Geb. 1966 in Pinneberg, wohnhaft in D-56841 Traben-Trarbach/Mosel/Rheinland-Pfalz, Dozentin für KREatives Schreiben, Lektorin & Korrektorin, Freie Rednerin für Trauungen, Kinderwillkommensfeste und Trauerfeiern, Autorin Juli Norden. Mehr zu mir und meinem Schaffen findest du auf meiner Über-mich-Seite.

3 Kommentare

  1. Liebe Gabi,
    Ich habe mich schon immer gefragt, was an Multitasking so erstrebenswert sein soll.
    Da finde ich Dein Bekenntnis sehr erfrischend. Die einzige Art von Multitasking, die ich mache, ist allenfalls die Gedanken fließen zu lassen, wenn man etwas Monotones, intellektuell nicht so forderndes macht. Beim bügeln zum Beispiel kommen mir immer gute Ideen.
    Ich wünsche Dir ein Wochenende mit schönen Dingen, auf die Du Dich konzentrierst.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta,
      wunderbar, dass auch du dich dem Vieles-gleichzeitig entziehst 🙂
      Und nun ja, bügeln hat etwas Meditatives, da darf durchaus auch der Fernseher mal laufen,
      aber ach, ich bügele ja kaum noch, lach … 🙂
      Ich sende dir liebe Grüße mit voller Aufmerksamkeit,
      herzlichst
      Gabi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert