Dazu habe ich Ja gesagt – und das ist daraus geworden

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Frau vor Weinbergen mit Handflächen nach oben, sie lächelt. Daneben Schriftzug"Dazu habe ich Ja gesagt - und das ist daraus geworden"

Last Updated on 21. Mai 2025 by Gabi Kremeskötter

In meiner Blogparade: Wie hast du Ja gesagt (oder wozu) – und was ist daraus geworden?, zu der ich letzte Woche aufgerufen habe, frage ich nach deinem „Ja-gesagt“ und heute schreibe ich meinen eigenen Beitrag dazu. Ich habe in meinem Leben zu vielem Ja gesagt. Ein Ja ist stets von Hoffnung und Freude begleitet, doch sind sie dauerhaft und rechtfertigen das Ja daher auch rückblickend? Genau diese Fragen und Antworten möchte ich in meinem Artikel beleuchten. Dabei beschränke ich mich nicht auf nur ein Ja, sondern zähle die JAs auf, die mir am wichtigsten erscheinen und mich dahin getragen haben, wo ich heute stehe. Neugierig geworden?

Die Liste meiner Ja-gesagt-Momente

Beim erst einmal wild durcheinander Denken habe ich vollkommen unstrukturiert meine JAs notiert. Damit sie etwas übersichtlicher sind, sortiere ich sie daher in berufliche und persönliche, beide Bereiche chronologisch. Hier sind sie:

Dazu habe ich im beruflichen Kontext Ja gesagt

1. Ja zur beruflichen Ausbildung 1985

Trotz meines bestandenen Abiturs mit Notendurchschnitt 2,2 entscheide ich mich ganz bewusst für eine Ausbildung. Ich will nach der 13jährigen Schulzeit endlich etwas Praktisches tun. Die Ausbildung zur Industriekauffrau kommt mir da ganz recht, ein Bewerbungsschreiben, ein Vorstellungsgespräch und kurz danach habe ich die Stelle. Wegen des Abiturs muss ich nur zwei Jahre lernen anstatt drei, zusätzlich kann ich noch ein halbes Jahr verkürzen wegen meiner guten Zwischennoten. Nach nur 1 1/2 Jahren Ausbildungszeit bin ich fertig und verdiene mit 21 mein erstes volles Gehalt. Bis heute bestreite ich als Kauffrau den Großteil meines Einkommens (und habe immer, wirklich immer einen passenden Job gefunden – aber dazu später mehr)! Alles richtig gemacht, würde ich sagen!

2. Ja zum Umzug nach Bremen mit neuem Job 1989

Zwei Jahre zuvor lerne ich den Vater meiner Kinder kennen, er muss beruflich nach Bremen, natürlich ziehe ich mit. Die Arbeitssuche verläuft rund für mich, meine Anstellung als technische Einkäuferin bringt mir sehr viel neues Fachwissen. Die zwei Jahre dort erlebe ich geschmeidig in einem sehr guten Team.

3. Ja zum Umzug nach Niedersachen mit neuem Job 1991

Die erste Stelle im Vertrieb eines Herstellers für Verbindungselemente. Vollkommen andere Arbeitsweise, weniger Abwechslung, ich bin nur ein kleines Glied in einer langen Kette, habe leider damit auch weniger organisatorischen Spielraum. Ich hätte mir etwas Neues gesucht, wenn ich nicht unverhofft schwanger wäre. Von daher: Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, jedoch gut, dass sie so endet!

Drei kleine Kinder in Regenklamotten hocken auf einem Weg und beobachten eine Schnecke.
Ja, was kriecht denn da? Eine kleine Schnecke – und meine Beiden und ihre Cousine sind vollkommen fasziniert 🙂

4. Ja zum neuen Job in Teilzeit 1997

Mit zwei Kleinkindern bin ich glücklich, aber nicht wirklich ausgelastet. Auch etwas Geld für die Haushaltskasse wäre fein. Über das Arbeitsamt – ja! Tatsächlich! – finde ich einen sehr erfüllenden Halbtagsjob bei einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen mit eigener Kunststoffspritzerei. Ein Traumjob! Mit viel Verantwortung trotz der wenigen Stunden, einem sehr guten Team und weiblicher Geschäftsführung. Hier kann ich all meine Fähigkeiten einbringen und trage für meinen Bereich volle Verantwortung, inklusiver der Urlaubsvertretung für meine Chefin. Ich fühle mich gebraucht und wertgeschätzt.

5. Ja zum neuen Job an der Mosel 2003

Habe ich jemals „freiwillig“ den Arbeitsplatz gewechselt? Nein, aber der Vater meiner Kinder 2001 – wir also mit bzw. hinterher. Nach 1 1/2 Jahren Arbeitslosigkeit finde ich dank einer Zeitungsanzeige die Tätigkeit, die ich bis heute ausfülle: als kaufmännisch-technische Angestellte im Maschinenbau bin ich für den gesamten Innendienst zuständig, sämtliche Kommunikation mit Kunden und Lieferanten läuft über mich in Deutsch und Englisch. Ich habe einen großen Arbeitsbereich, der täglich anders aussieht, dazu erlebe ich große Freiheiten in Sachen Arbeitszeit und wann ich was erledige. Mittlerweile gehöre ich dem Unternehmen 21 Jahre an – und bleibe noch ein wenig 🙂

6. Ja zum Homeoffice 2003

Wir sind ein kleines, aber sehr effizientes Unternehmen, unsere Kommunikationswege waren schon immer E-Mail, Fax und Telefon. So lag der Schritt nahe, irgendwann zu 100% ins Homeoffice zu wechseln – und nicht erst durch Corona 🙂 Diese Freiheit weiß ich sehr zu schätzen! Zumal das alleine Arbeiten sehr meiner Konzentration und Effizienz zugutekommt, strukturiert und diszipliniert, wie ich bin 🙂

7. Ja zur Veröffentlichung meines ersten Buches 2019

Mit meinem Buch Zweihundertneunzehn Quadratmeter Glück! (und dem damit verbundenen Ja zu Social-Media) beginnt sie – meine erste nebenberufliche Tätigkeit. Ich habe mich getraut, mein erstes Buch zu veröffentlichen. Unter Pseudonym, weil sie meine wahre (Haus-)Geschichte spiegelt. Damit beginnt auch meine Social-Media-Karriere, ein völlig neuer Bereich tut sich mir auf.

Hier findest du mich auf Social-Media:

Gabi Kremeskötter:

Autorin Juli Norden:

8. Ja zur Kursleiterin im KREativen Schreiben 2021

Mehr oder weniger durch Zufall – aber sicher auch „weil ich das kann“ – übernehme ich einen Präsenzkurs an der Volkshochschule Wittlich-Stadt und Land e.V., da die Kursleiterin dauerhaft aus der Lehrtätigkeit ausscheidet. Plötzlich sitze ich vorne am Pult und inspiriere die anderen. Ein Paradigmenwechsel der inspirierenden Art: ab sofort bin ich Dozentin für KREatives Schreiben 🙂

9. Ja zur Freien Rednerin 2021

Kreatives Schreiben passt perfekt zum Redenschreiben und -halten. Den nächsten, logischen Schritt gehe ich sehr konsequent. Ab sofort begleite ich Brautpaare auf dem Weg zu ihrem Ja-Wort und werde klitzekleiner Teil ihrer ganz persönlichen Liebesgeschichte. Ob freie Trauung, Kinderwillkommensfest oder Abschiedsfeier – als freie Rednerin in der Mosel-Hunsrück-Eifel-Region stehe ich vor dem Mikrofon und erzähle von Liebe. Eine Tätigkeit, die mir viele weitere kleine und größere Glücksmomente ins Leben spült 🙂

Lächelnde Frau vor Efeu-Wand mit einem Notizbuch in der Hand, darauf der Claim "Liebe, die durch Worte strahlt"

Gabi Kremeskötter

Liebe, die durch Worte strahlt

Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat

10. Ja zur ernsthaften Nebenberuflichkeit 2021

Aus dem Hobby und privater Leidenschaft eine Berufung werden lassen, das ist mir passiert, ohne dass ich wirklich viel dazu getan hätte. Außer: zu sein und zu tun, was ich liebe! Mit Sprache spielen, mit Worten Bilder und Brücken bauen und andere damit anstecken und ihnen zur Seite stehen. Seit 2021 ist mir das bei aller Freude und Leichtigkeit ein ernstes und professionelles Anliegen 🙂

11. Ja zur eigenen Website und meinem Blog 2022

Mit meinem Namen Gesicht zeigen, im Frühjahr 2022 geht meine Website online, am 11. September 2022 veröffentliche ich meinen ersten Blogartikel. Ein wohlüberlegter Schritt hin zu Sichtbarkeit, Profilschärfung und ja – das muss ich ganz klar feststellen – deutlich weniger Freizeit, dafür jeder Menge Schreibspaß. Einen großen Anteil daran hat auch Judith Peters mit The Content Society, die Woche für Woche für Inspiration, Feedback und jeder Menge Fachkenntnis sorgt. Ich habe mein Medium gefunden!

12. Ja zu meinem Online-Kurs KREativ mit Gabi

In 2024 gehe ich auch live online, um Schreibwillige ins KREative Schreiben zu bringen. Mein Online-Kurs KREativ mit Gabi – Schreib dich frei in 6 Wochen startet jeweils am Quartalsbeginn und zweimal pro Woche treffen wir uns am Bildschirm – für neue Schreibimpulse, die ich setze und Leserunden zum Vortragen der entstandenen Texte.

13. Ja zur Arbeitszeitverkürzung 2025

Ich bin inzwischen 59 Jahre alt und weiß meine Zeit zu schätzen. Auch mein Chef im Angestelltenjob 🙂 Wir kommen überein, dass meine effektive Arbeitsweise eine Arbeitszeitverkürzung verträgt und somit vereinbaren wir ab Januar 2025 nur noch 6 Stunden täglich für mich. Ich bin begeistert und ja – habe endlich mehr Zeit für meine eigenen Themen. Schreiben, lesen, lehren, reden und Manuskripte lektorieren und korrigieren meine Herzensdinge haben endlich den Platz in meinem Leben, den sie brauchen 🙂

Und dies sind meine rein persönlichen JAs

14. Ja zum Motorradführerschein 1984

Eins meiner mich am meisten prägendsten JAs war sicher mein Motorradführerschein. Inzwischen bin ich in meiner 41. Motorradsaison angekommen, ich fahre zwar etwas weniger oft und kürzer als noch vor Jahren, aber meine Lady steht in der Saison allzeit bereit und wir drehen zusammen viele Runden. Auch den einen oder anderen Urlaub auf zwei Rädern habe ich noch vor, wie zuletzt 2023 nach Venetien in die Dolomiten – allerdings dann wieder wie schon früher von mir ganz allein organisiert 🙂

15. Ja zum Verlassen meiner Heimat

Als ich den Vater meiner Kinder kennenlernte, war klar, ich will bei ihm sein. Wenn er wegen seines Jobs umziehen muss, gehe ich mit. So beginnt 1989 meine Lebensreise von Schleswig-Holstein gen Süden. Zunächst für zwei Jahre nach Bremen, 1991 weiter runter nach Niedersachsen. Das platte Land ist noch da, aber meine geliebte Nord- und Ostsee nicht mehr. So oft die Gelegenheit ruft, fahre ich hoch, wie gut, dass meine Eltern ihren Wohnwagen noch bis Anfang der 2000er Jahre in Surendorf an der Eckernförder Bucht stehen haben. Mein Meerweh wird regelmäßig gestillt.

Ostseestrand mit Strandkörben an der Eckerförder Bucht
Mein geliebter Ostseestrand in Surendorf

16. Ja – mein Ja-Wort beim Standesamt 1991 – wir gründen eine Familie

Ich heirate. Ich werde Mutter, gleich zweimal: 1992 und 1994. Ich liebe meine eigene kleine Familie, gehe auf in meiner neuen Rolle und bleibe für 5 Jahre Familienzeit sehr gerne zuhause. Mit zunehmendem Alter der Kinder beginnt die ehe zu kriseln, aber wer kennt sie nicht, die guten und schlechten Zeiten 🙂 Wir beißen uns durch und ich finde Ausgleich bei Freunden und meinem Sport, dem Laufen. Motorradfahren geht ab 1998 wieder, des Kurzen Beine sind endlich lang genug für hintendrauf 🙂

17. Ja zum Umzug an die Mosel 2001

Eine weitere Etappe weiter runter gen Süden steht Ende 2001 an, von Niedersachsen nach Rheinland-Pfalz, in die Region, in der ich auch heute noch lebe. Der Jobwechsel meines Mannes bringt dies mit sich, wir sind neugierig auf die Mosel. Ich finde schnell Anschluss im kleinen Hunsrückdorf, die Kinder nicht ganz so, aber nach einem halben Jahr haben auch sie Fuß gefasst. Ein glückliches Jahr in neuer Heimat, leider hält es nicht, was wir uns als Familie davon erhofft haben. Meine Ehe scheitert, Streit, Trennung, Scheidung. Dieses Ja war definitiv kein gutes. Aber wir leben nun einmal vorwärts. Hilft ja nix.

18. Ja zur Budgetierung meiner Mittel 2003 – allein erziehen ist nicht leicht

Mit deutlich weniger Haushaltseinkommen auskommen, eine echte Herausforderung neben der Suche nach einem neuen Zuhause. „Wir wollen nicht wieder umziehen!“, diesen Wunsch meiner Kinder versuche ich zu erfüllen. Doch wer nimmt eine Mutter mit zwei kleinen Kindern plus Hund und nur einem Halbtagsjob? Eine für mich sehr schwer lösbare Aufgabe, dazu die Trennungsstreitigkeiten, die sich bis 2004 hinziehen. Eine Ferienwohnung im Tal ist unsere Interimslösung, wir werden schon eine bleibende Unterkunft finden. Ohne Kostenkontrolle und klare Budgetierung wären meine Sorgen enorm, doch ich kann mit Geld umgehen und sparsam haushalten.

19. Ja zum ersten eigenen Hauskauf mit umfangreicher Sanierung 2004

Und wer sagts denn! Mit Ausdauer, Zielstrebigkeit und Durchhaltewillen, vor allem auch sehr viel Muskelkraft und Eigenleistung ziehen wir im Frühjahr 2024 in unsere Villa Kunterbunt. Kein Ortswechsel, nur vom oberen Ortsrand an den unteren. In zehn arbeitsreichen Wochen und unzähliger fleißiger mit anpackender Hände erstrahlt ein altes Haus von Grund auf in neuem Glanz. Viel Licht und Platz, ein traumhafter Garten mit altem Obstbestand, wir haben endlich wieder zuhause 🙂

Frau mit zwei Kindern und Hund sitzt auf Treppe am Hauseingang in der Abendsonne

20. Ja zum Umzug aus Herzensgründen und Vermietung meines Hauses 2009

Kinder werden größer und nach 5 Jahren bei mir zieht es sie zu ihrem Papa. Ein leeres Haus, viel zu viel Platz und Arbeit für mich allein. Ich orientiere mich um – notgedrungen und finde eine neue Liebe. Sage JA zu einem Aufbruch und ziehe an Deutschlands südlichsten Zipfel. Ein Dreivierteljahr später erkenne ich, welch großen Fehler ich gemacht habe. Mein Vertrauen fehlinvestiert, die Vermietung des Hauses ein Desaster. Die offenen Mietrückstände drängen mich an die Grenze einer Privatinsolvenz, in letzter Minute ziehe ich die Reißleine – in privater als auch materieller Hinsicht. Dieses 20. Ja wäre besser ein Nein gewesen!

21. Ja zum Rückzug in Traben-Trarbach in eine Wohnung 2010

Die Rückkehr an die Mosel habe ich absichtlich mit „Rückzug“ übertitelt. Meine dunkelsten Jahre beginnen und dauern drei Jahre. Doch natürlich ist nicht alles schlecht. Spülen sie mich doch ins Kreative Schreiben, das ich Ende 2010 für mich entdecke. Auch hält mich mein Marathontraining im Rhythmus, gibt mir Struktur und Inhalt. Auch diese Wohnung will zum Einzug renoviert werden und meine Arbeit im Homeoffice sichert meine Existenz. 2011 kann ich endlich mein Haus per Gerichtsvollzieher räumen lassen und verkaufen. Mein Leben wird heller und ich spüre eine neue Freiheit, die mir gut tut. Mich nur noch um mich kümmern, nur das tun, was ich wirklich will, ein Privileg, das ich endlich anerkenne.

22. Ja zum Hauskauf – dem zweiten 2014

Ich bin eine Stehauffrau. Meine Mutter weiß das, sie hat es mir immer wieder gesagt. So auch dieses Mal. Was will ich anstellen mit dem Rest meines Lebens? Wo will ich leben und wie? Im Licht, mit dem Gesicht der Sonne zuwandt, daher zieht es mich von der einen Moselseite aus Trarbach rüber auf die Sonnenseite nach Traben. Und wenn schon, denn schon. Noch einmal etwas wagen, dieses Mal ganz für mich allein. Das Haus finde ich – oder es mich? – sehr schnell. Im Sommer 2014, nach insgesamt 6 Monaten Umbauzeit, ziehe ich ein. Mein Projekttagebuch Zweihundertneunzehn Quadratmeter Glück! dokumentiert dieses halbe Jahr. Und was soll ich sagen: So lange habe ich noch nie in den gleichen Räumlichkeiten gelebt – mal abgesehen von meiner Kindheit. Und ich beabsichtige das auch noch weiterhin zu tun 🙂

Blick in ein Wohnzimmer mit Lichterketten
Mein leuchtendes Zuhause 🙂

23. Ja zum Wandern

Haus renoviert, Knie demoliert. Nach der Terrassenrenovierung geht nichts mehr. Sicher ist auch mein jahrelanges, exzessives Lauftraining mitverantwortlich; nach dem Marathon-Finish 2013 kann ich den Schmerz jedenfalls nicht mehr schönreden. Arthrose in beiden Gelenken, Laufschuhe ade. Und nun? Wohin mit meiner Bewegungsfreude? „Kauf dir Nordic-Walking-Stöcke! Wenn du das richtig machst, kommst du auch dabei in Schwitzen“, meint meine Tochter.

Naja, besser als gar nichts – und heute kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als wandernd die Natur zu genießen anstatt schnaufend vor Anstrengung die Umgebung gar nicht richtig wahrzunehmen. Ich bin älter geworden, meine Lauferinnerungen bleiben mir. Und ohne dieses Ja zum Wandern wäre ich ganz sicher nicht 2021 mit meinen Kindern und meiner Schwester durchs Reintal hoch zur Zugspitze gewandert!

24. Ja zum Singleleben seit 2019

Und rein persönlich? Wie stehts es um Partnerschaft und Co.? Ich habs versucht, ein, zwei Mal noch nach 2009. Doch dauerhaft hat mich keine Beziehung glücklich gemacht. Ich bin zu anspruchsvoll, zu kompliziert oder zu wenig kompromissbereit. Das Letzte triffts am besten – zu wissen, was ich will und vor allem, was nicht. Macht ein Perfect match in meinem Alter nicht leichter. Doch nach Jahren des damit Haderns akzeptiere ichs inzwischen. Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Und mich nicht mehr darauf zu konzentrieren, einmal noch jemanden zu finden, der passt, bedeutet ja nicht, dass die Hoffnung nicht mehr lebt 🙂

25. Ja zum ersten Investment an der Börse 2020

Alleine leben und wirtschaften bedeutet auch, sich alleine zu versorgen in rein finanzieller Hinsicht. Ich habe ein Haus abzuzahlen, kenne meine Ein- und Ausgaben, doch die Rente rückt näher und dass die allein nicht reichen wird, weiß heute jede, die sich ein wenig für ihren Ruhestand interessiert. Angeregt durch Gespräche mit meinen Kindern und meinem Bruder, die sich viel früher mit Investments in Richtung Altersvorsorge befasst haben, kaufe ich 2020 (kurz vor Corona) meine ersten zwei ETFs und eine Aktie.

Und dann direkt der Börsencrash angesichts der Pandemie. Das hat mich, eine doch sehr auf Sicherheit Bedachte, verschreckt. Lange habe ich die ETFs nicht gehalten, doch die Aktie hielt stand. Hätte ich damals doch schon Nadine von Coastingtofire gekannt! Sie hätte mir durch die schwere Zeit geholfen. Heute bin ich wieder aktiver und schaue trotz Kriegen, Krisen und Trump entspannt auf mein Depot 🙂

26. Ja zum Alleinreisen nach Irland 2022

Alleine leben hat Vorteile, alleine reisen für mich nicht wirklich. Mir fehlt die Gesellschaft beim Planen und vor allem vor Ort erleben. Ich bin glücklich, wenn ich Eindrücke teilen kann, daher ist die Möglichkeit einer Woche Urlaub auf Irland bei Brigitte von Irland-Reisen neben der Spur sozusagen „betreutes Reisen“. In ihrer Bed&Breakfast-Unterkunft in Donegal fühle ich mich vom ersten Moment an wohl und willkommen. Tagsüber machen wir Ausflüge und ich habe viel freie Zeit, meine Eindrücke zu verschriftlichen. Einer meiner ersten Blogbeiträge erzählt davon: Bilder und Schreiben. Ich zehre tatsächlich noch heute von dieser Reise, Irland besänftigt mein Meerweh doppelt und dreifach. Da möchte ich noch einmal hin!

Frau in einer Höhle an der irischen Küste, schreibt in ein Notizbuch
Schreiben geht immer und überall! Wie hier bei mir: in einer Höhle an Irlands Westküste 2022 🙂

27. Ja zum künstlichen Schultergelenk 2022

Kaputte Knie, damit kann ich gut leben. Mein rechtes Schultergelenk jedoch schränkt meine Lebensqualiät seit einem Unfall 2016 inzwischen derart ein, dass ich nur noch mit Morphinen einigermaßen durch meinen Alltag komme. Als selbst der Professor der Uniklinik Heidelberg meinem Gelenk den Status „Völlig abgewrackt“ verleiht, sage ich Ja zu der Vollprothese. Nach der Reha in Bad Kreuznach kehre ich schmerzfrei und voll bewegungsfähig nach Hause zurück. Mein aktives Leben hat mich wieder!

28. Ja zur Haarspende 2024

Fast wie mein Ja zum Motorradfahren, mit dem ich meinen Blogartikel begann, so wichtig sind mir über Jahrzehnte meine langen Haare gewesen. Taillenlang, zumindest bis weit über die Schultern, haben sie mein eigenes Bild von mir geprägt. Ob Zopf oder Hochsteckfrisur, offen oder geflochten – die Vielfalt langer Haare ist riesig! Niemals hätte ich mir vorstellen können, mich von ihnen zu trennen. Lange, graue Haare: mein Wunsch für meine Jahre 50+.

Und dann lese ich 2023 von Danielle Bergs Blog von ihrem Sohn, dass er sich die Haare hat nur deshalb wachsen lassen, weil er sie entsprechend lang spenden möchte. Für Krebspatient:innen, die ihre Haare durch die Therapie verloren. „Respekt!“, denke ich nur und mein Entschluss steht fest: ich auch! Am 2. April 2024 sitze ich beim Friseur und schnipp-schnapp, 37 cm sind ab. Und was soll ich sagen: Die Länge trage ich bis heute, liebe meinen Longbop 🙂

Frau sitzt auf Kopfsteinpflaster vor Bruchsteinmauer und lacht in die Kamera
Mitten in den Weinbergen an der Mosel oberhalb Traben-Trarbach – meine Welt seit 2010

Mein Fazit am Ende meiner Ja-gesagt-Liste

Mein Motorrad habe ich noch, doch der Zopf ist ab. Und wenn ich mir alle anderen JAs dazwischen anschaue, fällt mir auf: Im Beruflichen habe ich immer richtig gelegen 🙂 Meine persönlichen JAs zeigen zwar einige Misserfolge, doch die haben mich geformt, meine Entwicklung ermöglicht und mich zu sonst womöglich nicht erreichter Stärke geführt. Jedes Ja hatte seine Berechtigung und gut, dass wir vorher nicht immer wissen, was danach passiert. Doch die Rückschau halten und Ergebnisse feiern oder zumindest verstehen, macht Leben und Lernen aus. Ich bin zufrieden und gleichzeitig überrascht, wie lang mein Artikel am Ende doch geworden ist.

Dir danke ich fürs Lesen und vielleicht haben dich meine JAs inspiriert, zu einem eigenen Artikel darüber? Ich freue mich über jeden Beitrag zu meiner Blogparade und werde ihn entsprechend würdigen und feiern 🙂

Viele Grüße Gabi.


Lächelnde Frau vor Efeu-Wand mit einem Notizbuch in der Hand, darauf der Claim "Liebe, die durch Worte strahlt"

Gabi Kremeskötter

Liebe, die durch Worte strahlt

Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat


Von Gabi Kremeskötter

Geb. 1966 in Pinneberg, wohnhaft in D-56841 Traben-Trarbach/Mosel/Rheinland-Pfalz, Dozentin für KREatives Schreiben, Lektorin & Korrektorin, Freie Rednerin für Trauungen, Kinderwillkommensfeste und Trauerfeiern, Autorin Juli Norden. Mehr zu mir und meinem Schaffen findest du auf meiner Über-mich-Seite.

9 Kommentare

  1. Liebe Gabi,

    wow, das sind ja eine Menge schöne Ja´s. Und das Ja zur Börse und zur Altersvorsorge mit ETF freut mich als Investment-Mentorin natürlich ganz besonders!

    Zum Thema Börsencrash nutze ich oft die folgende Analogie: „Was tust du, wenn im Supermarkt deine Lieblings-Schokolade im Sonderangebot ist? “

    Die meisten würden sich über den Schnäppchenpreis freuen und gleich 2 oder 3 Schokis kaufen. 😉

    Leider löst ein Börsencrash bei den vielen aktuell noch das Gegenteil aus. 🙁 Dabei sind solche Börsencrashs eine gute Gelegenheit, zu Schnäppchenpreisen einzusteigen und auf lange Sicht tolle Kursgewinne generieren. Vorausgesetzt, man investiert breit gestreut und hat noch genug Zeit, um den Crash auszusitzen.

    Liebe Grüße aus Berlin an die Mosel
    Nadine

    1. Liebe Nadine,
      danke für deinen Kommentar. Ich sag’ ja: Hätte ich dich 2021 schon gekannt, wäre mir deine Expertise eine große Durchhalte-Hilfe gewesen.
      Inzwischen weiß ich es besser und bin entspannter 🙂
      Viele Grüße
      Gabi

  2. Liebe Gabi,
    Man weiß nie, wohin einen Ja und oder Nein führt. Wichtig finde ich, dass man sie bewusst gesagt hat und sich eine Fehlentscheidung auch verzeiht und daran wächst. Man sagt ja oft so lakonisch „hinterher ist man immer schlauer“ , aber das stimmt halt auch. Ich hätte auch so manches Mal besser nein statt ja gesagt in meinem Leben, aber in Summe bereue ich keine Entscheidung.
    Ich bin gespannt, wozu Du noch alles Ja sagen wirst in Deinem Leben.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta,
      herzlichen Dank für deine Rückmeldung zu meinen JAs.
      Du hast vollkommen recht, wir verstehen viele Dinge erst im Nachhinein und können dann auch sehen, welche unserer Entscheidungen richtig oder falsch waren.
      Das Vertrauen und auch Verzeihen gehören zum Leben dazu und wie wir mit vermeintlichen Fehlentscheidungen umgehen, zeigt, wer wir geworden sind 🙂
      Und tatsächlich lässt sich das GUTE auch im anfangs „Mist, da hätte ich besser anders gehandelt“ finden.
      Ich denke oft darüber nach und bin daher froh, wie sich das Meiste gefügt hat 🙂

      Liebe Grüße Gabi

    1. Liebe Nicole,
      herzlichen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade „JA gesagt“!
      Ich ziehe den Hut vor deinen bedeutenden JAs und ebenso vor deinen NEINs.
      Das Glück des Alters? Ganz sicher eine wichtige Essenz, die uns den Mut und vor allem die (Selbst-)Bewusstheit verleiht, mit allen Konsequenzen Ja und Nein zu formulieren – nicht nur für uns selbst.
      Du lebst die LIEBE, herzlich Willkommen im Club!
      Ich bin ja der Meinung, dass letzten Endes die Antwort auf alle Fragen nur Liebe sein kann.
      Und ja: Bloggen ist nicht tot! Schau die vielen Kommentare an, die unzähligen Menschen, die lesen und schreiben – wir sind ein besonderer Haufen, und das ist gut so 🙂
      Ich feiere deinen Artikel,
      noch einmal herzlichen Dank!
      Viele Grüße
      Gabi

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