Heiraten ist ein großer Schritt und viele Paare stehen irgendwann vor der Frage: Das Standesamt ist Pflicht, dazu noch eine freie Trauung? Beide Formen haben ihren ganz eigenen Charakter. Während das Standesamt für die rechtliche Absicherung sorgt, schenkt die freie Trauung Raum für Gefühle, persönliche Geschichten und Rituale. In diesem Artikel zeige ich dir die wichtigsten Unterschiede, Vorteile und Möglichkeiten, damit du entscheiden kannst, was zu eurer Traumhochzeit am besten passt.
Was bedeutet standesamtliche Trauung?
Die standesamtliche Hochzeit ist in Deutschland die einzige rechtswirksame Form der Eheschließung. Sie findet in einem Standesamt oder in dafür vorgesehenen Räumlichkeiten statt. Der Ablauf ist klar geregelt und dauert meist nur 15 bis 30 Minuten. Die Standesbeamt:innen schaffen die rechtliche Grundlage: von der Unterschrift bis zur Eheurkunde. Viele Paare empfinden die Zeremonie als zu sachlich, manchmal sogar nüchtern und trocken.
Ablauf der standesamtlichen Hochzeit
Ein Standesbeamter oder eine Standesbeamtin führt durch die Trauzeremonie. Oft machen sie eine kleine Ansprache, fragen das Ja-Wort ab, moderieren den Tausch der Ringe und fordern zur Unterzeichnung der Eheurkunde auf. Manche Standesämter lassen auch Musik oder persönliche Worte zu, der Spielraum ist jedoch begrenzt.
Inzwischen gibt es in manchen Orten „Standesamt plus“, bei dem allein der Ort der Trauung hervorsticht. Auch der zeitliche Rahmen kann nach Absprache etwas größer gefasst werden, jedoch bleibt aufgrund des bürokratischen Fokus kein Raum für eine wirklich emotionale Zeremonie.
Vorteile und Nachteile der standesamtlichen Trauung
Der große Vorteil: Die Ehe ist danach rechtlich gültig. Außerdem sind die Kosten überschaubar, sie bewegen sich je nach Kommune eher im unteren dreistelligen Bereich.
Der Nachteil: Der Rahmen ist wenig individuell, oft formell und kurz. Da das Aufgebot mit der Reservierung des Trautermins von anderen Mitarbeitern der Stadtverwaltung entgegengenommen wird, treffen die Standesbeamt:innen bei der Trauung zum ersten Mal das Brautpaar. Viele Paare wünschen sich danach daher eine persönlichere Feier.
Was ist eine freie Trauung?
Eine freie Trauung ist eine festliche, aber nicht rechtswirksame Zeremonie. Sie kann überall stattfinden: im eigenen Garten, am See, im Wald oder einem anderen besonderen Ort. Der Ablauf richtet sich ganz nach den Wünschen des Paares: Musik, Rituale, persönliche Texte oder Einbezug der Gäste machen die Zeremonie einzigartig. Mehr zu den Möglichkeiten findest du in meinem Beitrag „Was ist ist der Unterschied zwischen einer freien und kirchlichen Trauung?„
Ablauf einer freien Trauung
Als freie Rednerin begleite ich die feierliche Zeremonie. Die Geschichte des Paares, kleine Anekdoten und liebevolle Worte stehen im Mittelpunkt. Dauer und Gestaltung sind flexibel – meist zwischen 30 und 60 Minuten. Anders als im Standesamt habe ich dabei keine Vorschriften einzuhalten, alles darf so sein, wie ihr euch das wünscht.
Ich folge dabei einem variablen Ablauf, von der Begrüßung zur symbolischen Handlung, Einbindung der Gäste, meiner persönlichen Traurede, dem Ja-Wort und Ringtausch. Wenn ihr in die Tiefe gehen mögt, schaut euch gern noch meinen weiterführenden Blogartikel an, der die 20 Schritte zur freien Trauung mit mir detailliert schildert.
Vorteile und Nachteile der freien Trauung
Der größte Vorteil: Freiheit. Paare können die Zeremonie so gestalten, dass sie zu 100 % zu ihnen passt. Auch gleichgeschlechtliche Paare oder Patchwork-Familien können ihre Liebe hier feiern.
Der Nachteil: Die freie Trauung ersetzt nicht den rechtlichen Akt im Standesamt. Außerdem entstehen zusätzliche Kosten für Redner/in, Musik oder Location.
Auch zu diesem Thema habe ich bereits einen ergänzenden Blogartikel verfasst. Du findest ihn unter „Welcher Grund spricht für eine Freie Rednerin – und welcher nicht?„

In einem Schloss heiraten: In der Eifel im Schloss Niederweis ist das in doppelter Hinsicht möglich – es vereint Standesamt und den Schlosspark für die freie Trauung 🙂
Unterschied standesamtliche und freie Trauung im Überblick
Der wohl wichtigste Unterschied liegt in der Rechtswirksamkeit. Nur das Standesamt macht die Ehe offiziell. Die freie Trauung hingegen ist eine Herzensangelegenheit, ein emotionales Fest. Während das Standesamt einen festen Ablauf vorgibt, eröffnet die freie Trauung unzählige Möglichkeiten. Beides zusammen ergibt für viele Paare die perfekte Kombination aus Pflicht und Kür.
| Aspekt | Standesamtliche Trauung | Freie Trauung |
|---|---|---|
| Rechtswirksamkeit | Ja – nur sie macht die Ehe offiziell | Nein – sie ist rein symbolisch/feierlich |
| Ort | Meist im Standesamt oder festgelegten Räumen der Kommune | Frei wählbar: Garten, See, Wald, Schloss, etc. |
| Gestaltung | Gesetzlich vorgegeben, kurze Zeremonie | Individuell, kreativ, auf das Paar zugeschnitten |
| Dauer | 15–30 Minuten | 30–60 Minuten (oder nach Wunsch) |
| Sprache & Inhalte | Formal, sachlich, rechtlich | Persönlich, emotional, mit Ritualen & Symbolen |
| Kosten | Relativ gering, je nach Kommune | Unterschiedlich, je nach Redner/in und Aufwand |
| Ziel | Rechtliche Eheschließung | Persönliche Feier der Liebe |
| Teilnehmende | Meist eng begrenzt, oft nur Familie & Trauzeugen | Offen für alle Gäste, keine Begrenzung |
| Flexibilität | Kaum Spielraum | Voll flexibel |
Warum beides zusammen Sinn ergibt
Viele Paare entscheiden sich heute für beides: eine kurze, formale Zeremonie im Standesamt und eine persönliche, freie Trauung im Kreis ihrer Gäste. So ist die Ehe rechtlich abgesichert, während gleichzeitig die Gefühle, Geschichten und Symbole ihren Raum bekommen. Wer nur standesamtlich heiratet, verzichtet oft auf diesen besonderen Moment. Wer nur frei heiratet, hat keine rechtliche Grundlage. Die Mischung macht’s.
Im Übrigen ist die freie Trauung definitiv ein sich immer weiter verstärkender Trend. Die Abkehr von religiösen Inhalten und Vorgaben macht die freie Trauung als persönliche Ausdrucksform immer beliebter. Die Unterschiede einer freien und kirchlichen Hochzeit habe ich separat zusammengefasst, auch meine Prognose „Quo vadis Institution Ehe“ kannst du gern nachlesen 🙂
Fazit: Dein Weg zum Ja-Wort
Ob standesamtlich, frei oder in Kombination: Wichtig ist, dass ihr euch in eurer Wahl wiederfindet. Der Unterschied zwischen standesamtlicher und freier Trauung zeigt: Die eine ist rechtlich, die andere emotional. Zusammen bilden sie das Fundament und die Feier eurer Liebe. Lasst euch von Regeln nicht einengen, sondern entscheidet bewusst, was zu euch und eurer Geschichte passt.
Bin ich womöglich eure freie Traurednerin? Schaut euch gern noch abschließend diese Checkliste an und wenn ihr „Ja“ sagt, freue ich mich über eure Anfrage. Mein Angebot könnt ihr ebenfalls hier auf meiner Website einsehen:

Eure Freie Hochzeit mit mir: Liebe(r) frei getraut
Am Ort eurer Wahl, in freier Zeremonie zu eurer Lieblingsmusik: das und noch mehr bietet mein Angebot für eure Traumhochzeit. Liebe(r) frei getraut
Ich freue mich darauf, von euch zu hören!
Eure Gabi

Gabi Kremeskötter
Liebe, die durch Worte strahlt
Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat
- Mein 12von12 im November 2025: Farbe im Gesicht und eine Entscheidung

- Zwischen Buchungsangst und Dankbarkeit: Warum mein Online-Schreibkurs kleine Gruppen liebt

- Juli Norden: Top10 Oktober 2025

- Monatsrückblick Oktober 2025: zwischen Herbstgold und Küstennebel

- Juli Norden: Warum ich keine kostenlose Lesung mehr halte

- Starke Frauen – wenn Ton auf Text trifft: musikalische Lesung mit Vera Christophersen und Juli Norden

Ich finde die Idee einer freien Trauung auf so vielen Ebenen sehr charmant. Als wir vor 20 Jahren geheiratet haben, war mir diese Idee noch unbekannt. Ich hätte das sonst sicher in Erwägung gezogen. Wir hatten Glück mit der standesamtlichen Trauung. In unserer Stadt wurden dafür an einigen Terminen andere Locations angeboten und es war von vornherein ein Zeitraum von einer Stunde. Wir konnten an dem Ort heiraten, wo unser erstes Date war ( Festspielhaus ) , hatten einen tollen Standesbeamten, wir durften unsere eigenen Gelübde sprechen, hatten unsere Musik und all unsere Freunde und Verwandten durften mit in den Saal. Das ging schon ein bißchen in Richtung freiere Trauung und ich war da sehr dankbar für. Unser Ältester wird kirchlich heiraten, aber wenn unser Jüngster mal soweit ist – der würde auch eine freie Trauung nehmen. Gut zu wissen, wen ich dann kenne.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
herzlichen Dank für deine Zeilen. Mir geht es da wie dir: Hätte es die Freie Trauung vor 30+ Jahren schon gegeben, ich hätte sie definitiv gewählt.
So war es bei mir nur das Standesamt und eine selbst organisierte Feier danach.
Hat schon etwas, wenn kreative Leute Alternativen entwickeln 🙂
Von daher: Wann immer in deinem Umfeld jemand heiraten möchte, danke ich schon jetzt für deine Empfehlung!
Herzlichst
Gabi
Liebe Gabi,
schön gegenübergestellt! Als Planerin empfehle ich eine Freie Trauung allen, die keine religiöse Zeremonie haben möchten und eine persönliche, besondere Hochzeitsfeier erleben möchten. Es ist immer wieder so schön mitzuerleben!
Liebe Barbara,
ich freue mich, dass du auf meinen Blog gefunden hast und herzlichen Dank für deine Gedanken zu meinem Beitrag!
Ja, die Freie Trauung ist eine ganz besondere, persönliche Art, seine Hochzeit zu erleben.
Vielleicht arbeiten wir ja einmal zusammen?
Würde mich freuen 😉
Viele Grüße Gabi