Schreiben ist leicht – Überarbeiten ist die wahre Kunst. Dein erster Entwurf steht? Großartig! Doch jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: die Verwandlung deines Textes in eine klare, prägnante und stimmige Botschaft. In meiner Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du durch die Überarbeitung deinen Text optimierst, ihn professionell wirken und druckreif werden lässt. Falls du dabei Unterstützung brauchst, stehe ich dir als Korrektorin und Lektorin gerne zur Seite.
Mein Angebot für dich: Textharmonie – Feinschliff für deine Worte
Ich perfektioniere deine Ideen und Texte mit meinem professionellen Korrektorat und Lektorat!
Schritt 1: Lass den Text ruhen
Nach dem ersten Schreiben brauchst du Abstand. Lies deinen Text nicht sofort noch einmal, sondern lasse ihn für ein paar Stunden oder sogar einen Tag liegen. So bekommst du einen frischen Blick und erkennst eher, was verbessert werden muss. Oft fallen dir erst mit gewisser Distanz Unstimmigkeiten auf, die du ohne eingelegte Pause übersehen hättest.
Schritt 2: Laut vorlesen und roten Faden prüfen
Dein Text sollte einem klaren Gedankenfluss folgen. Lies ihn dir laut vor und frage dich: Passt alles logisch zusammen? Springst du zwischen Themen hin und her? Falls ja, strukturiere um. Absätze und Zwischenüberschriften helfen, die Lesbarkeit zu verbessern. Wenn du selbst beim Vorlesen an manchen Stellen stolperst, dich verhaspelst oder versprichst, sind dies klare Zeichen, dass diese Passagen Potenzial für eine Verbesserung in sich tragen 😉
Schritt 3: Füllwörter streichen
Füllwörter schleichen sich oft unbewusst ein und blähen deinen Text unnötig auf. Wörter wie „eigentlich“, „ziemlich“, „halt“, „sozusagen“ und „dann“ kannst du meist ersatzlos streichen. Sie tragen selten zur Aussage bei und nehmen dem Text seine Klarheit. Ein schlanker, direkter Stil wirkt überzeugender. Zudem unterscheidet sich Schriftsprache von der gesprochenen, da sie durch den ganz bewussten Gebrauch den Worten eine tiefere Bedeutung und Absicht ermöglichen.
Schritt 4: Hilfsverben minimieren
Zu viele Hilfsverben wie „haben“, „sein“ oder „werden“ machen deinen Text schwerfällig. Versuche, stattdessen starke Verben zu verwenden. Statt „Er hat gesagt“ kannst du schreiben: „Er sagte“. Statt „Sie ist gelaufen“ wirkt „Sie lief“ dynamischer. So wird dein Stil aktiver und lebendiger. Zu diesem Thema steht dir auf meinem Blog ein weiterführender Artikel zur Verfügung: Was sind Hilfsverben – wann du sie brauchst oder besser weglässt.
Schritt 5: Adjektive überdenken
Adjektive sind wichtig, aber in Maßen. Zu viele wirken überladen, zu wenige lassen den Text möglicherweise blass erscheinen. Prüfe, ob ein Adjektiv wirklich nötig ist oder ob ein aussagekräftigeres Substantiv oder Verb denselben Zweck erfüllt. Statt „ein sehr großes Gebäude“ reicht oft „ein Hochhaus“. Auch zu Adjektiven empfehle ich dir einen ergänzenden Blogartikel: Adjektive und Verben – ihre Wirkung im Text. Klingt nach viel Arbeit? Nun, durch diesen Schritt meiner Anleitung zur Textüberarbeitung werden deine Zeilen an Qualität gewinnen und sich abheben von anderen 🙂
Schritt 6: Rechtschreibung und Grammatik kontrollieren
Nur ein fehlerfreier Text wirkt professionell. Nutze Rechtschreibprogramme, aber verlasse dich nicht blind darauf. Lies den Text Wort für Wort oder drucke ihn aus – auf Papier fallen Fehler oft schneller auf. Falls du unsicher bist, lass einen Profi drüberlesen oder frage in deiner Bekanntschaft eine Person, die sehr textsicher ist.
Der Eindruck eines fehlerbehafteten Textes fällt auf dich zurück, kann den Wert deiner Geschichte schmälern und das möchtest du ganz sicher vermeiden. Nicht nur als Korrektorin ist mir Rechtschreibung sehr wichtig, sondern auch als Konsumentin von Texten, die ich nicht selbst bearbeitet habe. Mehr dazu in meinem Blogartikel Die Rechtschreibung und ich: wir brauchen einander.
Schritt 7: Der Feinschliff – Stil und Ausdruck verbessern
Zum Schluss überprüfe den Ton deines Textes. Ist er passend für deine Zielgruppe? Klingen die Sätze rund und angenehm? Variiere Satzlängen, um einen natürlichen Rhythmus zu erzeugen. Ein gelungener Text hat nicht nur korrekte Inhalte, sondern liest sich auch angenehm.
Den Lesefluss kannst du auch beeinflussen, indem du Absätze mit einbaust und die Lesefreundlichkeit rein optisch optimierst. Schau dir an, wo du sogenannte Textfladen unterbrechen kannst, z. B. indem du einen neuen Gedanken erst in der nächsten Zeile beginnen lässt oder eine Leerzeile einfügst.
Fazit: Dein Text verdient Perfektion
Geschafft? Herzlichen Glückwunsch – beziehungsweise: Viel Erfolg mit deinem Text! Wenn du alle 7 Schritte meiner Anleitung zur Textüberarbeitung vollzogen hast, wird sich deine Mühe ab sofort durch qualitativ ausgereifte Texte zeigen und auch in Zukunft deine Schriftsprache verbessern:-)
Deine Textüberarbeitung ist entscheidend dafür, dass dein Text mit seiner klaren Aussage bei deiner Leserschaft ankommt. Erst sie entscheidet, ob dir das gelungen ist: durch interessiertes Lesen ohne jegliche Irritation. Genau das macht einen starken, klaren und professionellen Text aus 🙂
Falls du dir eine zweite Meinung oder professionelle Unterstützung wünschst, stehe ich dir als Korrektorin und Lektorin gerne zur Verfügung – kontaktiere mich einfach!
Mein Angebot für dich: Textharmonie – Feinschliff für deine Worte
Ich perfektioniere deine Ideen und Texte mit meinem professionellen Korrektorat und Lektorat!
In diesem Sinne wünsche ich dir eine erfolgreiche Textüberarbeitung und allzeit eine interessierte und bestens informierte Leserschaft 🙂
Viele Grüße Gabi

Gabi Kremeskötter
Liebe, die durch Worte strahlt
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Liebe Gabi,
ausdrucken mache ich tatsächlich auch gerne mal – auf Papier sehe ich manche Dinge eher, oder ich kann auch schnell mal Textstellen mit unterschiedlichen Farben markieren (gerade, wenn es um den roten Faden geht).
Den Text ein paar Tage liegen lassen sowieso – wie oft habe ich Tage später schon gedacht, was habe ich da eigentlich geschrieben? 😉 Mir passiert es auch gerne mal, dass ich mich wiederhole – und dann beim Überarbeiten dementsprechend doppelte Stellen streiche bzw. zusammenlege.
Liebe Grüße!
Liebe Carmen,
willkommen im Club der Ausdrucker, lach. Auch ich mache das mit sensiblen und wirklich wichtigen Texten so,
vor allem das Lautvorlesen zeigt mir sehr oft, wo mein Text Verbesserungsbedarf hat 🙂
Viele Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
Deine Anleitung ist super gelungen und sehr praxisorientiert. Ganz lieben Dank dafür. Ich finde es sehr hilfreich, dass Du die Links eingebaut hast, um zu checken, ob ich zu viele Hilfswörter oder Adjektive benutze. Und ja, die Füllwörter …
Ich denke, ich mache mir aus Deinem Beitrag eine kleine Checkliste und diese neben meinem PC platzieren, damit ich immer wieder daran erinnert werde, meine Beiträge zu optimieren 🙂
Lieben Gruß an die Mosel
Heike
Liebe Heike,
danke für deine Nachricht! Ich freue mich, dass du meine Tipps annehmen möchtest, das mit dem Ausdruck ist eine großartige Idee!
Viel Erfolg beim Überarbeiten und vor allem Ausprobieren 😉
Herzliche Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
eine schöne kompakte Anleitung !
Laut vorlesen mache ich auch oft. Wenn ich in WordPress blogge, nutze ich die Möglichkeit der Vorschau in verschiedenen Formaten. Ich weiß nicht warum, aber wenn ich im Format „mobil“ lese, finde ich mehr Tipp- und vor allem Kommafehler.
Königin der Hilfsverben bin ich auch, das ist bei mir auch ein Punkt, den ich abhake.
Aber ich muss hier eine kleine Lanze für Füllwörter und Adjektive brechen. Bei meinem Schreibprojekt bin ich im zweiten Durchgang mit der Axt dran gewesen und hab gnadenlos Füllwörter und Adjektive rasiert. Beim nächsten Durchgang fehlte mir ganz klar was, ich fand den Text zu austauschbar und zu wenig meine Schreibstimme zeigend.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
als Vielschreibende hast auch du bereits deine Routinen entwickelt, sehr gut 🙂
Und da bin ich wieder bei der Freiheit des Schreibens: Richtig ist, was dir gefällt, vor allem auf deinem Blog – und das ist super, oder?
Textqualität entwickelt sich nur durch Schreiben und natürlich hat jede Art Wort seine Berechtigung. Mir ist stets wichtig, dass die Wörter bewusst gewählt werden und nicht „weil ich immer schon so geschrieben habe“ 🙂
Auch ich lerne stets dazu und wenn ich meine früheren Texte lese, denke ich manches Mal: „Heute würde ich das anders formulieren.“
Schreibentwicklung schwarz auf weiß zu beobachten macht Freude.
Herzliche Grüße zu dir
Gabi