Ja, ich gebe zu, ich komme selbst immer wieder einmal durcheinander. Es gibt einfach zu viele feine Nuancen in der deutschen Sprache, als dass ich alle einfach so herunter rattern könnte. Die unterschiedliche Schreibweise von „genauso“ (zusammengeschrieben) und „genau so“ (auseinander geschrieben) gehört dazu. Was also ist der Unterschied und welche Eselsbrücke kann ich anbieten? Natürlich hat die richtige Schreibweise etwas damit zu tun, WAS du inhaltlich und sinngemäß aussagen willst. Darum geht es in meinem Blogartikel.
Und wenn du übrigens ein Manuskript hast, das einmal sehr gründlich durchkorrigiert werden muss, stehe ich dir als Korrektorin und Lektorin mit meinem Fachwissen und meiner langjährigen Erfahrung gerne zur Verfügung. Selbstverständlich biete ich dir zum Kennenlernen ein Probekorrektorat/-lektorat von einigen Seiten an. Alle Details findest du in meinem Angebot:
Mein Angebot für dich: Textharmonie – Feinschliff für deine Worte
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Wann schreibt man „genauso“ zusammen?
Wenn du feststellen möchtest, dass verschiedene Dinge in bestimmter Hinsicht gleich sind, schreibst du „genauso“ zusammen. Damit machst du klar, dass etwas exakt gleich ist. Die Dinge, die du in deinem Satz miteinander in Verbindung bringst, gleichen sich in der Weise, dem Aussehen, dem Inhalt, sind gleichermaßen. Wenn du dir den Satz laut vorliest, liegt die Betonung auf der Silbe „nau“.
Beispiele:
- Maria hat nachgemessen, ihre Haare sind genauso lang wie Evas.
- Der Schreibtisch von Martin war genauso ausgestattet wie der seines Kollegen. So gab es keine Ungleichbehandlung innerhalb der Teams.
- Veronika hat genauso ein Handy wie ihre Nachbarin, welch Glück! So können sie sich bei technischen Fragen austauschen.
TEST: Bist du dir unsicher, ob die Zusammenschreibung richtig ist, tausche das Wort „genauso“ aus mit „exakt gleich“. Wenn dein Satz danach noch immer den Sinn ausdrückt, den du wünschst, ist genauso zusammengeschrieben richtig! Am oberen Beispiel wäre das:
- Maria hat nachgemessen, ihre Haare sind genauso lang wie Evas.
- Maria hat nachgemessen, ihre Haare sind exakt gleich lang wie Evas.
Wann schreibt man „genau so“ auseinander?
Den Vergleich „genau so“ schreibt man auseinander, wenn das, was du miteinander vergleichst, keine Sache, keinen Gegenstand, kein Ding betrifft, sondern eine Handlung, einen Sachverhalt oder einen Zustand! Wenn du also ausdrücken möchtest, WIE etwas ist oder getan werden soll, schreibst du „genau so“ getrennt. Die Betonung liegt dann auf dem Wort „so“, da es einen Sachverhalt beschreibt, etwas näher beschreibt und eben nicht die exakte Gleichheit einer Sache.
Beispiele:
- Michael fährt nur genau so schnell, wie die Geschwindigkeitsregeln es erlauben.
- Annika vermochte die Vokabeln nicht genau so leicht zu lernen wie ihr Schulkamerad. Dafür war sie viel zu abgelenkt.
- Der Schnee auf den Gipfeln leuchtete genau so gleißend, wie Sabine das in Erinnerung hatte. (Achtung: In diesem Beispiel bezieht sich das „genau so“ auf das Gleißen des Schnees, nicht auf den Schnee an sich. Wäre der Schnee der Bezugspunkt, müsste genauso zusammengeschrieben werden!)
Du siehst, wir müssen genau hinschauen und uns überlegen, was wir mit unseren Worten ausdrücken wollen, um die richtige Schreibweise zu wählen und damit den gewünschten Sinn zu treffen.
Meine Eselsbrücke: Wann „genauso“ und wann „genau so“?
Ich habe mir diese Eselsbrücke gebaut – vielleicht funktioniert sie auch für dich?
- Schreibe „genauso“ zusammen (7 Zeichen), weil „Ding“ ein kurzes Wort ist.
- Schreibe „genau so“ auseinander (8 Zeichen), weil der sich darauf bezogene „Sachverhalt“ ein längeres Wort ist als „Ding“.
Im Grunde ganz einfach, oder? Ich bin gespannt, ob du dir diesen Zusammenhang und meine Erklärung wirst nun leichter merken können 🙂
Bei welchen Begriffen oder Schreibweisen kommst du sonst noch oft durcheinander? Erzähl mir davon, dann veröffentliche ich auch dazu ganz bald einen eigenen Artikel zur Erklärung 🙂
Viele Grüße Gabi.
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Gabi Kremeskötter
Liebe, die durch Worte strahlt
Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat
Liebe Gabi,
ich hätte es selbst nicht erklären können, aber (spätestens) jetzt ist es mir klar. Vielen Dank für diesen erhellenden Artikel.
Liebe Grüße aus Berlin,
Nadine
Liebe Nadine,
danke dir! Ich freue mich, dass du wieder etwas für dich mitnehmen konntest 🙂
Gruß Gabi
Merci Gabi 💚 für deine Eselsbrücke! Die hilft mir sicher und wenn nun meine Blog-Artikel Korrektur gelesen werden von meinem Lebenspartner freut es sich sicherlich, wenn er „genauso“ und „genau so“ nicht mehr jedes Mal korrigieren muss und es mir zum x-ten Mal erklären darf😅.
Hei Conny,
das freut mich! Und wieder etwas dazu gelernt, das macht Spaß, oder?
Viele Grüße Gabi
Liebe Gabi,
das ist eine prima Eselsbrücke. Ich muss auch immer überlegen, wie es wann geschrieben wird. Eine ähnliche Krux ist es bei mir mit „dasselbe“ und „das Gleiche“
Die deutsche Sprache ist schon manchmal wild mit ihren Feinheiten. Aber ich begrüße das eigentlich. Denn es bedeutet ja auch, dass man sich Mühe geben muss mit dem, was man ausdrücken möchte. Kein schlechter Gedankenansatz in diesen Zeiten.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
freu mich, dass ich dir eine Brücke bauen konnte 🙂
Viele Grüße
Gabi
Ach, das ist echt hilfreich! Ich liebe Eselsbrücken und die werde ich mir merken, vielen Dank!
Liebe Angela,
das freut mich! Wünsche dir dauerhaftes Merken 🙂
Gruß Gabi