Ich war am Boden. So richtig. Ohne Vertrauen, ohne Zugehörigkeit. Nach einer schmerzhaften Trennung stand ich vor dem Nichts, sowohl emotional als auch materiell. Und dann starb auch noch meine eine Schwester. Das vierte Quartal 2010 hat mir einen Schlag nach dem anderen versetzt. Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Ich zog mich zurück, wurde sprachlos – innerlich und äußerlich. Und genau in diese Dunkelheit fiel ein Lichtstrahl auf meinen Weg:
Ein Seminar mit dem Titel „Kreatives Schreiben – ein Weg zum Glück“. Wenige Worte nur, die mich jedoch einen entscheidenden Schritt machen ließen. Für Birgit Krügers Blogparade „Die eine Entscheidung, die in meinem Leben wirklich etwas verändert hat“ möchte ich davon erzählen, wie KREatives Schreiben mein Leben verändert hat.
Sprachlosigkeit überwinden durch KREatives Schreiben
Ich höre noch die Worte meiner Mutter, als ich ihr von der Anzeige des Seminars erzählte. Mehr als zweihundert Euro für ein Wochenende, und dabei musste ich mit jedem Euro haushalten. „Mach das, Gabi. Du hast immer gern geschrieben, das weiß ich doch. Und wer weiß, womöglich wird dir ein Ortswechsel und die Gesellschaft Gleichgesinnter genauso guttun wie das Schreiben an sich!“ Ich fasste meinen Mut, traf die Entscheidung und meldete mich an.
Und was soll ich sagen: Von der ersten Minute an löste das KREative Schreiben in mir eine Welle des Glücks aus! In erster Linie schrieb ich nur für mich, nicht für die anderen. Dass wir unsere Texte vorlasen, gehörte zwar dazu, doch ich musste mich nicht erklären, nicht rechtfertigen. Ich durfte einfach sein. Mit all meinem Schmerz, meiner Trauer, meiner Erschöpfung und ja, auch vielen Tränen, die liefen. Obwohl das Seminar definitiv nicht als Therapiesitzung angelegt war, halfen mir meine Texte enorm.
Ich begann zu schreiben, ohne zu wissen, wohin das führen würde. Aber mit jedem Wort öffnete sich etwas in mir, erst zögerlich, dann immer mutiger. Ich spürte, wie sich mein inneres Schweigen in Sätze verwandelte. Wie die Worte mir eine neue Stimme schenkten und mich aus meiner Starre und Isolation befreiten. Das klingt theatralisch für dich? Mag sein, doch das Schreiben war mir ein Ventil, das mir Begeisterung und Freude zurück ins Leben brachte.
Schreiben als Wegbegleiter durch die Trauer
Genau: Das KREative Schreiben wurde mein Ventil, meine Oase, mein geschützter Raum. Ein Ort, an dem alles da sein durfte: die Tränen, die Wut, das Vermissen, das Nichtverstehen. Ich schrieb mir die Last von der Seele – wieder und wieder. Und das Wunder geschah: Meine Traurigkeit bekam eine Sprache.
Manchmal war stand da nur ein Satz. Manchmal eine ganze Seite. Aber jedes Mal waren meine eigenen Worte ein Stück Heilung. Ein kleines bisschen mehr Klarheit, das sich zwischen die Scherben legte. Das Schreiben half mir, durchzuhalten – und irgendwann: weiterzugehen.
KREatives Schreiben als Weg aus der Sinnkrise
Ohne Schreiben fehlte mir plötzlich etwas. Sehr viel sogar und ich wollte mehr. Nicht mehr nur für mich schreiben, sondern auch verstehen, was das mit mir machte. Zwei Jahre später begann ich daher, KREatives Schreiben zu studieren. Ich schrieb Kurzgeschichten, Gedichte, autobiografische Texte. Ein erstes Buchmanuskript wuchs Seite für Seite. Mein eigenes Leben verwandelte sich in eine ausdrucksstarke Geschichte.
Mit jedem geschriebenen Wort kam der (Lebens-)Sinn zurück. Nicht immer laut, aber definitiv spürbar für mich. Das Schreiben schenkt mir seitdem eine neue Perspektive – und die Entscheidung, mich dieser Leidenschaft ganz zu widmen, würde ich jederzeit wieder treffen 🙂

Wenn Begeisterung ansteckt: Mein Weg zur Dozentin
Ich sprach immer öfter über mein Schreiben. Meine Familie, Freunde, Bekannte, Kursteilnehmende – sie wollten wissen, wie das geht. Dieses heilsame, befreiende Schreiben. Und ich? Ich ging geradeaus. Erkannte in meinem Hobby meine Leidenschaft, die zur Berufung wurde. Ja,ja, ich höre dich flüstern Kitsch as Kitsch can, kann ja sein, aber hey: Ich bin seitdem wieder glücklich und fühle den Sinn in meinem Sein!
- 2019 wurde mein erstes Buch Zweihundertneunzehn Quadratmeter Glück! im Diametric-Verlag veröffentlicht.
- 2019 begann ich, Schreibworkshops zu geben.
- Seitdem leite ich regelmäßig Kurse für KREatives Schreiben.
- Jeden Tag ein Gedicht, seit 2021 auf Instagram und Facebook.
- Seit 2023 ist auch mein Roman in allen Buchhandlungen bestellbar: Dahinterliegendes Blau
Es berührt mich jedes Mal, wenn Teilnehmende sagen: „Ich habe meine Stimme wiedergefunden.“ Oder „Das Schreiben hat mir geholfen, mich zu sortieren.“ Ein „Ich hätte nicht gedacht, dass so viel in mir steckt.“ drückt aus, wie es mir selbst vor vielen Jahren einmal ging.
Meine Begeisterung ist ansteckend geworden. Und das macht mich glücklich.

Mit Worten berühren: Schreiben, Sprechen, Sinn stiften
Mit der Zeit kam noch ein weiterer Weg dazu: die freie Rede. Als Traurednerin, bei Kinderwillkommensfesten oder Abschiedsfeiern begleite ich Menschen in wichtigen Momenten mit meinen Worten.
Auch hier spüre ich: Worte berühren; wenn sie echt sind, wenn sie getragen sind von Liebe, Tiefe und Klarheit. Ob geschrieben oder gesprochen: Worte verbinden.
Und manchmal verändern sie ein Leben. Du möchtest mehr zu meiner Tätigkeit als freie Rednerin wissen? Hier sind meine Angebote dazu:

Eure Freie Hochzeit mit mir: Liebe(r) frei getraut
Am Ort eurer Wahl, in freier Zeremonie zu eurer Lieblingsmusik: das und noch mehr bietet mein Angebot für eure Traumhochzeit. Liebe(r) frei getraut

Kinderwillkommensfest mit mir: Lieber freies Willkommen
Anstatt einer Taufe in der Kirche gestalten die Eltern ein eigenes Fest: kindgerecht und familiär. Ob als Feier im eigenen Garten, Spielenachmittag oder Hoffest, das Kind und die Familie stehen im Vordergrund und nicht kirchliche Rituale oder Vorgaben. Lieber freies Willkommen: mein Angebot für dieses wunderbare Fest.

Eure freie Abschiedsfeier: Letzte Worte in Liebe
Einen geliebten Menschen gehen zu lassen, wird durch die Freie Abschiedsfeier zu einem Akt der Liebe. Darum gestalte ich den Abschied in der Weise, dass die schönen Momente im Leben des Partners, Kindes, Freundes oder Elternteils am Tage der Beerdigung aufleben. Letzte Worte in Liebe begleiten durch die Trauer und feiern das Leben. Das Leben, das war und das Leben, das bleibt.
Wie Schreiben auch heute mein Leben verändert
Heute blicke ich zurück und sehe: Es war ein kleiner Schritt, der alles für mich verändert hat. Eine Zeitungsanzeige für ein Seminar. Ein Impuls, mein Wunsch nach Glück. Die Entscheidung, das nötige Geld als Investition in mich zu verstehen und mich auf das KREative Schreiben einzulassen und damit mein Leben zu verändern.
Ich bin glücklich, dass ich diesen Weg gegangen bin. Nicht trotz der Brüche in meinem Leben, sondern gerade ihretwegen. Das KREative Schreiben hat mir nicht nur meine Stimme zurückgegeben. Es hat mir gezeigt, dass Liebe und Sinn aus mir selbst heraus wachsen können. Dass wir nicht perfekt sein müssen, um etwas Echtes zu sagen.
Was übrigens die Großbuchstaben in KREativ für mich bedeuten, kannst du in meinem Blogartikel „KREatives Schreiben: Warum mein Nachname Programm ist“ nachlesen.
Ich wünsche jedem Menschen, der sich verloren fühlt, einen Stift, ein Blatt und den Mut, einfach anzufangen. Und wenn du dabei Unterstützung suchst, melde dich bei mir! Ich freue mich darauf, mit dir in Kontakt zu kommen 🙂

Schau dir direkt mein Angebot an:
KREativ mit Gabi – Schreib dich frei in 6 Wochen
Der KREative 6-Wochen-Schreibkurs mit Live-Feedback: gemeinsam schreiben, vorlesen und wachsen.
Du hast Lust zum Schreiben und Austausch über Texte? Das ist alles, was du brauchst, um in meinem 6-Wochen-Kurs deine Angst vor dem weißen Blatt zu verlieren – und so ganz nebenbei noch deine Schreibstimme zu entdecken. In wöchentlichen Live-Modulen erhältst du von mir stets neue Schreibimpulse. Dabei verbinde ich weitere Inhalte und Methoden des KREativen Schreibens, z. B. die Einführung verschiedener Textarten und stilistische Hinweise.
Blogparade: Welche Entscheidung hat dein Leben verändert?
Zu diesem Beitrag hat mich Birgit Krüger mit ihrer Blogparade „Die eine Entscheidung, die in meinem Leben wirklich etwas verändert hat“ inspiriert. Wir beide arbeiten auf ganz unterschiedliche Weise mit Resonanz. Bei mir ist es die Resonanz der Worte, die ich aufspüre und für mich oder meine Kursteilnehmenden nutze. Bei Birgit bedeutet das, dass sie ihr Gegenüber dabei unterstützt, ganz eigene Worte zu finden, die zu einem Thema, einem Problem oder einer Herausforderung gehören.
Vielleicht hat auch dich schon einmal eine Entscheidung auf einen neuen Weg gebracht? Dann lade ich dich ein, darüber KREativ zu schreiben. Darüber, wie dieser Schritt dein Leben verändert hat. Denn manchmal beginnt alles mit einem einzigen Satz 🙂
In diesem Sinne herzliche und KREative Grüße zu dir
Gabi

Gabi Kremeskötter
Liebe, die durch Worte strahlt
Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat
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Liebe Gabi,
wie schön du diese Erfahrung beschreibst! Deine Erzählung löst sofortige, akute Schreiblust aus. Heute ist leider schon zu spät, aber morgen mache ich gleich weiter.
Ich stehe mit meinem Weg des für-mich-Schreibens ja noch ziemlich am Anfang. Wenn ich deinen Artikel lese, spüre ich deutlich: Da geht noch viel mehr. Wie ich mich darauf freue!
Herzlichen Dank dafür.
Liebe Birgit,
ich freue mich riesig, dass ich dich motivieren konnte, dass meine Begeisterung fürs Schreiben auf dich gewirkt hat 🙂
Schreiben ist ein Prozess, der nie aufhört und wenn du ihn für dich als „noch ziemlich am Anfang“ definierst, so Glückwunsch!
Damit bist du schon viel, viel weiter als andere Viele 🙂
Ich freue mich über den Austausch mit dir!
Herzliche Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
was für ein schöner Blogartikel, auch wenn die persönlichen Schicksalsschläge, die dich zum Schreiben geführt haben, natürlich echt unschön sind.
Ich kann die heilende und oft auch klärende Wirkung nur bestätigen! Und ich hatte ja sogar im April das Glück, dich persönlich als Dozentin für KREatives Schreiben live zu erleben. Was mir ein absolutes Fest war!
Liebe Grüße aus Berlin an die Mosel
Nadine von Coasting to FIRE
Liebe Nadine,
vielen lieben Dank für deinen Zuspruch!
„Was dich herausfordert, macht dich stärker“ 🙂
Rückblickend ist genau das passiert und hat mich dahin getragen, was ich heute bin.
Gut so!
Ich freue mich, dass die kurze Session beim Barcamp in Stuttgart dich so bleibend beeindruckt hat!
Wir lesen und sehen uns,
herzlichst Gabi
Liebe Gabi,
ist es nicht seltsam, wie manche harte Zeiten sich im Rückblick als Beginn für ganz neue Schätze im Leben entpuppen? Wie du zum Schreiben gekommen bist, das klingt wirklich nach durchs Feuer gehen. Und da bist du nun, du Phoenix. Mit deiner so großen Gabe und einem Füllhorn an Angeboten, die du mit Wärme in die Welt bringst.
Wie gut, dass du dich für das Seminar entschieden hast!
Herzliche Grüße
Inge
Lach, Inge, herzlichen Dank für deinen Zuspruch!
Dein „Phönix“ klingt mir im Ohr nach „Aufstehmännchen“, so nennt meine Mutter mich angesichts meiner persönlichen Täler …
Ja, ich bin froh, dass ich mein Talent entdeckt habe und nutze, denn die schönen Momente damit – dazu gehört auch der Austausch hier mit dir – hätte ich sonst nicht 🙂
Wie reich ein Leben sein kann, liegt ganz an uns selbst – und in uns.
Herzlichst
Gabi
Das glaub ich dir sofort. Gut, dass du den Schatz gehoben hast. Aw – ja, ich mag den Austausch auch sehr gern, liebe Gabi!
Beides ist wohl Resilienz. Wobei mir Phoenix nach wie vor besser gefällt. Du hast ja offensichtlich nicht nur in die alte Form zurückgefunden, sondern bist weit darüber hinausgewachsen. Das war sicher auch Schritt für Schritt erobert.
Mythologie ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Ich kenn mich da nicht besonders gut aus, mag aber das Sinnbildliche. Kairos zum Beispiel, mit seinem Zopf vorne. Und wenn der vorbeigeht, bekommt man den nicht mehr zu fassen. So sind sie, die Gelegenheiten …
Liebe Grüße
Inge
Liebe Inge,
herzlichen Dank, ich fühle mich geschmeichelt, dass du einen Phoenix in mir erkennst, ich verstand mich bisher eher als Paradiesvogel – bunt, bunt, bunt 🙂
Mit Tiefschlägen umgehen und daraus Lehren ziehen, die einen im weiteren Leben stützen,
das ist ganz bestimmt eine Art Resilienz.
Auch die Erkenntnis, dass jede von uns immer wieder Chancen bekommt, so sie diese denn auch als solche wahrnimmt und ergreift.
„Kairos mit dem Zopf“ kenne ich nicht, habe direkt einmal nachgelesen und dieses hier dazu gefunden:
„Warum fällt dir eine Haarlocke in die Stirn?
Damit mich ergreifen kann, wer mir begegnet.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kairos
Und wieder etwas dazugelernt, danke, Inge!
Herzliche Grüße zu dir
Gabi
Prust, auch der Phoenix hat ein prächtig gefärbtes Federkleid und dazu kommt GOLD, liebe Gabi. Asche ist ausgesprochen nährreich, wie man auch am vulkanischen Boden sieht.
Und ja, es gibt Chancen. Und dann gibt es gibt das Erkennen und Ergreifen. Schön, dass Kairos dich neugierig gemacht hat. Ich finde das Bild so stark, wie bei so vielem aus der Mythologie.
Sonnige Grüße
Inge
Liebe Inge,
danke für dein Prust – und Bunt mit Gold schimmert fantastisch, da hast du recht!
Herzliche Grüße
Gabi
Gänsehaut!!! Danke fürs Teilen deiner Geschichte – es ist so schön zu lesen, wie schreiben Dich mit dem Fluss des Lebens verbindet – gerade auch mit der wichtigen Arbeit, die du in deiner Begleitung von anderen Menschen mit deinen Worten machst! Ein Bild, das mir beim lesen kam, ist dass dein Schreiben regelrecht zum Werkzeug wurde, mit dem du die Brüche deines Lebens damals ausdrücken und mit neuem Sinn verbinden konntest!
Liebe Cornelia,
herzlichen Dank für deinen Kommentar 🙂 Was sich für mich inzwischen so normal anfühlt, von dir auf diese Weise reflektiert zu bekommen, freut mich!
Schreiben als Werkzeug, dieses Bild gefällt mir sehr 🙂
Ja, Schreiben hat mich – neben dem Kontakt zu wichtigen Vertrauenspersonen – wieder „heile“ gemacht.
Viele Grüße zu dir
Gabi