Wann ist ein Korrektorat/Lektorat sinnvoll? Stelle dir diese fünf Fragen

Veröffentlicht am Kategorisiert in Korrektorat und Lektorat
Zwei Frauenhände tippen auf Laptop-Tastatur
Bei manchen Begrifflichkeiten komme selbst ich manches Mal durcheinander. Am Beispiel von genauso und genau so zeige ich dir, wie du beide leicht auseinanderhalten kannst :-)

Die Dienstleistung für Korrektorat und/oder Lektorat ist nicht zu unterschätzen. Einen Text lesen und überarbeiten bedarf Zeit und Sachverstand. Sie ist jede Zeile und Minute wert, weil diese Leistung die Qualität deines Manuskripts erhöhen wird und Aspekte wie korrekte Rechtschreibung, logische Zusammenhänge und Lesefreundlichkeit in den Vordergrund stellt. Die Arbeit am Text ist nicht kostenlos, wenn du ein professionelles Ergebnis erhalten und Veröffentlichungsreife für dein Manuskript erreichen möchtest. Wann genau ist ein Korrektorat/Lektorat sinnvoll? In meinem Blogartikel stelle ich dir fünf Fragen, die du dir sehr ehrlich beantworten solltest, bevor du ein Korrektorat/Lektorat beauftragst.

Die begriffliche Unterscheidung von Korrektorat und Lektorat habe ich bereits in einem separaten Blogartikel erklärt, daher steige ich jetzt direkt in die fünf Fragen ein 🙂

Frage 1: Will ich veröffentlichen und wie?

Willst du deinen Text der Öffentlichkeit vorstellen, ist dir sicher wichtig, dass er fehlerfrei und von guter Qualität ist. Dein Schriftwerk wird deinen Namen tragen, dabei ist egal, ob du unter Pseudonym oder Klarnamen veröffentlichst.

Ein Text erlangt erst durch professionelle Bearbeitung Veröffentlichungsreife. Dabei ist seine Länge egal. Ob Reportage, Zeitungsbericht, Pressemitteilung oder ein Roman: Immer steht eine Sichtung durch Redaktionen, Lektorate und Korrektorate nach der eigentlichen Verfassung des Textes an.

Wichtig bei deiner Entscheidung für ein Korrektorat und Lektorat ist dabei, WIE du veröffentlichen willst. Willst du dein Werk bei einem Verlag einreichen oder schwebt dir Selfpublishing vor? Für diese zwei unterschiedlichen Wege empfehle ich eine unterschiedliche Vorgehensweise.

Veröffentlichung bei einem Verlag

Seriöse Verlage übernehmen in der Regel die Beauftragung – und somit auch die Kosten – für ein professionelles Lektorat und Korrektorat. Daher sind grundsätzliche eigene Aufwendungen für den Autor, die Autorin nicht notwendig. Bist du dir jedoch unsicher, weil du z. B. weißt, dass deine Grammatik und Rechtschreibung nicht perfekt sind, du zudem wissen möchtest, ob dein Manuskript spannend und logisch aufgebaut ist, ist die private Beauftragung von Lektorat und Korrektorat sinnvoll.

Eine professionelle Bearbeitung und Durchsicht kann daher deine Chancen erhöhen, mit deinem Exposé und gegebenenfalls den ersten 30-50 durchkorrigierten Seiten als Leseprobe, von einem Verlag angenommen zu werden.

Veröffentlichung als Selfpublisher:in

Möchtest du dein Werk in Eigenregie in die Welt tragen und als Selfpublisher:in veröffentlichen, ist ein vorheriges Lektorat und Korrektorat unerlässlich. Deine Leserschaft wird Geld bezahlen für dein Werk, daher erwartet sie einen qualitativ hochwertigen Text. Damit du das liefern kannst, wird das Lektorat jeden Fehler, jede unlogische Szene im Zusammenhang aufspüren und mit Vorschlägen an dich beseitigen helfen, das Korrektorat bearbeitet abschließend die einheitliche Rechtschreibung, Formatierung und Grammatik.

Nur durch die objektive Durchsicht werden auch die kleinen Fehler gefunden. Durch die Investition in diese wichtige Dienstleistung stellst du sicher, dass deine Leserschaft von Anbeginn an nur qualitativ hochwertige Texte von dir lesen wird und du dir einen Namen als hochwertig Schreibende/r machen kannst.

Frage 2: Bin ich bereit, Geld für mein Manuskript auszugeben?

Die nächste Frage, die du dir stellen solltest, ist, ob du bereit bist, Geld für dein Manuskript in die Hand zu nehmen. Für das Schreiben deines Textes hast du in der Regel viel Zeit aufgewendet, warum nun auch noch Geld? Die Antwort ist einfach: Weil die Qualität deines Textes mit jeder Überarbeitung steigt.

Daher überlege dir, wie viel Geld du bereit bist, in die Hand zu nehmen. Hast du textsichere, verlässliche und sprachbegabte Bekannte, die dir kostenlos helfen könnten, wunderbar. Bedenke dabei jedoch, dass der Zeitaufwand – je nach Textqualität – nicht unerheblich sein wird. Rechne mit ca. einer Stunde für 6 – 10 Seiten Manuskript, formatiert als Normseite. Das ist kein großer Umfang pro Stunde!

Ein professionelles Lektorat und/oder Korrektorat kann daher ganz schnell mehrere Hundert Euro ausmachen. Das solltest du dir klarmachen, bevor du Anfragen für diese Dienstleistung versendest. Diese Ausgaben sind jedoch wirklich sinnvoll, weil Lektorat und Korrektorat deinen Text in ein höherwertiges Produkt wandeln.

Mein Angebot findest du übrigens in allen Details erklärt auf meiner Website:

Frage 3: Habe ich selbst bereits mindestens zweimal überarbeitet?

Bevor du jemanden wie mich beauftragst, stelle sicher, dass du mindestens zwei, besser dreimal deinen Text gelesen und dabei überarbeitet hast. Woher deine Korrekturimpulse kommen, wird die Textqualität deutlich beeinflussen, bevor du sie professionell überarbeiten lässt.

Eigene Überarbeitung

Setze dich zunächst selbst hin und gehe dein Manuskript einmal, zweimal, dreimal durch. Irgendwann wird der Punkt kommen, dass für dich alles richtig erscheint. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Fremdhilfe in Anspruch zu nehmen. Warum? Weil wirklich alle Schreibenden der eigenen Textblindheit verfallen. Wir wissen ja genau, was wir ausdrücken wollen und sehen dabei womöglich kleine Unstimmigkeiten nicht mehr. Textverarbeitungsprogramme haben automatische Korrekturfunktionen, es gibt das eine und andere Online-Tool, das sich nutzen lässt.

Ich z. B. nutze das für jeden meiner Blogartikel übrigens auch! Jeder erste Text-Entwurf wird jedoch trotz aller elektronischen Hilfsmittel nie in allen Details korrekt sein und dich (oder mich) final zufriedenstellen. In einem früheren Blogartikel habe ich übrigens drei Tipps für eigene Überarbeitung zusammengefasst.

Rückmeldungen von Testleser:innen

Darum nutze vor der professionellen Dienstleistung unbedingt eine Leserrunde durch Testleser:innen. Das können fremde Personen sein, die sich in Onlineportalen dafür anbieten oder auch Bekannte. Je weniger nah sie dir stehen, umso besser. Denn ihre Meinung wird objektiver und weniger durch eure Bekanntschaft motiviert sein. Doch auch wenn dein Partner oder deine Freundin dein Manuskript liest, auch von ihnen werden wertvolle Rückmeldungen kommen, die du in deinen Text einarbeiten kannst, bevor du ihn in professionelle Hände gibst.

Frage 4: Stehe ich kritischen Anmerkungen offen gegenüber?

Was du dir in jedem Fall vor der Beauftragung eines Lektorats oder Korrektorats beantworten solltest, und zwar wirklich ehrlich dir gegenüber, lautet: Wie kritikfähig bist du? Kannst du mit Verbesserungsvorschlägen und Hinweisen zu Fehlern umgehen? Bist du in der Lage, dich durch solche Anmerkungen nicht persönlich angegriffen zu fühlen, sondern dankbar zu sein, weil jede Korrektur ein Stück zu höherer Textqualität ist?

Dabei ist unerheblich, ob du wirklich jeden Vorschlag z. B. deiner Lektorin annimmst. Wichtig ist, dass du die kommunizierte Außenansicht als genau das erkennst: Als wertvollen Hinweis, wie dein Text objektiv auf deine künftige Leserschaft wirken wird. Diese Unterstützung ist wirklich nicht zu unterschätzen!

Frage 5: Weiß ich um meine eigene Textblindheit?

In meinem Absatz zur Frage drei habe ich bereits kurz auf die eigene Textblindheit hingewiesen. Dieses Wissen darum ist wirklich wichtig. Selbst als Deutschlehrer oder Germanistikstudentin bist du nicht gefeit vor dieser „Krankheit“. Unser Gehirn simuliert bei von uns selbst geschriebenen Texten, dass wir lesen, was wir dort geschrieben sehen WOLLEN. Der 1:1-Abgleich geht nur mit Distanz und birgt daher für uns persönlich ein wirklich hohes Fehlerpotential.

Daher lege ich dir noch einmal an dieser Stelle meinen Blogartikel Gegen Textblindheit hilft nur das professionelle Korrektorat an Herz 🙂 Um die letzten kleinen Fehler aufzuspüren und zu korrigieren, ist nach einem Lektorat das Korrektorat daher überaus sinnvoll, um nicht zu sagen: unerlässlich.

Abschließend meine Frage an dich: Hast du alle fünf Fragen mit JA beantwortet? Dann freue ich mich auf deine Anfrage, denn du bist mit deinem Manuskript so weit, es in professionelle Hände zu geben. Gern in meine!


Lächelnde Frau vor Efeu-Wand mit einem Notizbuch in der Hand, darauf der Claim "Liebe, die durch Worte strahlt"

Gabi Kremeskötter

Liebe, die durch Worte strahlt

Freie Rede – Schreibworkshops – Lektorat


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