Ich bin oldschool. Immer schon. Technische Neuerungen erreichen mich meist erst mit deutlicher Verzögerung. Elektronische Datenverarbeitung und Internet wanderten in 2000 zwar in meine privaten Gemächer, doch den technischen Fortschritt erlebte ich nur aus der Ferne. Insbesondere, was die Entwicklung der Smartphone-Technologie angeht, hing ich sehr lange an meinen gewohnten Mobiltelefonen. Eine Bedienungsanleitung lesen? Ein neues technisches Gerät installieren? „Bitte kannst du das für mich machen?“ war viele Jahre meine Bettelfrage an mir nahestehende, technisch deutlich Begabtere als ich. Und doch bin ich mittlerweile tatsächlich selbst Eine, die gefragt wird, wenn jemand sich in Social-Media-Dingen nicht auskennt. Weil ich meine Meinung geändert habe. Nachhaltig und deutlich sichtbar geändert habe. Ich kann das sogar mit Datum feststellen: am 28. August 2019 postete ich mein erstes Bild auf Instagram. Das Titelbild meines Buches „Zweihundertneunzehn Quadratmeter Glück!“, das im September 2019 erscheinen würde. Ein Werbe-Post, mein allererster Beitrag dieser Art. Angestiftet durch meine Verlagsleiterin, die damals meinte, ich müsse in Zukunft auf Social-Media präsent sein. Beim Anlegen meines Profils standen mir seinerzeit glücklicherweise meine Kinder beratend zur Seite!
![](https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/wp-content/uploads/2022/11/Flyer-Norden721-S1.png)
![](https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/wp-content/uploads/2022/11/Flyer-Norden721-S2-1.png)
Wie kam mein Sinneswandel zustande?
Nach schlechter Erfahrung in 2012 fünf Jahre unter dem Radar
Bis 2019 war ich, zumindest was meinen Klarnamen angeht, komplette Social-Media-Verweigerin. Wollte Facebook, Instagram & Co. auf keinen Fall meine Identität offenlegen, denn mein Name ist mein Zeichen. Mein Nachname ist unverwechselbar, mich gibt es weltweit in der Kombination Gabi Kremeskötter tatsächlich nur ein einziges Mal! Das hat mich stets stolz gemacht!
Nachdem ich in 2012 digital gestalkt und meine Person angegriffen wurde, habe ich daraus gelernt. Nicht noch einmal sollen mir böse Nachrichten per E-Mail geschickt werden können, die meinen Ruf verleumden und mich auch ansonsten treffen. Meiner Anzeige bei der Polizei folgten jedenfalls Ermittlungen, die tatsächlich aufgrund der sehr guten und zeitnahen Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Trier zur Ermittlung der Täterin führten. Sie wurde ermittelt und zu einer Strafe verurteilt. Soweit, so gut, unser Rechtssystem gibt einiges her. Das beruhigt mich auch heute!
Dennoch war für mich nach diesem Vorfall klar: meine öffentliche Internetpräsenz würde ich weiterhin auf das Minimale begrenzen. Thema Datenklau und Stalking schwebten als riesengroße, dunkle Angstwolke über mir. Also Abgrenzung und unter dem Radar schwimmen meine Direktive.
WhatsApp als Einstieg
Erst als irgendwann Mitte der 2010er WhatsApp durch eine Softwareaktualisierung versicherte, dass eine 1:1- Verschlüsselung die einzelnen Chats sichern würde, war ich meiner Familie zuliebe bereit, die App auf mein allererstes Smartphone zu laden. Bin fortan familienintern endlich auf dem Laufenden. Unsere WhatsApp-Familiengruppe ist seitdem ständiger Quell von Freude, Witzen und Zusammengehörigkeit. Da wir alle sehr verstreut voneinander leben, ist unser Austausch spontan, belustigend und herrlich unkompliziert. Wir wissen allesamt deutlich mehr voneinander als ohne diese App.
Ist das nun gut oder schlecht? Wäre persönlicher Kontakt nicht besser? Diese Diskussion möchte ich an dieser Stelle nicht führen, das Für und Wieder von analog und digital spränge definitiv den Rahmen. Fakt ist, dass alle Geschwister, SchwägerInnen, Neffen und Nichten, Verpartnerte, Tanten und Onkel online Spaß miteinander haben und sich austauschen. Ein Leben ohne WhatsApp? Für mich heute unvorstellbar.
Denn einmal installiert spülen sich jede Menge weitere Kontakte in die Liste derer, mit denen ich fortan leichter kommunizieren kann als vorher per SMS, Telefon oder E-Mail. Vor allem durch das Teilen von Fotos ist mir diese App bis heute sehr ans Herz gewachsen, sogar beruflich nutze ich sie täglich. Selbst meine inzwischen 86jährige Mama ist darüber mit mir verbunden! Unsere Entfernungen von Süddeutschland bis in den hohen Norden schmelzen dahin und ermöglichen uns Nähe, die wir live leider nicht so häufig und spontan realisieren könnten.
Der nächste Schritt: Instagram und Co.
WhatsApp nutzen ist das eine, Social-Media das andere. Seit ich 2019 unter meinem Pseudonym Juli Norden mein erstes Buch veröffentlichte, bietet mir dieses Pseudonym einen geschützten, sicheren Bereich. Ich postete anfangs Schnipsel aus meinem Buch, zeigte Fotos von Wanderungen und aus dem Urlaub. Juli Norden ist in der Welt und fühlt sich sicher. Tatsächlich ist bis auf die jeder Userin bekannten Fake-Profile seitdem niemand störend aus meinem Smartphone gekrochen, die Fakes weiß ich gut zu ignorieren oder zu blockieren. Damit komme ich zurecht.
Mit konstanter Freude erstelle ich Beiträge, schreibe Gedichte, dies fast täglich. Und weil das so einfach geht, stets direkt auch bei Facebook. Habe auf beiden Kanälen Menschen, die mir folgen, die mögen, was ich dort hochlade. Einige kenne ich persönlich – bei Facebook mehr als auf Instagram – viele jedoch nur durch den Kontakt auf den jeweiligen Plattformen. Insbesondere bei Instagram hat sich eine für mich sehr wertvolle Kreativ-Community herausgebildet, wir inspirieren uns gegenseitig, motivieren und unterstützen uns.
![](https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/wp-content/uploads/2023/05/Screenshot_20230510_203358_Instagram-1-461x1024.jpg)
![](https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/wp-content/uploads/2023/05/Screenshot_20230510_203341_Instagram-1-461x1024.jpg)
Der letzte Schritt: meine eigene Website gabi-kremeskoetter.de
Als ich jedoch 2021 meinen Entschluss fasste, mir nebenberuflich mit meinen vielfältigen Talenten etwas aufzubauen, musste ich die Entscheidung treffen, aus meinem sicheren Schatten des Pseudonyms herauszutreten. Mich zeigen mit meinem Klarnamen. Eine Website veröffentlichen und mit meinem Gesicht verbinden. Glaubt mir: ich habe zu jener Zeit nicht immer gut geschlafen!
Mich beunruhigten Gedanken wie: „Was mögen die, die mich erkennen, von mir halten?“ oder „Wer mich erkennt, weiß wo ich wohne!“ und „Bin ich wirklich so wichtig und gut genug, um online zu sein?“ Jede Menge Ängste brachten mich um meine Ruhe, Engelchen und Teufelchen saßen mir auf den Schultern und ich dazwischen.
Doch auf der anderen Seite liebe ich das, was ich tue: Menschen mit meinem Wissen helfen, meine Expertise in die Welt tragen. Diese Motivation war nicht mehr mundtot zu machen, wurde mir Herzenswunsch, der nach Erfüllung trachtete. Und was soll ich sagen: als im März 2022 die Website online ging, passierte – nichts. Überhaupt nichts. Weder klingelte jemand an meiner Haustür noch brach eine Welle von Hohn oder Spott über mich herein. Wenn mich seitdem dann doch einmal ein Kommentar erreicht, so ist das ein durchweg positiver: „Tolles Foto!“ oder „Cool, das machst du alles?“ Ich werde entdeckt von Gleichgesinnten, alten Bekannten und Freunden, meine kleine analoge Welt vergrößert sich Woche für Woche und ja, ich gebe zu: mein Leben wäre ohne Digitales deutlich ärmer. Die Social-Media-Welt hat meinen Radius enorm vergrößert.
![Frau vor Schieferwand, links neben ihr Logo](https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/wp-content/uploads/2023/02/2023-02-08-Liebesbrief-an-mein-Schreib-und-Rede-Business-Beitragsbild1-1024x634.jpg)
Schlußgedanken zu Social-Media
Natürlich bin ich mir bewußt, dass „da draußen“ jede Menge Idioten, Fakes und Kriminelle auf Social-Media ihr Unwesen treiben. Darum bin ich vorsichtig, mit wem ich in Kontakt trete, schaue mir die Profile genau an und entscheide erst danach, wer vertrauenswürdig erscheint und wer nicht. Ich habe natürlich schon über den einen oder anderen Messenger unangebrachte Fotos erhalten, die Absender werden gemeldet und dann blockiert.
Ich bin erwachsen und gehe verantwortlich mit meinen Daten und Inhalten um. Begegne in der digitalen Kommunikation jeder Adressatin, jedem Profil freundlich und höflich. Verhalte mich so, als würden sie mir persönlich an der Theke oder im Supermarkt begegnen. Ein Hallo und Tschüss, ein wertschätzender Kommentar sind selbstverständlich.
So werde ich in meiner Blase, die ich schätze und weite, ebenso respektvoll behandelt. Wie war das noch mit dem Wald, in den ich hineinrufe? Mein Ruf wird verstanden und schallt entsprechend wertschätzend zu mir zurück.
Daher: ich mag Social-Media und bin heilfroh, dass ich diesen 180°-Turnaround geschafft habe. Mit Vorsicht, Zielstrebigkeit und einer gehörigen Portion Mut und Naivität. Naivität im Sinne von Optimismus und Vertrauensvorschuß, der sich für mich tagtäglich auszahlt 🙂
Habe sogar im letzten Jahr eine Weiterbildung zur Social-Media-Managerin bei der IHK absolviert. Denn:
- Was ich weiß und verstehe, kann mich nicht mehr ängstigen.
- Wenn ich die Funktionsweise der Algorithmen kenne, kann ich sie nutzen.
- Wenn ich in Interaktion trete, bin ich stärker verbunden mit der Welt.
- Durch Vernetzung erreiche ich meine Ziele und vor allem: dich – meine Leserin und meinen Leser!
Meine Profile auf Social-Media
Du hast Lust, dir meine Accounts näher anzuschauen? Dann klicke dich durch meine Beiträge auf meinen unterschiedlichen Profilen:
- Juli Norden Instagram
- Juli Norden Facebook
- Gabi Kremeskötter Instagram
- Gabi Kremeskötter Facebook
- Gabi Kremeskötter Website
Ich freue mich darauf, mit dir in Kontakt zu kommen:-)
Sehr direkt geht das natürlich auch per E-Mail oder indem du einfach meinen Newsletter abonnierst (auf der Unterseite einfach etwas nach unten scrollen, dort erscheint dann das Eingabefenster für deinen Vornamen und E-Mail-Adresse):
Also bis ganz bald auf einem meiner Kanäle!
Deine Gabi
Vielleicht magst du dich auch noch auf meinem Blog etwas weiter umschauen, hier findest du meine letzten sechs Artikel:
- Sprache ist keine Mode, sondern KulturgutIn ihrer Blogparade „Streitfall Sprache“: Dynamischer Teil der Geschichte oder Objekt der Zensur? spricht Nicole Isermann ein heikles Thema an. Ich möchte jetzt nicht von mir behaupten, dass ich jede Diskussion darum verfolgt habe, denn als die Frage dazu vor einiger Zeit aufkam, fand ich sehr schnell zu meiner Meinung. Vielleicht, weil ich selbst schreibe… Sprache ist keine Mode, sondern Kulturgut weiterlesen
- Meine Methode gegen Stress? Er verleiht mir FlügelJa, tatsächlich, ich mag Stress. Nutze ihn als Antrieb, mich zu bewegen. Zumal der Stress, den ich ab und zu verspüre, zu 90 Prozent selbsterzeugt ist. Birgit Buchmayer fragt mit ihrer Blogparade „Achtsam entspannt; das ist meine Methode, Stress abzubauen“ danach, wie ich mit Stress umgehe. Ihren Impuls nutze ich für den folgenden Blogbeitrag, und… Meine Methode gegen Stress? Er verleiht mir Flügel weiterlesen
- Wie meine wichtigsten Werte mein (Arbeits-)Leben prägenConny Jost hat zu ihrer Blogparade aufgerufen und fragt, wie ich meine 3 wichtigsten Businesswerte lebe. Wir kennen uns aus vielen gemeinsamen CoBloggings und Live-Events rund um The Content Society. Sie ist ein offener, fröhlicher und ehrlicher Mensch, wir sind auf einer ähnlichen Ebene unterwegs, auch wenn die Inhalte unserer Unternehmen komplett unterschiedlich sind. Doch… Wie meine wichtigsten Werte mein (Arbeits-)Leben prägen weiterlesen
- Vielfalt ist meins: meine SchreibprojekteIch bin, also schreibe ich. Dazu kommt: Ich kann mich nicht entscheiden. Wie so oft in meinem Leben sind meine Interessen von bunter Vielfalt geprägt. Gut, dass ich ausreichend Zeit habe, mich um mehr als ein (Schreib-)Projekt zu kümmern. Im Aufruf zu meiner Blogparade, an der ich mich heute mit meinem eigenen Beitrag beteilige, frage… Vielfalt ist meins: meine Schreibprojekte weiterlesen
- Danke, Mama und Papa – Ihr habt so vieles richtig gemacht!Im Rahmen der diesjährigen Blogparade-Saison fragt Birgit Ising in ihrem Aufruf „Mensch, Mama! Och, Papa!“ – Was hättest du dir von deinen Eltern so sehr gewünscht? Birgit steht mit ihrem Blog für das Thema „Beziehung zu den eigenen Eltern und Großeltern“, wie ist also meine zu den Meinen? Eine durchweg positive, denn die Liebe meiner… Danke, Mama und Papa – Ihr habt so vieles richtig gemacht! weiterlesen
- Ich muss hier raus! Wie ich mit Wut umgeheThe Content Society von Judith Peters füllt das vermeintliche Sommerloch mit einer Blogparade. Viele Bloggerinnen und Blogger haben daher ein eigenes Thema ausgelobt, zu dem sich beteiligen kann, wer mag. So auch Anita Griebl, die in ihrem Aufruf „Aufgebraust: Welche Strategie verwendest du, um deine Wut abzubauen?“ nachfragt, wie ich mit Wut umgehe. Wut und… Ich muss hier raus! Wie ich mit Wut umgehe weiterlesen
Liebe Gabi,
oh ich freue mich und bin sogar sehr dankbar, dass du deine Ängste und Bedenken überwunden hast. Ohne Social Media hätten wir uns vermutlich nicht kennengelernt, was sehr schade gewesen wäre.
Liebe Grüße
Danielle
Liebe Danielle,
die Freude ist ganz einerseits 🥰👍👏
Liebe Grüße zu dir
Gabi