Früher weigerte ich mich: warum ich heute Social-Media nutze!

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Die Startseite der Website von Gabi Kremeskötter Bunte Buttons und ihr Porträt vor einer Schieferwand
So sah meine Website beim Start im September 2022 aus.

Ich bin oldschool. Immer schon. Technische Neuerungen erreichen mich meist erst mit deutlicher Verzögerung. Elektronische Datenverarbeitung und Internet wanderten in 2000 zwar in meine privaten Gemächer, doch den technischen Fortschritt erlebte ich nur aus der Ferne. Insbesondere, was die Entwicklung der Smartphone-Technologie angeht, hing ich sehr lange an meinen gewohnten Mobiltelefonen. Eine Bedienungsanleitung lesen? Ein neues technisches Gerät installieren? „Bitte kannst du das für mich machen?“ war viele Jahre meine Bettelfrage an mir nahestehende, technisch deutlich Begabtere als ich. Und doch bin ich mittlerweile tatsächlich selbst Eine, die gefragt wird, wenn jemand sich in Social-Media-Dingen nicht auskennt. Weil ich meine Meinung geändert habe. Nachhaltig und deutlich sichtbar geändert habe. Ich kann das sogar mit Datum feststellen: am 28. August 2019 postete ich mein erstes Bild auf Instagram. Das Titelbild meines Buches „Zweihundertneunzehn Quadratmeter Glück!“, das im September 2019 erscheinen würde. Ein Werbe-Post, mein allererster Beitrag dieser Art. Angestiftet durch meine Verlagsleiterin, die damals meinte, ich müsse in Zukunft auf Social-Media präsent sein. Beim Anlegen meines Profils standen mir seinerzeit glücklicherweise meine Kinder beratend zur Seite!

Wie kam mein Sinneswandel zustande?

Nach schlechter Erfahrung in 2012 fünf Jahre unter dem Radar

Bis 2019 war ich, zumindest was meinen Klarnamen angeht, komplette Social-Media-Verweigerin. Wollte Facebook, Instagram & Co. auf keinen Fall meine Identität offenlegen, denn mein Name ist mein Zeichen. Mein Nachname ist unverwechselbar, mich gibt es weltweit in der Kombination Gabi Kremeskötter tatsächlich nur ein einziges Mal! Das hat mich stets stolz gemacht!

Nachdem ich in 2012 digital gestalkt und meine Person angegriffen wurde, habe ich daraus gelernt. Nicht noch einmal sollen mir böse Nachrichten per E-Mail geschickt werden können, die meinen Ruf verleumden und mich auch ansonsten treffen. Meiner Anzeige bei der Polizei folgten jedenfalls Ermittlungen, die tatsächlich aufgrund der sehr guten und zeitnahen Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Trier zur Ermittlung der Täterin führten. Sie wurde ermittelt und zu einer Strafe verurteilt. Soweit, so gut, unser Rechtssystem gibt einiges her. Das beruhigt mich auch heute!

Dennoch war für mich nach diesem Vorfall klar: meine öffentliche Internetpräsenz würde ich weiterhin auf das Minimale begrenzen. Thema Datenklau und Stalking schwebten als riesengroße, dunkle Angstwolke über mir. Also Abgrenzung und unter dem Radar schwimmen meine Direktive.

WhatsApp als Einstieg

Erst als irgendwann Mitte der 2010er WhatsApp durch eine Softwareaktualisierung versicherte, dass eine 1:1- Verschlüsselung die einzelnen Chats sichern würde, war ich meiner Familie zuliebe bereit, die App auf mein allererstes Smartphone zu laden. Bin fortan familienintern endlich auf dem Laufenden. Unsere WhatsApp-Familiengruppe ist seitdem ständiger Quell von Freude, Witzen und Zusammengehörigkeit. Da wir alle sehr verstreut voneinander leben, ist unser Austausch spontan, belustigend und herrlich unkompliziert. Wir wissen allesamt deutlich mehr voneinander als ohne diese App.

Ist das nun gut oder schlecht? Wäre persönlicher Kontakt nicht besser? Diese Diskussion möchte ich an dieser Stelle nicht führen, das Für und Wieder von analog und digital spränge definitiv den Rahmen. Fakt ist, dass alle Geschwister, SchwägerInnen, Neffen und Nichten, Verpartnerte, Tanten und Onkel online Spaß miteinander haben und sich austauschen. Ein Leben ohne WhatsApp? Für mich heute unvorstellbar.

Denn einmal installiert spülen sich jede Menge weitere Kontakte in die Liste derer, mit denen ich fortan leichter kommunizieren kann als vorher per SMS, Telefon oder E-Mail. Vor allem durch das Teilen von Fotos ist mir diese App bis heute sehr ans Herz gewachsen, sogar beruflich nutze ich sie täglich. Selbst meine inzwischen 86jährige Mama ist darüber mit mir verbunden! Unsere Entfernungen von Süddeutschland bis in den hohen Norden schmelzen dahin und ermöglichen uns Nähe, die wir live leider nicht so häufig und spontan realisieren könnten.

Der nächste Schritt: Instagram und Co.

WhatsApp nutzen ist das eine, Social-Media das andere. Seit ich 2019 unter meinem Pseudonym Juli Norden mein erstes Buch veröffentlichte, bietet mir dieses Pseudonym einen geschützten, sicheren Bereich. Ich postete anfangs Schnipsel aus meinem Buch, zeigte Fotos von Wanderungen und aus dem Urlaub. Juli Norden ist in der Welt und fühlt sich sicher. Tatsächlich ist bis auf die jeder Userin bekannten Fake-Profile seitdem niemand störend aus meinem Smartphone gekrochen, die Fakes weiß ich gut zu ignorieren oder zu blockieren. Damit komme ich zurecht.

Mit konstanter Freude erstelle ich Beiträge, schreibe Gedichte, dies fast täglich. Und weil das so einfach geht, stets direkt auch bei Facebook. Habe auf beiden Kanälen Menschen, die mir folgen, die mögen, was ich dort hochlade. Einige kenne ich persönlich – bei Facebook mehr als auf Instagram – viele jedoch nur durch den Kontakt auf den jeweiligen Plattformen. Insbesondere bei Instagram hat sich eine für mich sehr wertvolle Kreativ-Community herausgebildet, wir inspirieren uns gegenseitig, motivieren und unterstützen uns.

Der letzte Schritt: meine eigene Website gabi-kremeskoetter.de

Als ich jedoch 2021 meinen Entschluss fasste, mir nebenberuflich mit meinen vielfältigen Talenten etwas aufzubauen, musste ich die Entscheidung treffen, aus meinem sicheren Schatten des Pseudonyms herauszutreten. Mich zeigen mit meinem Klarnamen. Eine Website veröffentlichen und mit meinem Gesicht verbinden. Glaubt mir: ich habe zu jener Zeit nicht immer gut geschlafen!

Mich beunruhigten Gedanken wie: „Was mögen die, die mich erkennen, von mir halten?“ oder „Wer mich erkennt, weiß wo ich wohne!“ und „Bin ich wirklich so wichtig und gut genug, um online zu sein?“ Jede Menge Ängste brachten mich um meine Ruhe, Engelchen und Teufelchen saßen mir auf den Schultern und ich dazwischen.

Doch auf der anderen Seite liebe ich das, was ich tue: Menschen mit meinem Wissen helfen, meine Expertise in die Welt tragen. Diese Motivation war nicht mehr mundtot zu machen, wurde mir Herzenswunsch, der nach Erfüllung trachtete. Und was soll ich sagen: als im März 2022 die Website online ging, passierte – nichts. Überhaupt nichts. Weder klingelte jemand an meiner Haustür noch brach eine Welle von Hohn oder Spott über mich herein. Wenn mich seitdem dann doch einmal ein Kommentar erreicht, so ist das ein durchweg positiver: „Tolles Foto!“ oder „Cool, das machst du alles?“ Ich werde entdeckt von Gleichgesinnten, alten Bekannten und Freunden, meine kleine analoge Welt vergrößert sich Woche für Woche und ja, ich gebe zu: mein Leben wäre ohne Digitales deutlich ärmer. Die Social-Media-Welt hat meinen Radius enorm vergrößert.

Frau vor Schieferwand, links neben ihr Logo
Ich bin das Gesicht meiner Website 🙂 Foto André Bellingrodt

Schlußgedanken zu Social-Media

Natürlich bin ich mir bewußt, dass „da draußen“ jede Menge Idioten, Fakes und Kriminelle auf Social-Media ihr Unwesen treiben. Darum bin ich vorsichtig, mit wem ich in Kontakt trete, schaue mir die Profile genau an und entscheide erst danach, wer vertrauenswürdig erscheint und wer nicht. Ich habe natürlich schon über den einen oder anderen Messenger unangebrachte Fotos erhalten, die Absender werden gemeldet und dann blockiert.

Ich bin erwachsen und gehe verantwortlich mit meinen Daten und Inhalten um. Begegne in der digitalen Kommunikation jeder Adressatin, jedem Profil freundlich und höflich. Verhalte mich so, als würden sie mir persönlich an der Theke oder im Supermarkt begegnen. Ein Hallo und Tschüss, ein wertschätzender Kommentar sind selbstverständlich.

So werde ich in meiner Blase, die ich schätze und weite, ebenso respektvoll behandelt. Wie war das noch mit dem Wald, in den ich hineinrufe? Mein Ruf wird verstanden und schallt entsprechend wertschätzend zu mir zurück.

Daher: ich mag Social-Media und bin heilfroh, dass ich diesen 180°-Turnaround geschafft habe. Mit Vorsicht, Zielstrebigkeit und einer gehörigen Portion Mut und Naivität. Naivität im Sinne von Optimismus und Vertrauensvorschuß, der sich für mich tagtäglich auszahlt 🙂

Habe sogar im letzten Jahr eine Weiterbildung zur Social-Media-Managerin bei der IHK absolviert. Denn:

  • Was ich weiß und verstehe, kann mich nicht mehr ängstigen.
  • Wenn ich die Funktionsweise der Algorithmen kenne, kann ich sie nutzen.
  • Wenn ich in Interaktion trete, bin ich stärker verbunden mit der Welt.
  • Durch Vernetzung erreiche ich meine Ziele und vor allem: dich – meine Leserin und meinen Leser!

Meine Profile auf Social-Media

Du hast Lust, dir meine Accounts näher anzuschauen? Dann klicke dich durch meine Beiträge auf meinen unterschiedlichen Profilen:

Ich freue mich darauf, mit dir in Kontakt zu kommen:-)

Sehr direkt geht das natürlich auch per E-Mail oder indem du einfach meinen Newsletter abonnierst (auf der Unterseite einfach etwas nach unten scrollen, dort erscheint dann das Eingabefenster für deinen Vornamen und E-Mail-Adresse):

Also bis ganz bald auf einem meiner Kanäle!

Deine Gabi


Vielleicht magst du dich auch noch auf meinem Blog etwas weiter umschauen, hier findest du meine letzten sechs Artikel:

2 Kommentare

  1. Liebe Gabi,
    oh ich freue mich und bin sogar sehr dankbar, dass du deine Ängste und Bedenken überwunden hast. Ohne Social Media hätten wir uns vermutlich nicht kennengelernt, was sehr schade gewesen wäre.
    Liebe Grüße
    Danielle

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