Wofür ich meinen Kindern dankbar bin

Veröffentlicht am Kategorisiert in Persönliches
Mutter mit erwachsenen Kindern lächelt in die Kamera
Überraschungsbesuch bei meiner Premierenlesung am 13.10.23 in Bernkastel-Kues

Der Oktober ist in diesem Jahr für mich ein wahrer „Blogtober“. Die Themen, über die ich schreibe, sind so vielfältig wie die Herbstfarben bunt. Natürlich haben damit auch die zahlreichen Blogparaden zu tun, die als inspirierende Ideenquelle nur so sprudeln. Eine davon hat Danielle Berg ausgelobt: Meine Kids als Coaches: X geniale Ideen, die ich von meinen Kindern gelernt habe! Ich wandele diesen Ansatz um in eine Aufzählung all der Dinge, für die ich meinen Kindern dankbar bin 🙂

Denn mit meinen 57 Jahren ist alles rund um Elektronik und das Internet nach wie vor oftmals unverstehbare Wunder. Darum bin ich sehr froh, dass ich in meinen Kindern geduldige und unermüdliche Berater an meiner Seite weiß. Nehme Danielles Aufruf zum Anlass, an dieser Stelle für meine Beiden ein lautes Loblied zu singen. Ihr Detail- und Fachwissen, ihre Wahrnehmung und ihr Herangehen an Probleme haben mir schon sehr, sehr oft weitergeholfen 🙂

Was genau ich von meinen Kindern gelernt habe, beziehungsweise, wofür ich ihnen dankbar bin, ist Inhalt meines Blogartikels.

Meine Tochter: Spiegel und Begleiterin

Meine Tochter und mich verbindet vieles. Ganz vorne dabei unser Interesse an zwischenmenschlichen Zusammenhängen. Wir sprechen darüber nicht nur abstrakt, sondern auch in Bezug auf unsere Mitmenschen. Besonders ist jedoch die Intensität des über sich selbst Nachdenkens. Des Reflektierens und sich selbst unter die Lupe nehmen. Meine Tochter schaut sehr genau: auf sich. Dass dabei auch Erkenntnisse zu mir herauskommen, die mich eindrücklich hinterfragen, mir neue Sichtweisen und auch Selbstkritik bescheren, empfinde ich als großes Geschenk. Daher: Danke, dass ich dadurch mich selbst deutlich stärker hinterfrage.

Meine Tochter beschloss in 2019 auf eigene Faust und nur zu Fuß, die Alpen zu überqueren. Ganz allein, nur sie und ihr Rucksack. Wow, dachte ich und fühlte mich voller Bewunderung für ihren Mut, den E5 von Oberstdorf nach Meran zu wandern. Dieses Selbstbewußtsein, ganz allein auf eigene Faust einen Urlaub zu erleben, noch dazu in vollkommen unbekanntem Terrain, hatte ich bis dahin nicht entwickeln können. Doch, dachte ich mir, wenn sie so etwas kann, müsste ich mich auch dazu entschließen können. Nahm also all meinen Mut zusammen und plante meinen allerersten Motorradurlaub allein. Ohne Gruppe, zu der ich stoßen würde, ohne Mitfahrer oder Begleitung. Was soll ich sagen: Danke, dass ich durch ihr Vorbild Südengland „erfahren“ habe!

Motorradfahrerin vor Stonehenge
Stonehenge August 2019

Als ich 2019 mein erstes Buch veröffentlichte, brauchte ich Social-Media-Accounts. Ich und Facebook & Co? Das waren fremde Universen für mich. War schon froh, mit WhatsApp verbunden zu sein. Ein neues Handy einrichten? Für mich der pure Horror. Meine Angst, etwas falsches anzuklicken, Daten zu verlieren, mich im Nirwana zu verlieren, waren damals riesengroß. Wie wohl tat mir daher das Selbstverständnis meiner Tochter, die sehr souverän und reflektiert meine Profile einrichtete, stets nur die nötigsten Dinge freischaltete, ich mich somit halbwegs beruhigt in genau meinem Tempo diesen Dingen nähern durfte. Und heute? Bin ich einfach nur froh, die Profile zu haben sowie auch in gestalterischen Fragen, z. B. Canva, mich jederzeit an sie wenden zu können! Danke für die betreute Hand-in-Hand-Eroberung der sozialen Medien!

Meine Tochter und ich haben ein starkes Sicherheitsbedürfnis. Sicher spielen da erlebte „Boden-unter-den-Füßen-wegzieh-Erlebnisse“ mit. Dieses in Zahlen ausdrücken, in Modelle umsetzen, sich vor Augen führen mag für Außenstehende übertrieben aussehen, doch wir finden damit unseren Halt und unser Vertrauen, dass unser Vorhaben „passt“. Und weil meine Tochter viel intensiver forscht, sich deutlich mehr nach Möglichkeiten und Tools umschaut als ich, habe ich bereits wertvolle Aha-Momente erleben dürfen, einfach weil sie mir ihre Erkenntnisse mitteilt. Ihr „Schau mal, Mama, das könnte interessant für dich sein“ hat mich bereits mehr als einmal weiter gebracht. Danke, dass meine Tochter viel stärker in die Tiefe recherchiert als ich.

Wenn bei mir etwas nicht funktioniert, versuche ich ein oder zwei Mal, die Ursache zu finden. Glückt das nicht, gebe ich auf, wende mich anderem zu oder beauftrage eine Reparatur, suche Ersatz. Das gilt für alle Dinge, egal ob analog oder digital. Nicht so meine Tochter. Jüngstes Beispiel war mein Google My Business-Eintrag im Internet. Ich hatte ihn angelegt und weitestgehend mit Inhalten gefüllt. Doch irgendwas war falsch. Ich wurde nicht angezeigt. War kurz davor, für teures Geld einen Profi zu beauftragen. Und dann? Sprach ich zufällig mit meiner Tochter darüber. Sie meinte nur: „Zeig mal!“, loggte sich ein, klickte hier und fügte dort noch etwas ein, räumte auf. Einzig das mit dem Foto klappte nicht auf Anhieb. Ich war mit der erreichten Lösung schon glücklich, doch sie sagte: „Das muss doch irgendwie gehen!“ Recherchierte, suchte und Hurra! Keine Stunde später wurde mein Profil bei einer neutralen Suchanfrage bei Google auf Platz eins angezeigt. Danke für das beharrliche Dranbleiben, die Ausdauer und das „Wissenwollen“!

Mein Sohn: Techniker und Macher

Mein Sohn ist ein ruhiger Geselle. Bei ihm stehen deutlich weniger Worte im Vordergrund unserer Begegnungen. Er macht einfach. Und das überaus effektiv. Ganz oben steht daher meine Dankbarkeit für die Realisierung meiner Website und die Schaffung der technischen Voraussetzungen meines Internet-Auftritts. Von ihm habe ich sehr viel Hintergrundwissen lernen dürfen und alles, was ich auch nach Erklärungen nicht verstehe, erledigt er mit einem lächelnden Achselzucken. Danke für die unermüdliche technische Beratung und Hilfe rund um meine Website!

Ein Schreibtisch mit Laptop und Notizen für die Entwicklung einer Website
Website-Entwicklung macht Spaß aber auch sehr, sehr viel Arbeit.

Seinem Wesen entspricht ebenfalls das Motto: das Maximale mit minimalem Aufwand erreichen. Schon in der Schule hat ihn das ausgezeichnet, auch wenn diese Ruhe mich zugegebenermaßen manches Mal fuchsteufelswild gemacht hat. Lieber Computerspiele am PC als Hausaufgaben. Doch sein Erfolg gibt ihm letzten Endes Recht: in der Ruhe liegt die Kraft! Abitur und Studium in der kürzestmöglichen Zeit bestanden, nun in der Promotion ebenfalls im Plan. Noch Fragen? Keine von mir! Daher danke für die Erkenntnis, dass weniger manches Mal durchaus Mehr sein kann!

Ich sagte bereits, mein Sohn ist ein eher wortkarger Mensch. Was nicht heißt, er könne nicht kompetent und schlüssig argumentieren. Die wenigen Male, die wir komplett anderer Meinung waren, haben mich inspiriert. Danke, dass seine Widerworte mich anstifteten, Lösungen anders, neu zu denken!

Die sogenannte „alte Schule“ ist nicht überholt. Mein Sohn zeigt durch sein Verhalten, dass Höflichkeit, Verbindlichkeit, Fürsorge und Hilfe noch immer selbstverständlich sind, wenn ein Mensch sich dafür entscheidet. Als ich ihn fragte, was ihm wirklich wichtig sei im Leben, antwortete er: „Ich arbeite, damit ich jederzeit die, die ich liebe, unterstützen kann!“ Danke, dass dieses Leitmotiv mir zeigt, dass meine eigenen Werte nicht altmodisch sind!

Danke an meine Kinder, die zwei größten Geschenke meines Lebens:-) Ich liebe euch und bin sehr stolz auf euch!


5 Kommentare

  1. Liebe Gabi, das ein eine wundervolle Art und Weise, seinen Kindern einfach mal danke zu sagen. ❤️
    Ein toller Artikel, aus dem man auch noch viel lernen kann.
    Auch ich sage DANKE, dass du mit diesem Artikel an meiner Blogparade teilgenommen hast 🫶
    Liebe Grüße
    Danielle

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