Damit feiere ich den Herbst: mein Rezept für Steckrübeneintopf

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Frau in Küche lächelt in die Kamera, neben ihr Steckrübeneintopf auf dem Herd
Mein Steckrübeneintopf: Traditionelles Essen, um den Herbst zu feiern.

Der Oktober ist der Monat der Blogparaden, zumindest für diejenigen, die sich in der Blogosphäre rund um Judith Peters befinden. Und so nehme ich spontan den Aufruf Welches Gericht gehört bei dir unbedingt auf den Tisch? von Ursula Eggers an. Sie bespielt zwar komplett andere Themen als ich, doch mein Rezept für Steckrübeneintopf möchte ich teilen, denn damit feiere ich den Herbst! (Aber keine Sorge, mein Blog wird sich jetzt nicht zu einer Rezeptdatenbank wandeln. Meinen Hauptthemen rund um Kreatives Schreiben, Freie Rede und Co. bleibe ich natürlich treu 🙂 )

Ich koche diese leckere Suppe seit Jahren aus dem Gedächtnis heraus, habe es als historisch belegtes „Armeleute-Essen“ im Kopf. Der Eintopf reizt durch wenige Zutaten, kinderleichte Zubereitung und ergibt mehrere Portionen. Denn eine Rübe plus Zutaten füllt mindestens sechs volle Teller und macht dank der Kartoffeln auch gut satt. Steckrübeneintopf ist für mich: Geschmackserinnerung an meine Oma, die im Ruhrgebiet groß wurde und das Rezept meiner Mama weitergab. Inzwischen ist es von mir gekocht ebenfalls geliebte Tradition für meine Kinder. In dieser Woche koche ich den Eintopf zum ersten Mal in diesem Herbst, denn meine Tochter kommt für mehrere Tage zu Besuch. Aufgewärmt wird der Steckrübeneintopf, wie jeder andere Eintopf auch, übrigens immer besser:-)

Hier an der Mosel kennen tatsächlich viele die Steckrübe gar nicht. Ich bin hier vor 20 Jahren hergezogen und durfte in meiner neuen Heimat daher erstaunte Blicke ernten, als ich zum ersten Mal davon erzählte. Um sicher zu gehen, dass ihr wisst, von welcher Bodenfrucht ich spreche, entnehmt gern Wikipedia Foto und Herkunftserklärung 🙂 Erst bei der Suche nach dem Link habe ich dort übrigens selbst nachgelesen, dass die Steckrübe eine Unterart des Rapses ist! Das hat mich nach all den Jahren der Verarbeitung wirklich überrascht!

Einkaufsliste für den Steckrübeneintopf

  • eine Steckrübe, Gewicht: so viel, wie sie eben wiegt. Meine bringt für dieses Mal knapp 1,1 kg auf die Waage (ungeschält).
  • gleiche Menge an Kartoffeln (ungeschält)
  • gleiche Menge an Karotten (ungeschält)
  • eine große Zwiebel
  • 1 Liter Gemüse-Bouillon (Ich nehme Bio-Qualität aus dem Glas.)
  • vier fertige Rindswürste (oder wer Zugang zu gutem Bio-Schweinefleisch hat: geräucherte Mettenden)
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ein großer Kochtopf (am Besten mit mehr als 5 Liter Fassungsvermögen)
  • 3-4 EL Speiseöl, geschmacksneutral, z. B. Rapsöl

Zubereitung des Steckrübeneintopfs

  • Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
  • Im Kochtopf einige Esslöffel neutrales Speiseöl erhitzen, die Zwiebeln gut im Öl anrösten. Sie sollen braun werden, aber nicht schwarz!
  • Währenddessen die Steckrübe in gleichmässige, ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden, dabei den Strunk und die Spitze abschneiden.
  • Die Scheiben am Rand schälen. (Das geht als Scheibe deutlich leichter mit dem Sparschäler als vorher die noch ganze Rübe.)
  • Die Scheiben in gleichmäßige Würfel schneiden.
  • Die Steckrübenwürfel zu den gerösteten Zwiebeln geben und anbraten, auch sie dürfen ruhig leicht anrösten. Ab und zu umrühren, ich mache das bei Stufe 7 bei einer Skala von 1-9.
  • Während die Würfel garen, die Karotten schälen und ebenfalls würfeln und zu den Steckrübenwürfeln geben, mitgaren. Nun die Hitze runterstellen auf Stufe 6 bei einer Skala von 1-9, um anbrennen zu vermeiden.
  • Die Kartoffeln schälen und ebenfalls würfeln. Wenn Karotten und Steckrüben etwas vorgegart sind, die Karoffelwürfel zugeben. Alles gut umrühren und noch etwa 10 Minuten weiter anbraten, aber aufpassen, dass nichts anbrennt. Also immer gut umrühren und die Hitze reduzieren auf Stufe 4 bei einer Skala von 1-9.
  • Einen Liter Gemüsebrühe zubereiten, ich koche das Wasser mit dem Wasserkocher und rühre den Brühextrakt dann in einem Meßbecher rein.
  • Mit der Gemüsebrühe das Kochgemüse ablöschen, dabei am Boden des Topfes eventuell leicht angesetzte Reste lösen. Mehrmals rühren und dann den Deckel drauf. Die Temperatur weiter runterregeln, sobald alles gut durchköchelt. Ab jetzt nutze ich nur noch Stufe 1 (von 9).
  • Mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen, aber damit eher sparsam umgehen. Letztendlich darf das gerne der eigene Geschmack entscheiden 🙂
  • Aufgrund der vielen Flüssigkeit, die nicht verkochen soll, besteht normalerweise keine Gefahr des Anbrennens. Dennoch ist es sicher nicht verkehrt von Zeit zu Zeit nachzuschauen und ggfls. noch etwas Wasser hinzuzufügen.
  • Jetzt ist Küche aufräumen und entspannen angesagt 🙂
  • Nach gut 2 Stunden schneide ich die Rindswürste (oder wer mag: Mettenden) in schmale Scheiben und lasse sie noch gut 15 Minuten mitköcheln.
  • Danach den Herd ausstellen. Abkühlen lassen. Da Herbst ist, den Eintopf draußen auf den Balkon stellen, damit er vollständig erkalten kann.
  • Zum Essen den Topf wieder auf den Herd stellen und bei kleiner Stufe (2-3 von 9) langsam erwärmen. Dabei immer mal wieder umrühren. Wenn der Eintopf vollständig blubbert, darf gegessen werden.
  • Achtung: Sehr heiß, gut pusten und vor allem: GUTEN APPETIT!

Zubereitungszeit: Zutaten schnippeln: ca. 45 Minuten, Kochzeit: mindestens 2h, am Besten vorm Servieren einmal komplett erkalten lassen und wieder aufwärmen.

Fotoimpression meiner Herbstkochsession

Ich koche nicht oft, lebe allein, da ist das immer so eine Sache mit Gerichten, die viele Portionen ergeben. Darum freue ich mich umso mehr, wenn ich einmal einen oder mehrere Mitesser an meinem Tisch begrüßen darf. Heute Abend wird das also exklusiv meine Tochter sein 🙂 Meine Zubereitungsschritte füge ich daher tagesaktuell in einer Bildergalerie auf.
Ich wünsche Lust zum Nachkochen und jenen, die die Steckrübe bisher noch nicht kannten eine vollkommen neue Geschmacksexkursion. Back to the roots, im wahren Wortsinne 🙂

Gruß, eure Gabi.


10 Kommentare

  1. Hallo Gabi,
    das Rezept erinnert mich an meine Kindheit. Gekocht wurde es damals meist mit (fettem) Schweinefleisch. Heute kocht mein Mann es meistens mit Kassler – ein Quantensprung im Geschmack! Vielen Dank, dass Du an meiner Blogparade teilnimmst!
    LG Ursula

    1. Liebe Ursula,
      wie gut, dass sich die Grundidee des Steckrübeneintopfs gut variieren lässt, da darf jedermann und -frau seine eigene Geschmackspräferenz ausprobieren:-)
      Hat mir Spaß gemacht und endlich habe ich das Rezept für mich „verschriftlicht“ für die Ewigkeit:-)
      Viele Grüße,
      Gabi

  2. Vielen Dank für die Inpiration! Das Rezept wrede ich auf jeden Fall ausprobieren. Zu meinen Lieblingsgerichten im Herbst gehört übringens der Linseneintopf. Hmmm.. lecker! VG Miriam

  3. Pingback: Blogparade-Finale: Lecker in den Herbst! - Nissebarn geniesst
    1. Danke, Barbara, für deine Blogparade.
      Sollte mich der Herbst-Blues doch einmal überkommen, weil meine eigenen Tipps nicht fruchten, weiß ich hier in deiner Zusammenstellung weitere Tricks zu finden!
      Liebe Grüße
      Gabi

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