Wie ich den Zeilenbruch für mich entdeckte

Veröffentlicht am Kategorisiert in Kreatives Schreiben

An diesen Moment erinnere ich mich noch ganz genau. Meine Aha-Wow-wie-einfach-Erkenntnis am zweiten Tag meines ersten Schreibseminars vor inzwischen fast zwölf Jahren. Voller Gedanken, Gefühlen und dem dringenden Wunsch, ihnen Ausdruck zu verleihen, hatte ich mich kurzentschlossen für einen Kurs für Kreatives Schreiben angemeldet. Eigentlich hatte ich das Geld nicht übrig, zudem direkt ein ganzes Wochenende mit Unterbringung und Verpflegung mit zu bezahlen waren.

Doch wenn nicht jetzt, wann dann? Ich wollte aus meiner Passivität und dem Träumen „was wäre wenn“ herausfinden. Also wenn nicht jetzt, wann dann? So schickte ich meine Anmeldung weg, zahlte zwei Tage später mehrere Hundert Euro und ja, was soll ich sagen:

Ich habe bis zum heutigen Tag nicht einen Cent davon bereut. Im Gegenteil!

Was ich gelernt habe seitdem, hat mich frei gemacht. Frei und beflügelt, meinen Ausdruck ins Außen ermöglicht.

Warum ich das alles erzähle?

Weil ich Jeder und Jedem dieses Glücksgefühl wünsche!
Das Glück über gelingende Sprache, den Spaß an Wort-Jonglage und kreativen Schöpfungen, die Herzen berühren. Die den Verstand und das eigene Sein spiegelt und darüber den Austausch mit anderen befördert.

Folgend meinem Motto: Sprache als Brücke: Vom Ich zum Du und Wir.

Und was hat nun der Zeilenbruch damit zu tun?

Er verhalf mir auf sehr einfache Weise, meine (Wort-)Sprache zu finden! Aus wenigen Sätzen die Kernaussage herausfiltern, umgesetzt in lyrische Form, ohne Literaturstudium oder aufwändige Recherche das ausdrücken, was mir wichtig ist und mich umtreibt.

Wie das geht, möchte ich sehr gern mit dir teilen:

Meine Definition dieser Lyrikform liest sich folgendermaßen:

Ein vollständiger Satz besteht aus Subjekt, Prädikat und Objekt und folgt den grammatikalischen Regeln. Hintereinander weg geschrieben ist er ein Satz, der eine oder mehrere Zeilen füllt, je nach Blattbreite und Schriftgröße.

Eine neue Zeile wird erst begonnen, wenn die vorhergehende vollgeschrieben ist oder ein Absatz nötig scheint. Der Zeilenumbruch erfolgt automatisch.

Bei der lyrischen Textform Zeilenbruch bestimme jedoch ich als Autorin, wann ich den Rest des Satzes in der nächsten Zeile fortführe, sprich die Zeile umbreche.

Verstärkend wirkt, wenn ich zudem noch unnötige Füllwörter streiche, knapper formuliere, den Ursprungs-Prosatext straffe und somit den übrig gebliebenen Worten mehr Tiefe und Bedeutung gebe.

Verbunden mit der Lesart, am Ende jeder Zeile eine kurze Pause zu machen, werden scheinbar normale Sätze lyrisch, der gesamte Inhalt erhält eine intensivere Aussage.

Als kleines Beispiel anhand meiner Einführungsworte bleibt nach der Verkürzung und gebrochener Zeilen als Grundaussage stehen (der Schrägstich / steht für den Zeilenumbruch):

erinnere mich / an jenen Moment / vor vielen Jahren / Gedanken und Gefühle / wollten raus / Kreatives Schreiben zündet / : frei beflügelt / findet mein Ausdruck / ins Außen

(Wenn du dich nun fragst, warum hier „Juli Norden“ steht: Das ist mein Autorinnen-Pseudonym, mit meiner ersten Buchveröffentlichung habe ich mich dazu entschlossen, mein Autorinnen-Ich von meinem Dienstleistungs-Ich abzugrenzen:-) Mehr dazu auf meiner Webseite unter https://www.gabi-kremeskoetter.de/autorin/ )

Du siehst: Einen Zeilenbruch zu verfassen ist ganz einfach! Probiere diese Methode selbst einmal aus und ich wünsche dir deinen ganz eigenen initialen Wow-Moment!

Wenn du mir darüber berichten magst, ihn mit mir teilen möchtest, freue ich mich über deinen Kommentar hier; lass uns gern auch in den Austausch gehen, das geht einfach per E-Mail an info@gabi-kremeskoetter.de.

Weitere Infos stehen auf meiner Website https://www.gabi-kremeskoetter.de/dozentin/.

Du findest mich auch auf Facebook und Instagram.

Deine Gabi

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